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Anmerkungen

Linda Sanford, 1990  Anhang

257-267

Vorwort

1  Steinem, Gloria: Ruth's Song (Because She Could Not Sing It). In: Steinem, Gloria: Outragous Acts and Everyday Rebellions, S. 162, New York 1983

2  Antonovsky, Aaron: Health, Stress and Coping: New Perspectives on Mental and Physical Well-being. San Francisco 1979

3  Antonovsky, Aaron: The Salutogenic Perspective: Toward a New View of Health and Illness. In: Advances, 4-1, 1987, S. 47

4  Garbarino, James/Guttmann, Edna and Welson Seeley, Janis: The Psychologically Battered Child. San Francisco 1986, S. 8

 

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Nachwort

 

 

 

Anhang

Methode und Demographie der Studie

 

264

Diesem Buch liegt eine nicht empirische Studie bei zwanzig einstigen Mißbrauchsopfern zugrunde. Ein Tiefeninterview dauerte durchschnittlich drei Stunden und umfaßte zeitlich nicht begrenzte Antworten auf zwanzig Fragen.

Um geeignete Interviewpartner zu finden, wurden mehr als einhundert Psychotherapeuten, Sozialforscher und Leiter von Selbsthilfeaktionen angeschrieben mit der Bitte: »Ich möchte Interviews mit Erwachsenen durchführen unter Berücksichtigung folgender Kriterien: Die Befragten müssen über dreißig Jahre alt und erwerbstätig sein (oder einer anderen regelmäßigen unbezahlten Tätigkeit nachgehen), sie müssen enge Beziehungen zu anderen Menschen haben, einschließlich Freundeskreis und möglicherweise (aber nicht zwingend notwendig) einen Lebenspartner haben.«

Sechsunddreißig einstige Mißbrauchsopfer, in der Mehrzahl gegenwärtige oder ehemalige Patienten von Psychotherapeuten meldeten sich und kamen für ein Interview in Frage. Zwanzig wurden nach dem bestmöglichen Querschnittsverfahren ausgewählt.

 

Die Zielgruppe mußte weiterhin eine Reihe der gängigen Probleme aufweisen, die dem Mythos des <einmal geschädigt, immer geschädigt> entsprechen. Die letzte Episode der nachfolgend genannten Störfälle sollte mindestens sieben Jahre zurückliegen: Selbstzerstörung (Selbstmordversuch, Selbstverstümmelung); Mißbrauch chemischer Substanzen (Alkohol, Tabletten, Drogen); Eßstörungen (Anorexie oder Bulimie);

Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik; kriminelles Verhalten, einschließlich körperlicher Ausschreitung gegen Erwachsene oder Kinder. 

 

Weiterhin war ein >aktives Heilungsprogramm< - Psychotherapie und/oder Teilnahme an Anonymen Selbsthilfegruppen - erforderlich, falls die Befragungsperson eines der oben genannten Probleme in ihrem jungen Erwachsenenleben auf wies. Vorfälle sexueller Straftaten jeglicher Art machten eine Person für die Studie ungeeignet.

 

Unter den zwanzig für die Studie ausgewählten Mißbrauchsopfern wiesen sechs keine der oben genannten Störungen auf. Von den restlichen vierzehn Personen waren vier vor mehr als fünfzehn Jahren in psychiatrischen Kliniken, alle wegen Selbstmordversuchen. Eines dieser vier Opfer hatte vor mehr als zwölf Jahren Selbstverstümmelung durch Messerstiche verübt. Acht Mißbrauchsopfer wiesen ein Minimum von sieben Jahren Abstinenz und aktiver Genesung von Mißbrauch chemischer Substanzen auf; sechs bezeichneten sich als Alkoholiker oder >fast Alkoholiker^ und zwei rauchten täglich Marihuana. Keine der Auswahlpersonen wies eine Geschichte von Anorexie oder Bulimie auf; zwei Männer waren früher eßsüchtig und eine Frau gab an, daß Eßsucht zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Problem für sie sei.

Zwei Männer bekannten sich zu einer früheren kriminellen Aktivität: einer war ein verurteilter Jugend­straftäter mit der Neigung zu Schlägereien als junger Erwachsener; seine letzte Schlägerei lag allerdings fünfzehn Jahre zurück. Der andere war Spieler und hatte als Collegestudent einen nicht aufgedeckten Diebstahl begangen. Keiner hatte Kinder körperlich mißbraucht.

War ein potentieller Interviewpartner innerhalb der letzten drei Jahre Opfer von körperlichen oder sexuellen Übergriffen, sah ich von einem Interview ab mit der Begründung, ein Gespräch sei zum gegebenen Zeitpunkt aller Voraussicht nach nicht in seinem oder ihrem Interesse, da die Möglichkeit bestand, dadurch starke Erinnerungen und Affekte auszulösen. Eine Frau meiner Studie war vor dreiundzwanzig Jahren eine geprügelte Ehefrau. Eine andere Frau war vor zehn Jahren Opfer einer Vergewaltigung durch einen Täter aus ihrem sozialen Umfeld. Beide hatten sich einer Psychotherapie wegen dieses Erwachsenentraumas unterzogen und sie abgeschlossen.

 

Den Versuchspersonen wurde in schriftlicher Form Vertraulichkeit zugesichert. Alle Namen, geographischen Bezeichnungen von Herkunftsfamilien und Einzelheiten über die gegenwärtigen Berufe der Befragten wurden für dieses Buch geändert. In manchen Fällen wünschte ein Befragter eine veränderte Angabe über seine oder ihre ethnische Herkunft.

Das jüngste Mißbrauchsopfer war zur Zeit des Interviews fünfunddreißig Jahre alt. Sieben der Befragten waren Ende dreißig; elf waren Mitte vierzig; einer war vierundfünfzig Jahre alt und die älteste Befragte feierte vier Tage vor dem Interview ihren sechzigsten Geburtstag.

Es wurden elf Frauen und neun Männer befragt. Zwei Befragte sind Schwarze, eine Frau ist spanischer Herkunft, eine ist indianischer Abstammung und die übrigen sechzehn sind kaukasischer Herkunft.

Leider ist es mir trotz großer Bemühungen nicht gelungen, eine Befragungsperson asiatischer Abstammung ausfindig zu machen, die sich zu einem Interview bereit gefunden hätte. Das ist ein erheblicher Mangel, den ich bedauere.

 

Ein homosexueller Mann und zwei Lesbierinnen sind in dieser Studie erfaßt. Weitere drei Opfer sprachen von bedeutenden homosexuellen Beziehungen in ihrer Vergangenheit. Siebzehn Befragte bezeichneten ihre gegenwärtige sexuelle Orientierung als heterosexuell.

Zwei Befragte waren behindert: eine Frau war von Geburt an taub, leidet an einer fortschreitenden Augenkrankheit und ist heute nahezu erblindet; die andere Befragte wurde als Erwachsene beinamputiert. Sie trägt seit kurzem eine Beinprothese und ist nicht länger auf den Rollstuhl angewiesen. Die übrigen achtzehn Befragten wiesen zum Zeitpunkt der Studie keine körperliche Behinderung auf. Drei aus dieser Gruppe wuchsen mit behinderten Geschwistern auf.

Zwei der Befragten waren Einzelkinder. Bei den übrigen Befragten gab es in der Herkunftsfamilie zwei bis sieben Kinder. Zehn Befragte hatten Brüder oder Schwestern, die als Erwachsene erhebliche Probleme aufwiesen als Folge von Inhaftierungen, vorwiegend wegen Gewaltverbrechen; wegen gravierendem Mißbrauch und Vernachlässigung der eigenen Kinder, was dazu führte, daß ihnen das Sorgerecht von Jugendschutzbehörden entzogen wurde; wegen Selbstmord, chronischem Mißbrauch chemischer Substanzen; oder chronischer Geisteskrankheit, die eine ständige Beaufsichtigung erforderlich machte. Zwei weitere Befragte hatten Geschwister, die sie als >Problemtrinker< bezeichneten, obwohl diese Geschwister im Berufsleben relativ gut funktionierten.

Alle zwanzig Befragten waren zumindest zum Zeitpunkt des Interviews der Mittelschicht zuzurechnen. Drei Befragte waren in armen Verhältnissen aufgewachsen; bei sieben Herkunftsfamilien erreichte das Familieneinkommen kaum das Existenzminimum; sieben Befragte kamen aus der Mittelschicht und drei wuchsen in wirtschaftlichem Wohlstand auf.

Drei der Befragten waren nie verheiratet; fünf sind noch heute mit ihrem ersten Ehepartner verheiratet; drei haben mehr als fünf Jahre mit einem Partner zusammengelebt; vier sind geschieden und lebten zum Zeitpunkt des Interviews allein; die restlichen fünf sind geschieden und wieder verheiratet.

Zehn der Befragten sind leibliche Eltern oder haben Kinder adoptiert; eine Befragte ist Pflegemutter. Die zehn Eltern haben insgesamt einundzwanzig Kinder.

267

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Danksagung 

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Meine Literaturagentin Frances Goldin kennt mich seit meinen ersten Schreibversuchen. Ihr bin ich nicht nur wegen ihrer großen Talente als Agentin dankbar, sondern auch für ihre geistige Größe und die Klarheit ihres Denkens. Sie zählt zu meinen wertvollsten Freunden. Jedes Buch bestärkt und vertieft unsere Beziehung; schon aus diesem Grund werde ich nicht aufhören zu schreiben.

Ich empfinde es als großes Glück, daß Becky Saletan beim Verlag Random House meine Lektorin ist. Sie übernahm dieses Projekt im Frühstadium von meinem ersten Lektor Pat Mulcahy und betreute es mit großem Sachverstand und Weitblick. Das vorliegende Buch ist von Beckys Klugheit und Humor stark geprägt und ich danke ihr besonders für ihren Einsatz und ihre Hingabe im Endstadium.

Großer Dank gebührt meiner Assistentin, Kate Darling-Shur, die viele Stunden mit Veränderungen am Endma­nu­skript zugebracht hat. Es war eine mühsame Aufgabe für sie, die sie bereitwillig und klaglos erfüllte.

Larry Rothstein half mir, die Arbeit zu organisieren. Nachdem ich meine Recherchen und Interviews durch­geführt hatte, las er mehrere der ersten Entwürfe und gab mir wertvolle Anregungen. Und nicht zuletzt machte Larry mich mit meiner neuen Leidenschaft bekannt — den Basketballspielen der Boston Celtics.

 

Dieses Buch wurde geschrieben in den Räumen des Writers' Room, einer von der Artists Foundation of Boston, Massachussetts, unterstützten Einrichtung. Ich bedanke mich für die Arbeitsmöglichkeit und die kollegiale Atmosphäre, die dort herrscht. Lewis Hyde, der wichtigste Organisator, verdient meinen besonderen Dank. Die Kameradschaft mit anderen Schreibern machte großen Spaß: Nadya Aisenberg, Ruth Butler, David Eddy, Gail Fenske, Ivan Gold, Suzanne Gutman, Barbara Heigott Hyett, Sandra Jaffee, Cecily Morse und Pam Painter. Meine freundschaftliche Beziehung zu Debra Spark und Paul Tucker geht weit über meine Tätigkeit im Room hinaus.

Im gesamten Transportation Building, in dem der Writers Room untergebracht ist, wurde mir große Freund­lichkeit und Unterstützung entgegengebracht. Dank an Toby Pearlstein, Irene Guthrie und George Sanborn der State Transportation Library; Tim Salvesen von Mail Boxes Etc.; und Evelyn Freeman und Gerri Carrington von der Transportation Station.

 

Jedes Manuskript braucht während der Fertigstellung Leser, die sich zu Theorie und Stil der einzelnen Entwürfe äußern. James Hurley-Bruno und Phyllis Barajas widmeten diesem Projekt viel Zeit, Fachwissen und Fürsorge, und meine <allerbeste> Freundin Maggie Close las das Manuskript und gab mir wertvolle Denkanstöße. Maggie ist für mich eine große persönliche und fachliche Lehrerin.

Bessel van der Kolk las das fünfte Kapitel im Frühstadium und war mir eine große Hilfe. James Ritchie trug mit seiner Sachkenntnis und seiner konstruktiven Kritik bei, um dem Kapitel den letzten Schliff zu geben. Bessel leitet die Trauma-Studiengruppe an der Harvard Universität, die mir während dieses Projektes in vielen Diskussionen wichtige Denkanstöße gab. Vielen Dank an meine Kollegen in Harvard.

Kollegen halfen mir, indem sie mir Einblick in die Ergebnisse ihrer Untersuchungen gewährten, mir Empfehlungen von Überlebenden für Interviews gaben oder sich selbst für ein Interview zur Verfügung stellten. Mein Dank geht an Suzanne Anderson, Jean Shinoda Bolen, John Briere, Tina Buchs, Anne Cohn, Joe Cruse, Sharon Wegscheider Cruse, Nick Etcheverry, Sherry Fine, David Finkelhor, Pam Freeman, Terry Hunt, Michael Hussin, Terry Kellog, Krishnabai Kee MacFarlane, Dusty Miller, Jane Middleton-Moz und Roland Summit.

Ich hatte das Privileg, während meiner Arbeit mit jugendlichen Sexualtätern mit zwei Co-Therapeuten zusamm­enzuarbeiten. Kevin Creeden war der erste; er hat meine Denkweisen und meine Freude an dieser Arbeit stark beeinflußt. Craig Latham und ich arbeiten seit 1986 zusammen; unsere Beziehung ist von großer Herzlichkeit und stellt eine intellektuelle Herausforderung für mich dar. Ich danke euch, Kevin und Craig.

Ich erfahre in meinem Leben viel Liebe und Freundschaft, was mir in der schwierigen Zeit, als ich dieses Buch schrieb, besonders zugute kam. Mein Dank geht an Fran Adams; Cordelia Anderson; Walter Bera; Claudia Black; Linda Canfield Blick; Clara Bolden; Liza Brooks; Bill Devaney; Joe Doherty; Ed und Michael Fleming; Danny French; Cathy Ferguson; Mike, Mary Ann und Julie Germann; Georgia Green; Nick Groth; Fran Gutterman; Ginny Houston; John Humleker; Mary, Joshua und Ryan Hurley-Bruno; Sandy Lorentzen; Trudi Lanz; Bob McMackin; Kathy Michael und Rachel Mathews; Joe, Adam und Matthew Mendola; Barbara und Sherman Okun; Tom O'Malley; Frank Pescosolido; Dianna Petrella; Jori ross; Florence Rush; Skip Sauvain; Leer Schwartz; Paula und Jeffrey Stahl; Judy Starr; Sara Theiss; Cheryl, Ben, Lisa, Tom, Phil und Irene Tschirhart; Andy Ward; Abby Weinberg; Ron Witmer; und an meine erste Liebe John DeGolyer.

 

Freada Klein und Linda Getgen möchte ich besonders erwähnen als besonders gute Freundinnen, die mir viel Rückhalt gaben. Was würde ich ohne euch tun?

 

Viele Menschen haben mich auf meiner Reise begleitet, denen ich an dieser Stelle erneut danken möchte: David Brittain, Susan Bandler, Thomas Davidow, Sharon Polk-Sadno-wik, Cheryl Qamar Laham und Leona Koppel. Jim Kilpatrick ist mir sowohl Anker als Leuchtturm. Mein Dank geht auch an die Montag-Morgen-Gang: Bill, Dorothy, Eleanor, Marni und Sandy.

 

Es ist zwar nicht üblich, Menschen zu danken, die man nicht kennt, dennoch möchte ich mich bei Robert Parish und den Boston Celtics sowie Bruce Springsteen und der E Street Band für die Ablenkung bedanken, die ihre Arbeit mir von meiner Arbeit gaben. Schließlich möchte ich betonen, daß ich das Jahr, in dem ich die zwanzig Überlebenden interviewt habe, deren Erfahrungen in diesem Buch wiedergegeben sind, um nichts in der Welt missen möchte. Jeder von euch hat mein Leben berührt und mich mit Hoffnung erfüllt. Ich danke euch, daß ihr so viel Ehrlichkeit, Mut, Selbstbewußtsein und Hingabe, gesund zu werden, bewiesen habt. Wir sitzen in einem Boot.  

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