Toralf StaudLesebericht |
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Wikipedia.Staud (*1972) DNB.Staud (10)
detopia: Nick Reimer Stefan Kreutzberger |
Deutschland 2050 Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird von Toralf Staud, Nick Reimer 2021 bei KiWi Angaben aus der Verlagsmeldung Spätestens die Hitzesommer 2018 und 2019 sowie die auch 2020 anhaltende Trockenheit haben es deutlich gemacht: Der menschengemachte Klimawandel ist keine Bedrohung für die ferne Zukunft ferner Länder, der Klimawandel findet statt – hier und jetzt. Doch welche konkreten Auswirkungen wird er auf unser aller Leben in Deutschland haben? Selbst wenn es Deutschland und der Welt gelingen sollte, den Ausstoß von Treibhausgasen in den nächsten Jahrzehnten drastisch zu reduzieren – bereits jetzt steht fest: Das Klima in Deutschland verändert sich. Im Jahr 2050 wird es bei uns im Durchschnitt mindestens zwei Grad Celsius wärmer sein. Was sind die praktischen Konsequenzen dieses Temperaturanstiegs? Wie wird unser Leben in Deutschland in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts konkret aussehen, wenn es immer heißer, trockener und stürmischer wird? Welche Anpassungen werden nötig und möglich sein? In ihrem neuen Buch geben die Autoren Nick Reimer und Toralf Staud konkrete Antworten auf die Frage, wie der Klimawandel uns in Deutschland treffen wird. Auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse aus zahlreichen Forschungsfeldern schildern sie, wie wir in dreißig Jahren arbeiten, essen, wirtschaften und Urlaub machen. Welche neuen Krankheiten uns zu schaffen machen. Wie sich unsere Landschaft, unsere Wälder, unsere Städte verändern. Entstanden ist eine aufrüttelnde Zeitreise in die Zukunft: Selbst wenn wir den Klimawandel noch bremsen können, wird sich unser Land tiefgreifend verändern. Ohne verstärkten Klimaschutz jedoch wird Deutschland 2050 nicht wiederzuerkennen sein. |
Lesebericht
Grün, grün, grün ist alles, was wir kaufen Lügen, bis das Image stimmt 2009 bei Kiepenheuer. 270 Seiten
Stefan Kreutzberger Die Öko-Lüge Wie
Sie den grünen Econ-Verlag, 288 S.
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Lesebericht ANDRUCK 25.05.2009 Von Sandra Pfister dradio.de/dlf/sendungen/andruck/969119
Ökologisches Handeln ist in. Bewusstes Konsumieren auch. Und schon im Supermarkt lässt sich dieser Anspruch direkt umsetzen. Die Bio-Marken sind die größten Absatzträger im Nahrungsmittelbereich. Doch in die vermeintlich heile Welt des verantwortungsvollen Kunden brechen nun zwei Bücher ein, die hinter die Kulissen blicken und aufdecken, dass längst nicht alles grün und ökologisch ist.
Stefan Kreutzberger nennt es modernen Ablasshandel - wer viel fliegt, kann sein Öko-Gewissen damit beruhigen, dass er dafür Bäumchen im Regenwald pflanzen lässt. So, wie wir uns damit selbst einlullen, umgarnt uns mittlerweile eine Phalanx von Unternehmen mit dem Versprechen, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Die Werbewirtschaft hat dafür längst einen eigenen Begriff erfunden: Greenwashing.
Der Journalist Toralf Staud umschreibt damit ein Phänomen, dem sich in diesem Bücherfrühjahr gleich zwei Neuerscheinungen widmen: Sein eigenes Buch mit dem Titel "Grün, grün, grün ist alles, was wir kaufen" und "Die Öko-Lüge" von Stefan Kreutzberger, ebenfalls Journalist. Der Tenor beider Bücher ist gleich: Sie beschreiben eine Werbewelt, in der plötzlich fast alle Unternehmen vorgeben, das Klima zu retten. Viele Werbeagenturen haben sich fürs grüne Marketing eigene Abteilungen zugelegt. Viele Produkte sind aber einfach nicht grün. Die Verbraucher hinterfragen das Greenwashing nicht, meint Autor Kreuzberger. Toralf Staud pflichtet dem bei:
Und wenn es kippt, dann hat die Automobilindustrie daran einen großen Anteil. Die Firma Audi beispielsweise, die es geschafft hat, den Kohlendioxidverbrauch ihrer Neuwagenflotte zwischen 2002 und 2007 sogar steigen zu lassen. 2008 sorgte Audi deshalb dafür, dass Al Gore, das personifizierte Klima-Gewissen, bei einem Besuch in Holland mit der neuen Oberklasse-Limousine A6 durch die Gegend chauffiert wurde - was Audi dann später zur Grünfärbung seines Spritfresser-Images nutzte. Diese Art von Greenwashing ist noch leicht zu durchschauen. Verzwickter wird die Sache beim Ökostrom. Eine gute Sache - oder?
Es ist deprimierend: Ob ich meinen Strom von einem konventionellen Stromversorger beziehe oder aus Überzeugung einen Vertrag mit einem Ökostromanbieter abgeschlossen habe - es kommt der gleiche Energiemix aus "dreckigem" und "sauberen" Strom aus der Steckdose. Der Grund dafür: Es gibt nur ein Übertragungsnetz und das befindet sich im Besitz der vier Energieversorger E.ON, RWE, ENBW und Vattenfall, schreibt Stefan Kreutzberger. Staud ergänzt:
Staud und Kreutzberger verarbeiten die Ergebnisse ihrer Recherchen auf unterschiedliche Weise: Staud, indem er einzelne Fallbeispiele schildert, alphabetisch sortiert, in kleinen Häppchen konsumierbar. Zwischen zwei Buchdeckeln wird daraus ein kenntnisreiches, äußerst gut lesbares Kompendium, dessen Einzelfallschilderungen allerdings Episoden bleiben, und nicht die Strukturen ganzer Branchen aufdecken. Zusammenfassende Passagen - wie hier im Gespräch - sind selten.
Stauds Journalistenkollege Kreutzberger geht systematischer vor: Er gliedert einerseits nach Branchen und deren Produkten: Energiebranche und Ökostrom, Autoindustrie und Biosprit, andererseits nimmt er sich Güter des täglichen Bedarfs vor, um am Beispiel von Baumwolle oder Discount-Lebensmitteln zu zeigen, wie wir Verbraucher selbst uns gerne etwas vormachen lassen. Das unterscheidet die beiden Bücher im Grundsatz: Staud geht nur die Unternehmen an, die sich grüner darstellen, als sie sind. Kreutzberger tut das auch, aber er nimmt uns auch als Verbraucher in die Pflicht: Wir könnten wissen, dass viele Produkte so umweltfreundlich nicht sind, wie wir und die Industrie uns vormachen. Einige Beispiele: Die Einführung eines staatlichen Ökosiegels brachte einen Bio-Boom auf den Weg, dem sich heute kein Billig-Discounter mehr entziehen kann. So positiv diese Entwicklung im Allgemeinen zu bewerten ist, so sehr wird auch klar, dass damit nur Mindeststandards gesetzt wurden und die massenhafte Produktion biologischer Lebensmittel und deren Weiterverarbeitung an ihre Grenzen stößt und den ökologischen Grundgedanken in Frage stellt. Man kann andererseits seine Lebensmittel immer schön im Bio-Supermarkt kaufen und sich gleichzeitig beim Kleiderkauf ökologisch völlig daneben benehmen. Nur 0,2 Prozent der Weltproduktion von Baumwolle werden ökologisch angebaut. Die Baumwollproduktion ist zum Symbol einer großen Ökokatastrophe geworden. Da die Baumwollpflanzen sehr viel Wasser benötigen, müssen künstliche Bewässerungen geschaffen werden. Dabei benötigt man im Endeffekt bis zu unglaubliche 25.000 Liter, um ein Kilogramm spinnfähige Faser zu erhalten. Die Bewässerungsanlagen der Baumwollfelder wirken katastrophal auf die lokalen Ökosysteme. Baumwolle ist die am stärksten behandelte Kulturpflanze überhaupt. 22,3 Prozent aller weltweit verkauften Insektizide enden als Sprühregen auf den Baumwollfeldern. Wer 100 Prozent Baumwolle trägt, gilt aber als qualitätsbewusst und naturnah. Kreutzberger und Staud unterstellen vielen Verbrauchern durchaus guten Willen. Oft stoße der aber an seine Grenzen. Wer durchblicke schon zum Beispiel, ob eine Geldanlage ein ökologisch korrektes Investment darstellt? Kaum eine Bank, die nicht einen Öko- oder Klimafonds auf den Markt geworfen hat. Vieles bekomme ein grünes Mäntelchen umgehängt, aber ein Ökosiegel für Finanzprodukte gibt es in Deutschland nicht. Die große Illusion kleiner Kapitalanlieger in grüne Investments ist es zu glauben, dass sie mit ihrem Einsatz irgendwie die ökologische Sache befördern würden und damit Gutes tun. Dem ist leider nicht so. Und nur weil ein Ökofonds Anteile von Siemens, Bayer oder BP kauft, ändert sich die Geschäftspolitik der Konzerne noch lange nicht. Die zusätzliche "grüne" Nachfrage hat so gut wie keine Auswirkung auf die Kurse von großen börsennotierten Gesellschaften. Kreutzberger gibt dem Leser für jede einzelne Branche ein paar Verhaltens- und Prüfempfehlungen mit; er nimmt ebenso detailliert die Ökostromanbieter auseinander, wie er die verschiedenen Labels für Schnittblumen analysiert oder Standards zur Orientierung bei ökologischen Geldanlagen auflistet. Seine Hinweise wirken manchmal kleinteilig und banal, aber als Zusammenstellung sind sie doch sehr verbraucherorientiert und verdienstvoll. Darin geht Kreutzbergers Buch weit über das hinaus, was Toralf Staud leisten will. Letzterer hinterfragt zwar viel und deckt auf, lässt den Verbraucher aber mit all seinem neugewonnenen Misstrauen alleine. Neu in ihren detailreichen Analysen, packend und gut geschrieben sind beide Bücher. Sie ersparen dem Leser nichts, nicht mal die wirklich unbequeme Wahrheit,
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Wir
Klimaretter
So ist die Wende noch zu schaffen 2007 320 Seiten |
Toralf Staud