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6 - Der Spiegel des Klassenfeindes oder Die Kopfarbeit des Reisekaders

 

 

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Der Status des Reisekaders geriet in der Spätzeit des realen Sozialismus zum Sinnbild kreativer Erfüllung aller beruflichen Zielvorstellungen. Das eigene Gesellschaftssystem war so weit ausgehöhlt, daß Kopfarbeit nur noch vor dem Spiegel stattfand, den der Klassenfeind aufgestellt hatte. Es war Suggestion durch den Spiegel, schließlich Hypnose durch den Spiegel. Der folgende Text stammt aus dem Jahre 1985, ich habe ihn oft in kleinem Kreise vorgelesen. Er soll die Mentalität des Intelligenzlers vor dem Einsturz der Gipssäule kennzeichnen. Ich lasse ihn deshalb unverändert. 

  Das Rückenleiden des Kaders 

Wer keiner ist, nörgelt. Will es gar nicht mehr werden. Diese Lauferei nach dem Paß. Dieser krumme Rücken vor den Weibern in der Auslands­abteilung, die jeden Antrag ganz leicht verschwinden lassen können und selbst keine Chance haben, je eine Dienstreise in den Westen zu bekommen: Sie können dich am Nasenring führen.

Die Sofortberichte nach dem Kongreß: ekelhaft, alles EDV-gerecht aufschreiben zu müssen und dann nirgends etwas sagen dürfen, das auch nur im geringsten davon abweicht oder gar darüber hinausweist. Wer Kader ist, redet besser nicht darüber. Er hat eine Art geistigen Bandscheibenschaden in der Wirbelsäule, delikat-leicht gekrümmte Haltung, jeden Augenblick des Zuschnappens gewärtig, daß die Klappe hinuntergeht und es aus ist mit der Reisefähigkeit.

  Äußerungen von Reisekadern  

Vom Pudel sagt der Kettenhund: Wenn sie doch mich hinausließen anstelle dieses Fatzkes. Dann wäre ich nicht mehr so bissig. Die müssen ja bekloppt sein, sich so ins eigene Fleisch zu hacken, ihre besten Leute einzusperren. Jeden Abend könnte ich ihnen was heimbringen, ein Kaninchen, ein Rebhuhn. Dieser Esel bringt doch nur ein leeres Maul nach Hause!

Vorm Kettenhund sagt der Pudel: Der ärgert sich doch nur, daß er keinen Erfolg hat, und projiziert seine Krise auf die Umwelt. Schön, ich finde es auch nicht richtig, daß er im Zwinger ist usw. Aber auf jeden haben sie dort auch nicht gewartet, so interessant, wie er sich einbildet, ist er auch nicht. Und das ewige Gejaule, wenn der Mond scheint, das geht allen auf den Nerv.

Schafe wollen immer weg, sagt der Schäferhund bei sich. Man muß sie zu ihrem Glück beißen. Nur in der Herde können sie ruhig grasen. Der Wolf würde sie sofort reinlegen. Im Schafspelz, mit Kreide in der Stimme.

Lieber nicht, sagt der Diplomökonom. Das Zeug, das man denen aufschwatzen soll. Ich lauf doch nicht mit einem Bauchladen voller Ramsch herum und suche Tauschpartner für barter economy!

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Heimkehr Flughafen Berlin-Schönefeld: Airport Amsterdam-Schiphol. Auf den Plastbeuteln sieht der Aufdruck bombastisch aus. Aber es ist wirklich harte Arbeit, mit den paar lächerlichen Taschengeld-Dollars zu jonglieren und sich nicht zu verrechnen, so daß die Spesenabrechnung noch stimmt.

Hart ist der Dienst: Na ja, wie soll's schon gewesen sein. Die kochen auch nur mit Wasser im Westen. Und letzten Endes freut man sich, wenn es wieder nach Hause geht.

Ich bin ein guter Bote der sozialistischen DDR: Vorstellungen über uns in der DDR haben die, sagenhaft! Aber das kann man nicht mit ein paar ND-Parolen geraderücken, wie diese Reisedirektivenschreiber sich das einbilden. Das braucht Überzeugungs­arbeit und Vertrauen, das sich erst nach langer Kooperation bildet. Deshalb muß ich dabei bleiben, Reisekader ist eine Langzeitinvestition. Auch politisch.

Schriftstellerlesung nach Heimkehr von USA-Reise: Was mich interessieren würde, Frau Dr. R., wie kommt man eigentlich zu einer solchen Reise, über die Sie hier so interessant vorgetragen haben? Und wie stehen Sie dazu, daß die meisten anderen keine Chance ...?

Hast du auch soviel kleinkarierte Aggression nach deiner USA-Reise erlebt? Man mag schon gar nicht mehr darüber erzählen.

Warum erzählen Sie das alles eigentlich mir? Und was wollen Sie eigentlich von mir, soll ich vielleicht meine Einladung zum Kongreß absagen, nur weil zwanzig andere keine haben oder mit ihrer Dienststelle nicht klarkommen? Glauben Sie, ich finde diesen ganzen Kaderzirkus in Ordnung?

Ganz oben sitzen kluge Leute, abgeschattet durch Beton: Also ich habe bei denen im ZK die Erfahrung gemacht, daß man offene Türen einrennt. Da hat jeder ein Einsehen, aber machen Sie mal was gegen diese Aktionseinheit von Bürokratie, Sicherheit und Querschlägern von drüben, die ja auch ihre Rolle spielen.

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Auszug aus politischem Reiseberichtsteil: Dem Reisenden wurde wiederholt versichert, daß die gute Arbeitsmoral und Vorbereitung der DDR-Kader von der einladenden Seite stets hoch eingeschätzt werden. Am gleichen Institut verfüge man über Erfahrungen und Vergleichsmöglichkeiten mit Kadern aus Algerien, Sri Lanka, Rumänien und der VR Polen. Es wurde dem Reisenden angedeutet, daß der Kooperation mit der DDR wegen der prinzipienfesten Sachlichkeit der Vorzug gegeben würde.

Sofortbericht: Mit je einem Buchstaben pro Kästchen auszufüllen. Umlaute sind aufzutrennen. Für Wortzwischenräume ist ein Leerkästchen freizulassen.

Kontaktperson Name: Leblond
Vorname: Jean-Pierre
Titel: Dr. 
Geburtsjahr: nicht bekannt
Beruf: Physiker 
Spezialgebiet: Astrophysik galaktischer Systeme 
Dienststelle: Universite Libre de Bruxelles, Institut d'Astronomie 
Privatadresse: Bruxelles 15, Rue Gontard 22 
Familienstand: verh.
Kinder: 2 (15 J., m.; 12 J., w.) 
politische Einstellung: liberal-konservativ, bürgerlich 
Hobby: Segeln

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An Besuch der DDR interessiert: Ja 
Kontakte im soz. Lager: Ja 
besondere Bemerkungen: entfällt

 

Aus wissenschaftspolitischem Berichtsteil: Die kombinatseigene Erzeugnispalette wurde, in Übereinstimmung mit der Reisedirektive, in Form eines wissenschaftlichen Informationsvortrages vorgestellt. Die Ankündigung erfolgte durch schriftliche Einladung mit korrekter Betriebs- und Staatsangehörigkeitsbezeichnung des Reisenden. Neben dem Rednerpult war ein Fähnchen mit korrektem Staatswappen der DDR angebracht.

Das Echo in der anschließenden Aussprache war durchaus positiv. Kritische Einwände bezogen sich auf die bereits in Vorlage 18/78 vorgeschlagenen Änderungen in der Formgestaltung gepreßter Produkte.

Unterkunft: Pension Lucille 
Kategorie: C
Adresse: Rue Beauregard, 12, Bruxelles
Vermittlung erfolgte: über Organisationsbüro gemäß Anmeldungsformular
Übernachtungszeitraum (An-/Abreise): 25. 10. - 27.10.1978 
Zimmer Nr.: 23 
Zimmer-Typ: Einzelzimmer 
Ausstattung
Fernsehen: Ja 
Außenantenne: Ja 
Dusche: Ja

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Wanne: Ja 
Radiogerät: Ja 
Hotel-Lautsprecher: Ja 
Doppeltüren: Ja 
Doppelfenster: Ja

Auszug aus wissenschaftspolitischem Berichtsteil: In politischen Diskussionen ließ sich in aufgeschlossener Atmosphäre besonders die Friedenspolitik der DDR argumentativ gut untermauern. Speziell die Erfolge im Bildungswesen und die beispiel­gebenden sozialpolitischen Maßnahmen wurden mit großem Interesse zur Kenntnis genommen. Liberale Gesprächspartner ließen positive Aufgeschlossenheit erkennen. Bei eher konservativen Kollegen beschränkte sich die Diskussion auf den Austausch unvereinbarer Ansichten, wobei die Gesprächsführung der Partner durchaus sachlich korrekt war.

Kontaktaufnahme durch KA-Kollegen (KA = Kapitalistisches Ausland): So you're from East Germany, aren't you? I once met with a chap who had spent a few months there ...

Es entwickelt sich eine freundliche Einladung zu einem Seminar in die westliche Universität. Im voraus­eilenden Gehorsam sofortige Ablehnung, weil Genehmigung durch übergeordnete Organe als ausgeschlossen eingeschätzt wird: Oh, sure, it would be great to attend sucht a meeting in your country, but I'm afraid my teaching com mitments won't allow me...

Ungleichverteilung wird beklagt: Also geht Ihnen das auch so, ich komme mir richtig snobistisch vor – aber ich habe die ewige Rumfahrerei herzlich satt. Am liebsten würde ich mal ein ganzes Jahr lang jedes Wochenende auf der Datsche und im Garten verbringen ...

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Politischer Berichtsteil, er möchte noch mal in die USA: Der volkswirtschaftliche Nutzen des Aufenthaltes bestand darin, daß durch den Reisenden ohne devisenpflichtige Lizenznahme für die Erfüllung der Planaufgaben im Tätigkeitsbereich wichtiges wissenschaftliches Know-how in die DDR überführt wurde. Zur Vertiefung der Kooperation und Vervollständigung der Information bez. der erwähnten Spezialmethoden wird ein etwa dreimonatiger Arbeitsaufenthalt des Berichterstatters im 1. Quartal 1986 für notwendig erachtet.

Macht sich lieb Kind, verdirbt die Spesen: Durch sparsamen Umgang mit der Finanzausstattung zum persönlichen Verbrauch konnte ein Valuta-Betrag von 132 US-Dollar an den Reisefonds der Akademie zurückgeführt werden.

Raffinierte Taktik: Ich entwerfe die Reisedirektive immer, indem ich bei Erich Honeckers Reden abschreibe. Ich lege mir einen Zettelkasten von passenden Aussprüchen an und schreibe mir genau auf, wo ich sie gefunden habe. Da soll mich der Parteisekretär mal anpinkeln, da holt er sich eine Kopfnuß: gegen Honecker zu polemisieren!

Aktenauszug. Aus der persönlichen Charakteristik eines Reisekaders, der GVS-verpflichtet ist. Deckname Planck, Quelle: seine Sekretärin und Mätresse: Aus streng internen Hinweisen ist bekannt, daß der Planck ein leidenschaftlicher Liebhaber des Komponisten Bach ist, speziell von dessen sog. Goldbein-Variationen ...

Auszug aus dem Jahresbericht an den zuständigen Stellvertretenden Minister im MfS: Der operative Wert von KA-Reiseberichten von Reisekadern aus dem wissenschaftlichen Bereich ist weiterhin unzureichend. Es bestehen Tendenzen einer formalen Berichterstattung, wobei nur «global-konkrete» Fakten genannt werden. Insbesondere ist es nicht in ausreichendem Maße gelungen, spezifisch personenbezogene Informationen über ausländische Wissenschaftler aus aufklärungsrelevanten Bereichen zu erhalten. 

Es wird vorgeschlagen:

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- dieser Problematik in den Reisekaderschulungen besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden,
- durch gezielte Stichproben (möglichst unter Konfrontation der Berichtenden mit unabhängig nachweisbar falschen oder gezielt unklaren Berichtsangaben) eine bestimmte Unruhestimmung zu erzeugen, um ausweichende Berichterstattung zu bekämpfen.

 

Curare

Das indianische Pfeilgift lähmt alle Muskeln. Bei vollem Bewußtsein bist du unfähig, dich zu bewegen, sogar unfähig zu atmen.

Ähnlich lähmend sind die neuesten Enthüllungen über die Stasi. Gierig liest du sie durch. Es ist nackte Krimiunterhaltung. Aber auf die Frage: Wie soll denn nun mit dem Stasi-Komplex verfahren werden? - keine Antwort!

Im Dezember 1989 wird dir ein anonymer Brief zugespielt, in dem jemand, der vorgibt, Führungsoffizier der Stasi gewesen und jetzt beurlaubt worden zu sein, dir mitteilt, daß Wolfgang Schnur (Deckname «Torsten»), Lothar de Maiziere (Deckname «Czerni») und andere jahrelang Mitarbeiter der Stasi gewesen sind. Für dringende Fragen gibt er dir eine indirekte Rückadresse an, die du benutzen kannst, um zu ihm zu gelangen.

Was stellst du mit dem Brief an? Er ist wie ein Curare-Pfeil. Was soll ich denn mit dieser absurden Behauptung anfangen? Gott sei Dank, der Brief ist anonym: also Papierkorb.

März 1990. In der Presse wird Wolfgang Schnur beschuldigt. Lothar de Maiziere wird beschuldigt. Ibrahim Böhme wird beschuldigt. Die Decknamen «Torsten» und «Czerni» tauchen auf.

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Schnur bricht seelisch zusammen und gibt alles zu. Er beichtet einer Illustrierten, will nur zur Rettung seiner Mandanten informiert haben.
De Maiziere gibt Kontakte dienstlicher Art zu, bestreitet formale Verpflichtung und schriftliche Berichte über Personen. Verbittet sich die dauernde Fragerei.
Ibrahim Böhme bestreitet alles und tritt zurück.

Nur einer der in dem Brief Beschuldigten war klug und hat sich aus der Politik zurückgezogen.
Warum klug? Wegen des Teerfleckphänomens: Du wirst offenbar nur beschuldigt, wenn du ein öffentliches Amt anstrebst. Und da erhältst du den Fleck, ganz gleichgültig, ob du je mit dem MfS zu tun hattest oder nicht.

Die Stasi kann Akten über dich geführt haben, ohne daß du Informant warst. Sie kann dich als Inoffiziellen Mitarbeiter geführt haben, obwohl du nie einverstanden warst. Sie kann deine Berichte gefälscht haben, technisch ist das kein Problem. Sie konnte im Herbst '89, sie kann noch heute Akten herstellen, die als echt gelten werden Hauptsache, sie sind in den entsprechenden Ordnern auffindbar. Du kannst also jede Enthüllung abstreiten, es gibt weder ein Verfahren, dich zu überführen, wenn du leugnest, noch eins, dich zu entlasten, wenn du das Opfer einer Intrige bist. Das klügste ist tatsächlich, aus dem Rampenlicht zu verschwinden.

Gerade das aber mag das Ziel der Enthüllung sein: dich abzuschießen. Es mag Rachedurst dahinterstecken, Haß gegen die neuen Machthaber, Gier nach den Honoraren der Zeitschriften. Drahtzieher mögen machtpolitische Interessen haben.

Im Dezember 1990, bei Lothar de Maiziere, ist die Enthüllung noch von politischer Bedeutung. Sie kann gegen ihn gerichtet sein, gegen seine Kandidatur als Minister, gegen die CDU-Blockflöte, gegen die CDU West.

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Seine Freunde werden auf Distanz gehen, werden sagen, daß die Sache geklärt werden muß, «so oder so», die Kandidatur wird suspendiert, bis ... ja, bis zum St.-Nimmerleins-Tag, denn wie soll der Teerfleck wieder beseitigt werden? Selbst wenn alles erlogen wäre? Wäre es nicht klug, gar nicht erst zu kandidieren? Wieder ins nichtpolitische Berufsleben zurückzugehen, um der Medien­aufmerksamkeit zu entgehen?

Es wäre klug, das stimmt, vorsichtig und klug. Es würde bedeuten, daß auf Jahre hinaus kein DDR-Eingeborener eine Chance hätte, einen herausgehobenen Platz in Politik, Wirtschaft, Justiz, Legislative oder in den Medien einzunehmen. Es würde den Kolonialstatus der «fünf neuen Bundesländer» besiegeln.

Enthüllen? «Aufarbeiten»? Oder vergessen, unter den Teppich kehren, um einen neuen Anfang zu wagen?
Wieder diese Pfeilgiftlähmung: Ich weiß es nicht.
Ebenso die Akten: Veröffentlichen? Damit ein für allemal alles auf dem Tisch ist und der Zeitzünder ausgelöst?

Oder in den Berg versenken, einbetonieren? Damit Ruhe herrscht? Damit prinzipiell keine Akte mehr existiert, außer im Kyffhäuser? Und wenn dann doch heimlich gezogene Kopien auftauchen? Belastende mündliche Zeugnisse? Wie soll man das richtigstellen, in den Zusammenhang zurücksetzen?

Die Akteninhalte können sein:
Wahr, zutreffend, einfühlsam, belanglos, bösartig, lügenhaft, gefälscht.

 

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Banalität des Bösen

Sieht man dutzendseitenweise Stasimaterial durch, dann fällt vor allem die abgeschmackte Fadheit des Informations­materials auf. Wie durch eine schlechte Brille ist alles Lebendige in einen Schmierschleier der Langeweile getaucht.

Das war ganz anders, als der Apparat noch in Funktion war. Er hatte die Aura des Allwissenden, Allmächtigen. Man kam sich vor wie ein Kind, das Angst hat vor der übermächtigen Gewalt des Erziehers, des strengen Vaters. Waisenkinder, Heimkinder, im wörtlichen Sinne wie auch im weiteren Verständnis, Menschen, die früher und bis in die Gegenwart reichend an Unsicherheit, Ichschwäche litten, waren für die magische Gewalt der Lossprechung von begangenen Sünden besonders empfänglich.

Ich habe Monika aus Katja Havemanns und Irena Kukutz' Bericht «Geschützte Quelle» vor mir, wenn ich über Menschen nachdenke, die nicht die Kraft aufbrachten, sich aus der Umklammerung zu lösen. Es war Doppelversicherung, nach beiden Seiten. Gute Freundin von Bärbel Bohley zu sein und gleichzeitig bei «denen» rückversichert und für die geheimen Informationen gelobt.

Ich muß auch an meinen Mitschüler Klaus O. denken, der mir in der zweiten Schulklasse stolz zwei Mark zeigte, die er irgendwie erworben hatte. Er sagte: Die geb' ich Wolfgang Ulbricht, damit er mir beisteht. Unnötig zu sagen, daß Wolfgang der Stärkste in der Klasse war, sich überall energisch durchsetzte, das Geld nahm und sich trotzdem im Notfall nicht zur Hilfeleistung für den stets Verprügelten verpflichtet fühlte.

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Von der Stasi ging auch Faszination aus. Mancher glaubte, über sie etwas erreichen zu können, was auf geradem Wege nicht gelang. Sie zeigten vermeintlich schwere Verfehlungen von Vorgesetzten oder Behörden an, in der Hoffnung, daß die Stasi denen einheizen würde. Andere bildeten sich ein, der Stasi ihre Deutung aufreden zu können. Sie informierten, um den Beobachteten zu schützen.

Oder es waren ärmliche Wichtigtuer. Endlich hört mir einmal jemand geduldig zu. Ich habe doch so viel zu sagen. Sie nehmen mich ernst. Das Vertrauen darf ich nicht enttäuschen.

Die Banalität zeigt sich erst nach der Demaskierung. Die Schreckensmaske, die dir das Blut erstarren ließ, ist eine schäbige; Bemalung auf einer Preßform aus Pappmache. Lächerliche daß man darüber erschrecken konnte.

 

Auch du, mein Brutus!

Lothar de Maiziere sagt den Medien:

Keine Mitarbeitsverpflichtung unterzeichnet.
Kein Geld genommen.
Keine Berichte über Personen gegeben.
Gespräche mit MfS waren im Rahmen meiner dienstlichen Verpflichtungen unabwendbar.

Ich müßte das auch so sagen, wenn die Frager hinter mir her wären. Auch ich habe mehrere Male der Stasi zu Gesprächen Informationen gegeben. Auch ich bin «tätig gewesen», wie der Sonderbeauftragte Gauck das im Fall des Rektors der Ostberliner Humboldt-Universität Fink genannt hat. Auch ich bin im öffentlichen Dienst tätig und könnte fristlos entlassen werden. 

Auch ich würde mich vehement dagegen zur Wehr setzen. Allerdings anders als Lothar de Maiziere und Heinrich Fink. Ich würde darstellen, was in den geheimnisvollen Gesprächen stattgefunden hat.

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In meiner Vita gibt es zwei Vorgänge, über die Berichte in den Stasiakten sein müssen, ohne daß sie eindeutig als PID oder PUT gekennzeichnet sein können (Politisch-ideologische Diversion bzw. Politische Untergrundtätigkeit). In einem Fall geht es um Personen.

1976 war ich Leiter einer wissenschaftlichen Abteilung im Zentralinstitut für Molekularbiologie in Berlin-Buch. In dieser Rolle hatte man des öfteren Beurteilungen über seine Mitarbeiter abzugeben, zum Beispiel beim Antrag auf Prämie oder Gehaltserhöhung oder wenn eine Doktorarbeit eingereicht werden sollte. Oder wenn es um eine Kongreßreise ins sozialistische Ausland ging. Echte Reisekader NSW habe ich nie zum Mitarbeiter gehabt (NSW: nichtsozialistisches – ja, was, das habe ich bis zum Ende nicht mitbekommen: NS-Wirtschaftsgebiet oder -Währungsgebiet). 

Zur Beurteilung gehörte auch eine «Einschätzung» des gesellschaftspolitischen Einsatzes der Betroffenen. War er Mitglied der SED, dann war das eine Formsache, weil ein Nichtgenosse gar nicht urteilsfähig war. Man schrieb dann etwa: «Er ist Mitglied der SED und vertritt im Kollektiv seinen politischen Standpunkt mit großem Einsatz. Er ist Mitglied der Betriebskampfgruppe.» Das erste war billig, weil sich in seiner Gegenwart ohnehin niemand auf ernsthaften Meinungsstreit einließ. Das letztere dagegen war tatsächlich ein politisches Opfer, denn es bedeutete, daß er den Sonntag des öfteren im «Strampelanzug» (Kampf­gruppen­uniform) im Straßengraben zubrachte, während die anderen Mitarbeiter ihren Garten pflegten.

Die Beurteilung eines Nichtgenossen war komplizierter. Er brauchte Schutz, denn sonst würde er seinen Antrag nicht durchbekommen. Man konnte also nicht schreiben: «In politischen Fragen hat er stets einen wohldurchdachten, oft kritischen Standpunkt, den er konstruktiv in die Aussprachen im Kollektiv einbringt.»

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Man konnte auch nicht schreiben: «Er hält sich in politischen Diskussionen zurück.» Das ging nicht, wenn er den Antrag durchsetzen wollte. Es war auch späterhin belastend, wenn jemand so als graue Maus eingestuft war. Also schrieb man und zeigte es dem Betroffenen, um sein. augen­zwinkerndes Einverständnis zu bekommen: «Er ist mit hohem persönlichem Einsatz auch bei schwierigen Aufgaben bei der Sache. Er hat einen positiven Standpunkt zur Friedenspolitik der DDR und zum KSZE-Prozeß und vertritt diesen in politischen Diskussionen.» Oder etwas ähnlich Pflaumenweiches.

Was hat das alles mit der Stasiakte zu tun?

Ganz einfach: Wenn dem Mitarbeiter politisch irgend etwas «zustieß», dann war man mit diesen freundlichen Urteilen belastet.

Und 1976 stieß einem Mitarbeiter so etwas zu: Er verschwand mit seiner Ehefrau in den Westen. Gott weiß, wie er das gedeichselt hatte.

Wir erfuhren das auf dem Dienstweg. Offenbar hatte Grenzpolizei oder Stasi die Sache aufgeklärt und einen düsteren Orakelspruch an das Institut weitergegeben (zum Glück für den Fliehenden in diesem Fall nach vollzogener Flucht).

Jetzt waren wir kompromittiert. Ich als Abteilungsleiter mit meinen Beurteilungen, und das «Sozialistische Kollektiv» und «Kollektiv der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft» mit seinen Bekundungen der Verschworenheit für die gemeinsame gute Sache. Einer aus unserer Mitte hatte ein Verbrechen begangen, und wir hatten nicht nur nichts geahnt und nichts gemeldet, sondern wir hatten es auch an Wachsamkeit fehlen lassen, hatten ihm an zentraler Stelle wichtige Forschungsaufgaben übertragen. Dafür gab es Belege in Gestalt älterer Beurteilungen. Wir hatten eine Viper an unserem Kollektivbusen genährt.

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Es mußte eine gemeinsame Stellungnahme her. Wieder sehr delikat: Wir brauchten zwar keine Rücksicht auf ihn zu nehmen, er war ja in Sicherheit (hätten sie ihn gefaßt, wäre die Sache viel heikler gewesen). Aber hinterhertreten wollten wir auch nicht. Vorher hatten wir ihn im Kollektiv umarmt, und jetzt als Verräter brandmarken?

Unsere Stellungnahme fiel lahm aus. Wir gaben uns bestürzt, konnten den Schritt überhaupt nicht verstehen, verwiesen auf den gewachsenen Zusammenhalt des Kollektivs, vermuteten familiäre Probleme und Kurzschlußhandlungen und bedauerten den Schritt. In Zukunft wollten wir die Reihen dicht schließen und die Planaufgaben mit noch größerem Einsatz angehen.

Zwei Jahre später traf ich den Mitarbeiter auf einer internationalen Tagung. Seine Frau und er baten mich diskret um ein Treffen, falls ich mich nicht durch das Ansinnen belastet fühlte. Wir trafen uns in einem Cafe außerhalb der Stadt, erzählten uns alles Neue. Ich erfuhr, daß er immer noch eine befriedigende Stelle suchte und daß er Heimweh hätte. Leider wurden wir zusammen gesehen, und das zwang mich, das Treffen, das eine «ungesetzliche Verbindungsaufnahme» darstellte, im Reisebericht ausführlich zu erwähnen. Ich tat das. Ich schrieb auf, was ich erfahren hatte.

Das brachte mir eine Einladung in die Abteilung Auswertung und Kontrolle im Gelände der Institutskomplexe ein. Dort saß ein Herr Engel, stellte sich unverblümt als Mitarbeiter des MfS vor und ersuchte mich um eine Unterredung über den Reisebericht in seiner Dienststelle (die sich als Außenstelle im Ministerium für Wissenschaft und Technik, genannt MWT, befand).

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«Aus damaliger Sicht» (wie Egon Krenz so schön formulierte) konnte ich mich nicht um die Unterredung drücken. Es ging ja nur um nähere Auskünfte in einer dienstlichen Angelegenheit. Ich ging also ins Ministerium (Köpenicker Straße) und wurde von Herr Engel am Eingang erwartet und ohne Formalität ins MWT eingeschleust. Ich war früher schon in fachlicher Angelegenheit dort gewesen, jedesmal nur nach Anmeldung und strenger Ausweiskontrolle.

Es wurden mehrere Gespräche. Jedesmal etwa eine Stunde. Und das Ende stets so ausgerufen, daß noch etwas Wichtiges offenblieb, so daß man seufzend einen weiteren Termin einräumte.

Es war so freundlich, diplomatisch und samtpfotig, wie nur eine Katze mit einer Maus spielen kann. Ich hatte die Strategie der Offenheit, die mir erfahrene polnische und sowjetische Freunde für solche Begegnungen empfohlen hatten. Das war, «aus heutiger Sicht» (Krenz), ein Fehler. Nicht daß ich in «dem allgemeinen Palaver über Personen nachteilig berichtet hätte – es war einfach falsch, überhaupt irgend etwas über das Institut und seine Aufgaben und Mitarbeiter zu erzählen. Zumindest konnten sie daraus branchenspezifische Insiderinformation entnehmen und bei anderer Gelegenheit andere Leute zur Offenheit veranlassen, indem sie ihren guten Kenntnisstand vorwiesen.

Sie wollten von mir, daß ich als Vertrauensperson dem geflohenen Mitarbeiter ein Angebot machen sollte. Er könne zurückkommen. Sie wären bereit, ihm west-notariell oder Ständige-Vertretungs-notorisch beglaubigt zu versichern, daß es kein Verfahren wegen ungesetzlichen Grenzübertritts gelben würde. Man wollte ihm lediglich Gelegenheit geben, einen Fehler zu korrigieren. Es gäbe Informationen auch aus seinem Familienkreise, daß er mit dem Gedanken der Heimkehr spiele, aber Angst vor Strafe hätte.

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War das ehrlich gemeint?
Ich weiß es bis heute nicht.

Ich habe, nach einigem Zögern, Verbindung mit seinen Eltern aufgenommen, die nur bestätigten, daß ihr Sohn sich nicht wohl fühlte und vielleicht eine Rückkehr erwägen würde. So habe ich schließlich einen Brief geschrieben und ihm das Angebot unterbreitet («Kompetente staatliche Seiten würden Ihnen verbindlich zusichern, daß es kein Verfahren geben wird, falls Sie an der Rückkehr interessiert sind»).

So war ich für das MfS tätig. So wurde ich zum Lockvogel der Stasi.

Einige Zeit nach der Absendung kam ein freundlicher Dank für das Angebot: Es käme nicht in Frage. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Mit dem Kollegen bin ich noch heute im Briefwechsel.

Vor mir liegt ein Fragebogen für die Aufnahme in den öffentlichen Dienst. «Sind Sie für das frühere MfS tätig gewesen, ja/nein? Wenn ja, in welcher Weise? Falsche Angaben können die fristlose Kündigung nach sich ziehen.»

Ich schreibe: Nein.

Was ist, wenn neben leeren Aktendeckeln ein Dokument der Hauptabteilung XX auftaucht, daß der IM mit dem Decknamen «Naivus» «für die Rückführung von Republikflüchtigen verpflichtet werden konnte»?
Sage ich dann auch: Keine Verpflichtung, kein Geld, kein Verrat, und bin meinen Job los?

 

Der zweite Vorgang. Wieder zwang mich ein Mithörer zum Bericht an die Stasi.
Ich hatte 1984, nach der Abberufung als Abteilungsleiter und der Auflösung meiner Abteilung auf Grund von Mißhelligkeiten mit Dienstherren und Stasi, eine Einladung zum Hauptvortrag auf einem internationalen Biochemiekongreß in Moskau erhalten. Das war für die Vorgesetzten insofern peinlich, als diese Ehre nur noch einem weiteren Kollegen unseres Instituts zuteil geworden war.

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Im Jumbo-Jet Tupolew nach Moskau saß eine hundertköpfige DDR-Delegation zum Kongreß. Im nächsten Jet müssen ebenso viele Mitarbeiter der Staatssicherheit zur «politischen Absicherung und Abschöpfung» des Kongresses gesessen haben. Jedenfalls habe ich alle mir bekannten Mitarbeiter, auch Herrn Engel, in diesen Tagen in Moskau gesehen. Ob auch die anderen Delegierten sich so hoher Aufmerksamkeit erfreuten, kann ich nur vermuten. Jedenfalls bin ich noch nie so genau beobachtet worden - ich kam mir vor wie eine junge Braut. 

Drei- oder viermal war ich in der Gesellschaft von ausländischen Kollegen und wurde auf der Straße und im Foyer des Hotels Rossija mit unerwartetem Lichtblitz fotografiert. Ein Kollege (SED-Genosse) gestand mir später, daß er ebenfalls zur unauffälligen Beobachtung von mir im Kongreßverlauf angeheuert worden war. Die Staatssicherheit vereinte Touristik und Dienst mit wissenschaftlicher Fortbildung (das heißt Fortbildung über das Verhalten der unsicheren Kantonisten, Eierköpfe auf internationalem Parkett). Auch unser MfS-Beauftragter Dr. Kroll aus Berlin-Buch (und noch viele andere, denke ich) besuchten fleißig die Symposien, Lesungen und Cafeterias.

Bei einem Symposion saß er hinter mir und lauschte den Darbietungen, als sich ein alter Bekannter von mir, ein Professor K. aus Edinburgh, neben mich setzte und mich fragte, ob ich den Vortrag einen Moment außer acht lassen könnte. Ich langweilte mich ohnehin und war einverstanden.

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Da erzählte er mir, daß die britische Delegation (mit mehreren Nobelpreisträgern und anderen internationalen Größen) etwas für Sacharow und die Ausreise-Refuseniks erreichen sollte (so nannten sie, was wir «Antragsteller», die Russen «Otkazniki» hießen). Was ich davon hielte, wenn der Oxforder Hauptredner bei der TV-übertragenen großen Abschlußveranstaltung eine deutliche Erklärung abgeben würde.

Den Stasi direkt hinter mir kannte ich als Hochschulabsolventen. Er hatte den Doktor. Ich hatte bei Gelegenheit erfahren, daß er an einem Französisch-Intensivkurs teilgenommen hatte. Also verstand er wahrscheinlich hinreichend Englisch, zumal der Schotte halblaut, aber sehr dröhnend fragte. Das Gespräch ging «auf Band».

Ich sagte ihm meine tatsächliche Meinung zu dem Vorhaben: Mit einem solchen Anliegen müssen Sie deutlich verstanden werden, sonst ist es Leerlauf. So wie Sie es vorhaben, wird im Einleitungsteil der Rede der Simultanübersetzer einen heftigen Hustenanfall und die Mikrofontechnik eine mehrminütige Panne haben. Es ist besser, Sie wenden sich mit Ihrer Sache an den Präsidenten des Kongresses, Professor Ovchinnikow. Er ist ein hohes Tier und hat Zugang zu Tschernenko oder Suslow.

Später, im Hotel, hatte ich noch einmal englischen Besuch. Im Rossija! Also diesmal mit KGB-Mitschnitt. Später wurde ich im Foyer blitzlichtfotografiert. Mein Zimmergenosse sagte mir, daß Herr Dr. Kroll (der Mithörer beim Symposion) mich dringend gesucht hätte.

Ich muß hier gestehen, daß ich mich nicht zum Le-Carre-Agenten eigne. Ich bekam hundsmäßige Angst. Das war nun doch einige Nummern zu groß. Richtige Politik, die Auseinandersetzung zwischen den Weltmächten um den berühmten Menschenrechtskorb. Ich fürchtete, zwischen die Mühlsteine zu geraten, und erinnerte mich an die Ratschläge, alles offen zu tun. Dann konnten sie mich wenigstens nicht zum Diversanten machen.

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Als ich den besagten Dr. Kroll (den aus Berlin) später im Kongreßvorraum sah, ging ich auf ihn zu und sagte: «Ich habe eine Information, die Sie interessieren wird. Die britische Delegation könnte einen öffentlichen Protest wegen Sacharow einlegen!»

Es kam nicht zu dem Protest. Die Briten brachten die Sache tatsächlich auf irgendeinem Empfang vor. Ob auf sowjetische Warnungen hin oder weil sie eingesehen hatten, daß das zweckmäßiger war, kann ich nicht sagen. Ich habe auch Professor K. (aus Schottland) nicht mehr getroffen, um ihn zu fragen.

Ich war, unter Druck, Informant der Stasi und des KGB geworden. Wieviel sie aus den zwei Lauschangriffen ohnehin entnommen hatten, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe allerdings später erfahren, daß meine Information ziemlichen Wirbel hervorgerufen hat. In einem Stasi-Gespräch Jahre später haben sie die Angelegenheit in für mich positivem Sinne erwähnt. Welche Schande!

Rudi Schälike, Physiker aus Dresden, der längere Zeit im Stasi-Knast verbracht hat, sagte einmal: Jeder, der mit ihnen zu tun hat, ist Informant. Selbst wenn du kein Wort sagst. Dein Atmen, dein Husten, dein nächtliches Schnarchen, deine Augenfarbe - alles ist Information für sie.

So war, wie Wolf Biermann Anfang der Siebziger sang, die Stasi unser Eckermann. Und wir waren unser eigener Goethe.

Aber was werde ich antworten, wenn ein Schriftstück auftaucht, daß ich der Abteilung wertvolle Dienste bei der Verhütung feindlicher Aktionen geleistet habe? Werde ich die vier Schutzbehauptungen wiederholen?

Nein. Ich werde meine Wahrheit sagen. Daß ich im dienstlichen Rahmen zu Gesprächen gehalten war und ihnen neben vielen gewundenen und ausweichenden Nichtinformationen auch zweimal Wichtiges übermittelt habe.

Erst nach Jahren, schon mit Kontakt zu Ratgebern aus der Dissidentenszene der DDR und der Sowjetunion, habe ich die einzig richtige Strategie erlernt, die jede Anwerbung sofort beendet: Dekonspiration. Sofort alles ohne Einschränkung den Freunden, Kollegen oder Vorgesetzten erzählen. Das hatte allerdings seine eigenen Risiken: Mißtrauen bei den Freunden, Sanktionen durch die Mächtigen.

So weiß ich jetzt, wie zu handeln war. Es ist glimpflich abgelaufen. Aber einen Stein auf einen Sünder zu werfen, dazu bin ich nicht in der Lage. Und daß jemand Spitzel war, möchte ich auf Hieb und Stich bewiesen haben. Durch Akten und Gespräche. Indizien allein sind trügerisch.

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