Christoph Lauterburg

1998  Fünf nach Zwölf - Der globale 
Crash und die Zukunft des Lebens
 

dnb Person  *1937 in der
Schweiz bis 2016 (79)

dnb Name (40) 

dnb Nummer (20)


Umweltbuch    L.htm

Sterbejahr   1995-Buch 

Löbsack-1983     Ditfurth-1985 

Bahro-1987   Flechtheim-1987 

Rieseberg-1988    Gruhl-1992 

Fuller-1993    Taxacher-2012

Emmott-2013  

wikipe Zukunftsforschung 

 

 

 

 

Christoph Lauterburg war selb­ständiger Organisations- und Managementberater.
Autor des Buches <Vor dem Ende der Hierarchie> (1978)
Mitheraus­geber der <Zeitschrift für Organi­sations­entwicklung>


detopia-2019:

campus.de/autoren/autoren-a-z/christoph_lauterburg-274.html   Autorenseite beim Verlag

Das Buch ist nicht mehr beim Verlag gelistet: campus.de/autoren/christoph_lauterburg-274.html  Zehn Jahre war es dort. Es gibt noch viele Exemplare antiquarisch.

2024:  https://www.campus.de/buecher-campus-verlag/wirtschaft-gesellschaft/politik/fuenf_nach_zwoelf-894.html

Insgesamt läßt sich sagen, daß uns der Schweizer Unternehmer (-Berater)  C.Lauterburg ein Buch in die Hand gegeben hat, dessen Voll­ständig­keit und Volks­verständ­lich­keit  die ähnlichen Bücher der Ökosophen Ditfurth, Gruhl und Fuller, Rieseberg, sogar noch übertrifft. 'Eingebaut' im Buch ist eine hervorragende 'Kleine Geschichte der Evolution'. 

Es war auch wunderlich und verdienstvoll, dass ein solider Fachverlag sich des Buches annahm. (Ein Korrekturzettel lag anbei. Schwamm drüber.)

"Fünf nach Zwölf" ist vom Prinzip so wie seine Vorgänger (Löbsack, Ditfurth, Gruhl, Fuller) - die der Autor auch erwähnt (außer Löbsack). <Der Lauterburg> jedoch ist mit seinen kurzen knappen Sätzen und seinen zahlreichen Zwischenüberschriften unvergleichlich einfach, oder wie ich immer sage:  Vollständig und volksverständlich !

C.Lauterburg ist zwar ein "Schweizer Barbar", wie er im Buch schreibt, aber auch ein alternativer Unternehmensberater, also ein Unternehmer, also im Leben stehend. C. L. ist Jahrgang 1937 und hat 3 Kinder (schreibt er im Lauftext) und wohnt zwischen Zürich und Konstanz.

Seit November 2003 war das Buch nicht mehr als Neuware erhältlich. Dem Buch lag ein Korrekturzettel mit 8 Korrekturen bei - habe ich eingearbeitet.

Aber wer (oder was) besänftigt unsere 'philo­soph­ische Wut'? Was machen wir damit? Wohin mit ihr? - Haben 10000 Generationen über 2 Millionen Jahre umsonst gelebt? Die letzt­endliche Nutz­losigkeit aller Kultur­schätze, der Welt­literatur, der wahrlich beein­druck­enden menschlichen Weisheit? - War die (menschliche) Dummheit andererseits etwa schon in der Urknall-Formel enthalten? Haben also alle Planeten unter ihr zu leiden? Und wenn ja... - warum? 

Vollständiger und volksverständlicher geht es nun wirklich nicht mehr. Der Autor geht auch ausführlich auf  "Optimisten" ein. (neo-liberale Öko-Optimisten, wie Maxeiner, usw) Der 'Lauterburg' ist sozusagen der 'Gruhl' für Otto Normalverbraucher — oder wenn wir den Gedanken von H-S Strehlow aufnehmen ("Fortschreibung der Himmelfahrt ins Nichts"), dann sagen wir: Der 'aktuelle Gruhl' oder der 'Gruhl 1998'.

Die Volks- und Spezialistenbildung auf dem 'Gruhlgebiet' wächst wahrlich rasant (wenn auch konsequenzenlos). Jeden Tag kommen im Fernsehen gute 'Dokus' über 'Geschichte' (und alles mögliche - Lauterburg würdigt dies ebenfalls.) Der vorläufige Höhepunkt ist wohl Guido Knopps 'Das 20. Jahrhundert an einem Tag'. 

Ebenfalls wichtig für mich: deutsche Originalsprache. Auch noch zusätzlich von mehreren Geistesppartnern lektoriert. Da ergibt es Sinn, wenn ich ganz in eine Formulierung 'eintauche', also auf mich wirken lassen - und alternative Formulierungen durchprobiere... und wieder verwerfe. Nur sehr wenig könnte ich am Buch sprachlich verbessern.

 


 

Ein exzellentes Buch. Ein Weg zum eigenen Paradigmenwechsel. 

Lesebericht 2001 von M. Krause, Berlin, bei Amazon.

Dieses Buch ist nichts für Zweifler und Wegseher. Es beschreibt anhand von Fakten (die anscheinend gut recherchiert sind), welche alternativen Szenarien sich für die Zukunft der Erde und/oder der Menschheit ergeben. Gleichzeitig beschreibt es, warum sich diese Veränderungen ergeben können bzw. werden. Es wird eindrucksvoll geschildert, wie sich die Menschheit gegenüber ihrer Umwelt verhalten hat, dies tut und wie sich diese Entwicklungen fortsetzen werden. Ferner wird die derzeitige Ohnmachtsituation der Politik und der Gesellschaft gegenüber den derzeitig vorherrschenden Bedingen analysiert und bewertet. Der Autor kann nicht als einer der üblichen Weltuntergangspropheten gesehen werden, er ist vielmehr ein aufmerksamer und kritischer Beobachter unserer Gesellschaften. 

 


 

Von Manfred Schwarzmeier (Amazon)

Das Leben hat Zukunft, die Menschheit nicht! Es ist ein düsteres Bild, das C.Lauterburg von der Zukunft des Homo sapiens zeichnet. Fünf nach zwölf, der globale Crash unausweichlich, ein beklemmendes Gefühl läßt den Leser nicht mehr los. 

Bereits im Ausgangspunkt der menschlichen Entwicklung war das Ende angelegt. Hatte nämlich das kleinräumige und kurzfristige Denken für die umherziehenden Horden einen überlebenssichernden Sinn, so wird es langfristig gesehen zur Auslöschung der Menschheit führen. 

Mit einer Vielzahl überaus aussagekräftiger Beispiele demonstriert Lauterburg, daß auch der Mensch — trotz aller Intelligenz und allem technologischen Fortschritts — dem Automatismus der Evolution, dem Gesetz von Werden und Vergehen, unterworfen ist. Die Vorgehensweise des Autors, am kleinen alltäglichen Beispiel zu demonstrieren, was im Großen in die Katastrophe führt, verleiht den abstrakten Begriffen Gesichter. 

So führt Lauterburg in drastischen Bildern vor, wie beispielsweise engstirniges, nationales Denken, der Zerfall gesellschaftlicher Strukturen und die Zerstörung der biologischen Lebensgrundlagen unseres Planeten in engem Zusammenhang mit dem egoistischen Naturell des Menschen schlechthin stehen. 

Lauterburgs Ansichten sind fatalistisch. Aber nicht ein "Ist eh alles egal" speist diesen Fatalismus, sondern die unaufgeregte Erkenntnis, daß sich der Mensch im erdgeschichtlichen Kontext, im Kreislauf des Lebens insgesamt, nicht zu wichtig nehmen sollte. Denn aus diesem Blickwinkel heraus ist "das Gastspiel des Homo sapiens überhaupt nicht von Belang."  

Ein ernüchternde Fazit des Autors, der mit seinem Buch ein lange tabuisiertes Thema offensiv und schonungslos anpackt und sich bis zuletzt nicht in Zweckoptimismus flüchtet. #

 

 

Fortschreibung der "Himmelfahrt ins Nichts"

Zeitschrift ›Ökologie‹ 1/1999  von Heinz Siegfried Strelow 

 

(d-2006:)  Im Literaturverzeichnis ist <Himmelfahrt ins Nichts> (jedoch) aufgeführt. Die Grundkonzeption beider Bücher ist ähnlich - eine Gesamtschau. Ein Hinweis auf Herbert Gruhl im Lauftext wäre auch gut gewesen - etwa dort, wo auch Ditfurth und Fuller erwähnt werden, auf Seite 219. Aber ich vertraue dem Autor und seinen Beratern, daß das seinen Grund hat (die Nichterwähnung) - oder zumindestens seinen Zweck. 

Letztlich faßt der Titel den Inhalt dieses Buches sehr präzise in der Nußschale zusammen: Zur Zeit bahnen sich zwei für die Menschheit existen­tielle Katastrophen an: der Zerfall gesell­schaftlicher Strukturen und die Zerstörung der biologischen Lebensgrundlagen. 

Ursache für diese Entwicklung sind globale Trends, die sich jeder wirksamen Kontrolle oder Steuerung entziehen. In den nächsten Jahrzehnten, so Lauterburg, wird es daher unabänderbar zum gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Zusammenbruch kommen.

Stellenweise argumentiert Lauterburg ganz im Sinne Herbert Gruhls, und obwohl er — unver­ständ­licher­weise — dessen Namen nicht nennt, könnte sein Buch in gewissem Sinne als Fortschreibung von "Himmelfahrt ins Nichts" angesehen werden. 

Mit einer aus den öffentlichen Debatten kaum gewohnten Offenheit nimmt er sich illusionslos der einzelnen Aspekte des sich zusammen­ziehenden Verhängnis an: der Über­bevölkerung, der Konzentration — Vermassung im schlimmsten Wortsinne — der Menschen in den Ballungszentren, der Globalisierung aller menschlichen Lebens­bereiche, der Migrations­bewegungen, Verwahrlosung und Kriminalisierung der Jugend, dem ungebremsten Kahlschlag und Kahlfraß an der Natur, usw. 

Lauterburg will mit seinem Buch aber nicht eine Umweltbilanz mehr vorlegen. Ihm geht es vielmehr darum, aufzuzeigen, daß das menschliche Denken sowie die vorhandenen Ordnungs- und Steuerungs­instanzen der Komplexität des Geschehens längst nicht mehr gewachsen sind. Es herrscht eine kollektive Überforderung.

Der Autor hält es in dieser Situation für falsch, das Thema "Crash" zu tabuisieren. Unverblümt benennt er daher die konkreten Konsequenzen für die menschliche Zivilisation und beschreibt, wie man sich rational und emotional auf das, was unweig­erlich kommt, einstellen kann. Das Buch schließt — im radikalökologischen Sinne — positiv: Die Evolution wird weitergehen und — wie schon mehrmals nach globalen Katastrophen — eine neue Artenvielfalt auf dem blauen Planeten hervorbringen. # 

 

 

Das Erbe des
Neandertalers 

von Volker Kempf  

jungefreiheit.de  Nr. 35/1999
vom 27. August 1999

Mit des Autoren freundlicher
Genehmigung für detopia

 

"Man muß sich um das Thema Crash nicht schamhaft herumdrücken, nur weil es von der Gesellschaft tabuisiert wird. Wer der Realität ins Auge blickt, kann letztlich besser mit ihr umgehen." 

Dies sind die Worte von C.Lauterburg in seinem neuen Buch "Fünf nach zwölf. Der globale Crash und die Zukunft des Lebens". Der Autor, Mitherausgeber der Zeitschrift für Organisations­entwicklung, war bereits als Koautor des Bestsellers "Change Management" einem breiten Publikum in Erscheinung getreten. 

Wie die Realität tabufrei betrachtet aussieht, beschreibt er in sechs Stücken: "Das Erbe des Neandertalers", "Zeitbombe Umwelt", "Zeitbombe Gesellschaft", "Fata Morgana – oder die Fähigkeit zu glauben", "Chaos – oder die Unfähigkeit zu steuern" und "Szenario Crash".

Lauterburg zufolge sind der Zerfall gesellschaftlicher Strukturen und die Zerstörung der biologischen Lebensgrundlagen zu weit fortgeschritten, als daß einem globalen Crash noch ausgewichen werden könnte. Die Weltbevölkerung sei zu groß, um ohne Plünderung der natürlichen Ressourcen lebensfähig zu bleiben: "Die Weltmeere sind weitgehend leergefischt, die letzten Regenwälder verschwinden, die Böden erodieren, Trinkwasser wird knapp, der massive Einsatz fossiler Brennstoffe vergiftet die Atmosphäre, die Zerstörung des Ozonschildes wird zur Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen."

Die Daten zur Gesellschaft lesen sich kaum besser: "In 25 Jahren werden zwei Drittel der Menschheit in Millionenstädten leben – und hier wiederum die große Mehrheit in Slums, einer Welt, die geprägt ist von mangelnder Hygiene, Alkohol, Drogen und organisiertem Verbrechen. Aber auch in den bürgerlichen Schichten zerfallen die natürlichen Familienstrukturen. Immer weniger Kinder können sich zu liebes-, arbeits- und gesellschaftsfähigen Menschen entwickeln."

Bildlich gesprochen, ist es längst zu spät, die Zeitbombe zu entschärfen: es ist fünf nach zwölf, die Bombe ist explodiert. Noch vor dem ökologischen Crash greift die Erosion von gesellschaftlichen Strukturen wie eine Druckwelle um sich und erfaßt auf unter­schiedliche Weise zunehmend die ärmeren, dann mehr und mehr auch die wohlhabenderen Nationen.

Was tun in dieser Lage, fragt sich da der aufmerksame Leser. Weltweit Solidarität zu üben wäre einem Verteilungs­kampf um knappe Ressourcen zwar vorzuziehen und auch überlebensnotwendig. Aber Lauterburg zufolge gibt es ein uraltes Gesetz, welches die Dinge auf diesem Planeten auf andere Art und Weise regelt – im täglichen Leben genauso wie in der hohen Politik: "Erstens: Diejenigen, denen es gut geht, unterlassen alles, was zu einer grundlegenden Veränderung führen könnte. Zweitens: diejenigen, denen es nicht gut geht, haben keine Macht. Drittens: Wenn es allen schlecht geht, weil alles aus den Fugen gerät, ist es für eine friedliche Lösung zu spät." - Wir gehören im Moment zu denjenigen, denen es gut geht und die sich ihr eigenes Bild von der Welt und der Wirklichkeit zurechtlegen, um weiterhin bequem leben zu können.

Der globale Crash wird auch uns um so heftiger erfassen, je länger wir glauben, wir könnten ihn mit Blick in ferne Regionen der Welt aus sicherer Distanz beobachten oder uns auf Fragen nach Steuerprozenten, 630-Mark-Jobs, Scheinselbständigkeit oder Diäten von Politikern zurückziehen. So werden die Alltagsgeschäfte noch eine Weile weitergehen und Kinofilme die Sehnsüchte nach einer heilen Welt oder, je nach Geschmack, nach fasziniertem Entsetzen befriedigen – in Hollywood lebt eine ganze Branche davon. Irgendwann, nach dem globalen Crash, werden dann alte menschliche Werte wieder wichtig werden, ist sich der Autor sicher. Vor allem aber ginge das Leben selbst dann weiter, wenn der Mensch von der Erde verschwinden sollte.

Mit "Fünf nach zwölf" hat C.Lauterburg ein Buch vorgelegt, das für all jene wichtig ist, die nicht irgendwelchen Wunschwelten anheimfallen wollen, dafür aber auf illusionsloser Grundlage politisch wirken und sich auf zunehmend chaotische Bedingungen im nächsten Jahrhundert einstellen möchten. 

Schade nur, daß sich die Medien um Lauterburgs unaufgeregte und gut leserliche Beschreibung von der gegenwärtigen Entwicklung des Lebens auf der Erde im allgemeinen und der Menschheit im besonderen sowie dem damit verbundenenen Plädoyer fürs Krisen­management herumdrücken.

So wird das vorliegende Buch wohl weniger zur Massenware werden, als vielmehr ein Geheimtip bleiben.  #  

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Christoph Lauterburg

Vor dem Ende der Hierarchie 

Modelle für eine bessere Arbeitswelt

1978

Hier war der Autor 40 Jahre jung, 20 Jahre jünger als 1998,
(noch) optimistisch und utopie- bzw. zukunftsfreundlich.

 

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Lauterburg, Christoph (1998) Fünf nach Zwölf. Der globale Crash und die Zukunft des Lebens