Bill McKibben  

 


Das Ende der Natur 

Die globale Umweltkrise bedroht unser Überleben

1989  231 Seiten, 1990: List Verlag, 1992: Piper Verlag

Goog Buch    DNB.Buch


 

Die taumelnde Welt

Wofür wir im 21. Jahrhundert kämpfen müssen

"Ein Liebesbrief, ein Appell, ein Nachruf, und ein Stoßgebet...."
 Naomi Klein

2019    400 Seiten  Bing.Buch

 

wikipedia.Autor   *1960 in Kalifornien

DNB.person 

DNB.nummer (8)

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Die taumelnde Welt

Wofür wir im 21. Jahrhundert kämpfen müssen

Verlagsmeldung

2019: Falter - Has the Humane Game Begun to Play Itself Out?

von Bill McKibben

bei Henry Holt and Co.

en.wikipedia Buch 

 

Im Jahr 1989 warnte Bill McKibben mit seinem Buch »Das Ende der Natur« als einer der ersten vor dem Klimawandel.

Sein neuer Aufruf ist umso dringender und weitreichender – die Menschheit ist dabei, nicht weniger als ihr Fortbestehen aufs Spiel zu setzen.

Der Klimawandel ist heute, so McKibben, ein Hebel, der unsere Welt von Grund auf verändert.

Die konzentrierte wirtschaftliche Macht in den Händen einiger weniger Spieler ist ein weiterer.

Genauso die radikalen Konsequenzen der modernen Genetik sowie das Streben der Tech-Mogule nach künstlicher Intelligenz, das nach dem Sinn menschlichen Daseins gar nicht mehr fragt.

In »Die taumelnde Welt« tritt Bill McKibben einen großen Schritt zurück, um dieses gesamte „Spiel der Menschheit“ zu betrachten: Welchen Lauf nimmt es, wer macht die Regeln, und wie wollen wir es in Zukunft spielen?


 

INHALT

Prolog: Hoffnung 9

ERSTER TEIL Das Spielfeld 13

ZWEITER TEIL Wirkmacht 117

DRITTER TEIL Was auf dem Spiel steht 187

VIERTER TEIL Der Hauch einer Chance 265

Epilog: Geerdet 343

Danksagung 359   Anmerkungen 365


 

Lesebericht

prozukunft.org/buecher/die-taumelnde-welt

Bill McKibben ist weltweit einer der wichtigsten Umweltaktivisten. 1989 verfasste er mit The End of Nature das erste Buch über die Klimakrise für ein breiteres Publikum.

2008 gründete er die Klimaschutzbewegung 350.org, deren Name sich auf das Ziel einer Reduktion der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf 350 ppm bezieht (Sommer 2019: 407,8 ppm).

Die Bewegung bildet den Kern einer weltweiten Graswurzel-Mobilisierung für Klimaschutz. 2012 startete die globale Divestment-Kampagne 350.org mit dem Ziel, dass große Institutionen Kapital aus der fossilen Industrie abziehen.

Für sein großes Engagement erhielt McKibben 2014 den Right Livelihood Award.

In seinem neuen Buch Falter. Has the Human Game Begun to Play Itself Out? vertritt McKibben folgende Grundthese:

Das „Spiel der Menschheit“ gerate derzeit ernsthaft aus der Balance. Die globale industrielle Zivilisation könnte in den nächsten Jahrzehnten kollabieren, weil der Ressourcenverbrauch nicht aufrechterhalten werden kann und der Wohlstand zunehmend ungleich verteilt ist.

Er entfaltet diese These anhand von zwei großen Themen – der Klimakrise und den Gefahren durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und die Genom-Editierung durch CRISPR.

Das Agieren der fossilen Industrie in den USA als entscheidender Treiber des Klimawandels sei nicht nur durch Profitinteressen bestimmt, sondern auch von einer ideologischen Position, die von der staatskritischen, hyperindividualistischen Doktrin der Schriftstellerin Ayn Rand stark geprägt sei.

McKibben bietet erschreckende Details über die Kampagnen der US-Ölindustrie, zum Beispiel gegen den öffentlichen Verkehr, bei der ökonomische Interessen durch die ultra-libertäre Ideologie vertuscht werden (Individualverkehr sei Ausdruck der Freiheit der Amerikaner).

Für die USA kommt der Umweltaktivist zu dem Fazit: „Vielleicht ist die Macht des Geldes in der Politik inzwischen so groß, dass wir so etwas wie eine gewaltfreie Revolution brauchen.“ (S. 167)

Im dritten Teil des Buchs geht McKibben vom Thema Klimawandel auf Bedrohungen durch neue Technologien über.

So wie die Störung des Klimasystems seien auch sie Ausdruck der ungeheuren „Wirkmacht“ des Menschen: Die technologische Macht könnte die Fähigkeit besitzen, „die menschliche Natur grundlegend auf die Probe zu stellen“ (S. 194). Durch die vereinfachte Genom-Editierung mittels CRISPR sei der Weg frei für genetische „Perfektionierungen“ und Menschen-Design; der Zusammenschluss von Big Data und Big Biotech könnte eine neue Industrie begründen.

McKibben plädiert für eine globale gesellschaftliche Diskussion, ob wir diesen Pfad beschreiten wollen und kommt zu dem Schluss: „Wir taumeln jetzt, und das Spiel der Menschheit bewegt sich auf sein Ende zu.“ (S. 357)

Seine Hoffnung ruht auf den Fortschritten in der Solarenergie und auf zivilgesellschaftlichen Bewegungen, zwei Themen, für die Robert Jungk Vorkämpfer war.

Das Buch ist ein eindringlicher, brillant geschriebener Aufruf sich zu engagieren und Widerstand zu leisten: „Ich bin weder Optimist noch Pessimist, nur Realist genug, um zu erkennen, dass wir uns engagieren müssen, wenn wir noch eine Chance haben wollen.“ (S. 28)

 


 

Autor aus Wikipedia-2014:

 

Das Magazin <Foreign Policy> führt ihn in der Liste der 100 wichtigsten globalen Vordenker.

Sein erstes Buch <The End of Nature> gilt als eines der ersten Bücher, welches einer breiten Masse das Thema globale Erwärmung näher gebracht hat. Es wurde in über 20 Sprachen übersetzt. In den Vereinigten Staaten wurden inzwischen mehrere Auflagen, darunter eine 2006 überarbeitete Version verlegt.

Sein zweites Buch, The Age of Missing Information, wurde 1992 publiziert. Es handelt von einem Experiment, bei dem McKibben für einen Tag jede TV-Sendung der 100 Kabelfernseh-Kanäle aufnahm, die auf Sendung waren. Anschließend verbrachte er über ein Jahr mit der Sichtung von über 2.400 Stunden Videoaufzeichnungen und verglich es mit dem Verbringen eines Tages in den Bergen nahe seinem Haus. Dieses Buch wird häufig im Schulunterricht eingesetzt und wurde im Jahr 2006 neu aufgelegt.

 

 

 

 

 Bill McKibben   Das Ende der Natur  Die globale Umweltkrise bedroht unser Überleben

 

 

Inhalt   Inhalt.pdf

1989 Ende der Natur

Danksagung 9

TEIL 1: DIE GEGENWART  13
Eine neue Atmosphäre  15
Das Ende der Natur  57

TEIL II: DIE NAHE ZUKUNFT  101
Ein gebrochenes Versprechen  103
Eine Trotzreaktion  145
Ein Weg des größeren Widerstandes  177

Register 225

 


 

Das Ende der Natur:

Radikaler Klassiker der Umweltbewegung

 

2007 Von Jürgen Matthes (Köln) bei Amazon

 

Als dieses Buch 1990 in seiner deutschen Fassung erschien, waren Treibhauseffekt und Ozonloch erstmalig als globale Probleme von einer breiten Öffentlichkeit erfasst worden und der Büchermarkt wurde von einer wahren Flutwelle an "Umweltliteratur" überrollt.

Dieses Buch ist eines der wenigen welches, ähnlich wie Rachel Carsons Werk <Der stumme Frühling> aus dem Jahre 1962, mit Fug und Recht den Status eines Umweltklassikers für sich in Anspruch nehmen kann.

 

Es ist deutlich unterteilt in zwei große Abschnitte. Der erste "Die Gegenwart" ist eine Bestandsaufnahme des Jahres 1989, der zweite "Die nahe Zukunft" ein Ausblick mit unterschiedlichen Szenarien

Die Kernthese lautet, dass die Wurzel allen Übels eine grundsätzlich "anthropozentrische" Weltsicht ist, die überall den Menschen im Mittelpunkt sieht, dessen Bedürfnissen sich die unbelebte und belebte Umwelt jederzeit anzupassen habe.

Der Autor legt großen Wert darauf darzulegen, wie sehr diese grundlegende Philosophie uns von Kindesbeinen an anerzogen wurde und wie sie überwiegend auch von denen geteilt wird, welchen das Wohl unseres Planeten am Herzen liegt. 

Demgegenüber stellt er als Alternative eine "biozentrische" Weltsicht gegenüber, in welcher der Mensch sich nur als ein Teil der Natur sehen soll und prinzipiell nicht das Recht habe seinen Vorteil höher zu veranschlagen als den eines anderen Lebewesens. 

Man sollte sich keinesfalls täuschen darüber, dass die Botschaft dieses Buches überaus radikal ist. McKibben betont an einer Stelle ausdrücklich, dass menschliches Glück NICHT allein im Mittelpunkt dieser neuen Ethik stehen dürfe.

Er macht sich keine Illusionen darüber wie schwer eine derartige Philosophie durchzusetzen ist und hält den Weg des geringeren Widerstandes, sprich zu immer umfassenderer Beherrschung der Natur durch den Menschen, für wahrscheinlicher. Die Entwicklung der letzten 18 Jahre hat den Autoren leider in vielem bestätigt. 

Man muss die Ansichten des Autoren nicht in allen Einzelheiten teilen, aber sein wohl bekanntestes Werk ist auf jeden Fall eine wichtige Diskussionsgrundlage und gerade auch heute noch äußerst lesenswert. 

Ich kann behaupten, dass es nichts gibt, was mein Denken stärker beeinflusst hat.

 

 

 

 

 

 

 

aus perlentaucher  Genug 

zu 2004  zu "Genug!" (Gentechnik)

 


Klappentext

In seinem früheren Bestseller Das Ende der Natur legte McKibben dar, dass die Menschheit unwiderruflich damit begonnen habe, ihre Umwelt global zu verändern - und zu gefährden.

Nun richtet er sein Augenmerk auf eine Reihe von Technologien, die womöglich unser Verhältnis nicht zur übrigen Natur, sondern zu uns selbst verändern werden.

Er lotet kritisch die Grenzen von Gen- und Nanotechnologie sowie der Entwicklung von Robotern aus, Grenzen, denen wir uns mit erstaunlicher Geschwindigkeit nähern.


 

zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.06.2004

Bill McKibben glaubt den Genetikern nicht, wenn sie beteuern, den Menschen gar nicht optimieren zu wollen und warnt mit allem, was die populistische Rhetorik zu bieten hat, vor Gentechnik, Nanotechnik und Robotik. Diese Technologien, so seine dringliche Botschaft, werden in "einen düsteren Zusammenfluss" münden.

Und tatsächlich: Manuela Lenzen ist aufgerüttelt worden, aber anders, als der Autor es im Sinn hatte. Diese ganzen apokalyptischen Visionen hat sie nämlich schon so oft gehört, dass sie beim Lesen merkte, wie abgestumpft sie schon war. Das "Alarmpotential des Themas", es ist verbraucht.

Das aber hat die Rezensentin viel mehr erschreckt als die Schwarzmalerei McKibbens: "Wo ein Risikokomplex wie GNR nur lange und laut genug beredet wird", so ihr Gedanke, "da scheinen sich alle Bedenken wie von selbst in den Wind zu schlagen".

Keiner hört mehr zu, und die Dinge nehmen ihren Lauf. Ihr Dank gilt also nicht dem Aufklärer, sondern dem "Spätzünder" McKibben. Was allerdings nicht unbedingt eine Lektüreempfehlung ist.

 


zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2003

Der homo sapiens als auslaufender "Untermensch", Maschinen, die nach Belieben Atome und damit chemische Verbindungen zusammensetzen können, und nie wieder duschen - Willy Hochkeppel hat sich einigermaßen gegruselt in Bill McKibbens posthumanistischen "Schreckenskabinett", was aber nur zum Teil an dem liege, was eine entfesselte Genetik, Nanotechnologie und Robotik so hervorbringen könnte.

Ursache seiner Beklemmung war vor allem der Autor, der diese Horrorszenarien zunächst reißerisch-raunend vorführe, um sich dann als "Rufer in der Wüste" und Anwalt der menschlichen Natur zu gebärden - wie es eben Usus sei, wenn man sich auf das Geschäft der bestens verkäuflichen populärwissenschaftlichen Dutzendware verlegt hat.

Mit lockerer Reporterschreibe, so Hochkeppel, werden in diesem Buch Sensationen präsentiert und Ängste geschürt.

Was aber gegen die blinde Zukunftsgläubigkeit getan werden könne, dazu habe McKibben nichts beizusteuern. Das Fazit: "unverdaulich". 

 

 

 

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