Johannes Kepler

 

 

 

Somnium oder Der
Traum vom Mond

 

 

1609 geschrieben

1634 veröffentlicht

1871 erstmals teilweise auf deutsch

2011 erstmals vollständig auf deutsch

wikipedia  Johannes_Kepler  *1571 in Weil
der Stadt (westl. von Stuttgart) bis 1630 (58)

wikipedia  Somnium 

DNB.Buch.Mond 

DNB.name 

DNB.person  

DNB.nummer (226)

detopia:

K.htm  Utopiebuch 

 

Mumford 1970

 

 

 

Somnium oder Der Traum vom Mond

ist eine utopische Geschichte des deutschen Astronomen Johannes Kepler.

Man kann Somnium als eine der ersten Science-Fiction-Erzählungen bezeichnen, denn die in lateinischer Sprache verfasste Kurzgeschichte beschreibt eine mögliche Mondzivilisation aus wissenschaftlicher Perspektive.

Das Werk wurde um das Jahr 1609 begonnen und erst 1634 postum von seinem Sohn Ludwig Kepler veröffentlicht.

Schon als Student der Theologie in Tübingen hatte sich Kepler mit dem Mond beschäftigt. In einer Disputation, die er mit Anfang 20 verfasste, formulierte er Thesen über den Trabanten, in denen er auch über angebliche Lebewesen auf dem Mond scherzte. Bereits 50 Jahre zuvor hatte sein Landsmann Nikolaus Kopernikus in seinem Hauptwerk De revolutionibus orbium coelestium ein heliozentrisches Weltbild beschrieben und damit die Kopernikanische Wende ausgelöst. Demnach ist die Erde ein Planet, der sich mit anderen Planeten um die Sonne dreht.

Kepler begann die Niederschrift von Somnium um das Jahr 1609 in Prag. Mit seiner Kurzgeschichte wollte er einen Parallelismus aufzeigen. Wie die Erde sich um die Sonne dreht, so rotiert auch der Mond um die Erde. Und wie wir Erdenbewohner die Rotation der Erde und ihre Bewegung um die Sonne nicht spüren, so könne ein lunarer Beobachter annehmen, der Mond stehe still im Raum und die Erde drehe sich.

Bestärkt wurde Kepler durch die Beobachtungen seines Zeitgenossen Galileo Galilei, der den Erdtrabanten erstmals mithilfe eines neuen optischen Instruments untersuchte, des Fernrohrs. Der italienische Astronom erkannte auf der vormalig flachen „Himmelsscheibe“ eine eigene Welt mit Kratern, Gebirgen und Tiefebenen (Mare).

Galileo veröffentlichte seine Beobachtungen im Sternenboten (1610).

Um das Jahr 1621, als Kepler nach Linz zurückkehrte, bearbeitete er seinen Traum und fügte erläuternde Fußnoten und Ergänzungen hinzu.

Die märchenhafte Erzählung wurde 1634 postum von seinem Sohn Ludwig Kepler veröffentlicht und erst 1871 in einer Zeitschrift von Edmund Reitlinger[4] und 1898 als Monografie von Ludwig Günther[5] teilweise ins Deutsche übersetzt.

Erst 2011 erschien eine vollständige, von Beatrix Langner herausgegebene Übersetzung.

 

Angaben aus der Verlagsmeldung

Der Traum, oder: Mond-Astronomie : Somnium sive astronomia lunaris. Mit einem Leitfaden für Mondreisende von Beatrix Langner / von Johannes Kepler

Ein noch heute Rätsel aufwerfender, visionärer Text Johannes Keplers, begleitet von einem fulminanten Essay von Beatrix Langner.

Wie im Rausch schrieb Johannes Kepler 1609 in zwei Nächten diese geheimnisvolle Traumerzählung einer Reise zum Mond. In seinen letzten Lebensjahren ergänzte er sie um einen umfangreichen astrologisch-mathematischen Anmerkungsteil, doch erst nach seinem Tod konnte diese Schrift veröffentlicht werden. Von zeitgenössischen Astronomen als »bizarr« und »seltsam« abgelehnt, gibt sie noch heute Rätsel auf; sicher ist nur, dass in ihr weit mehr steckt als eine mutige Verteidigung des kopernikanischen Weltbilds.

In ihrem begleitenden Essay Leitfaden für Mondreisende erkennt Beatrix Langner Johannes Kepler als einen von vielen Träumenden und seinen Traum als Teil einer »kosmischen Gebietserweiterung der Literatur«. Sie spannt ein Band, das von Pythagoras bis Salvador Dalí reicht und die Faszination des Monds als einen Topos der Geistesgeschichte offenlegt, den Kepler in seinem Bericht so zärtlich verarbeitete und auf dessen Grund die Wahrheit Nietzsches zu finden ist: »Das Problem der Wissenschaft kann nicht auf dem Boden der Wissenschaft erkannt werden.«

 

 

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Johannes Kepler (1634) Somnium oder Der Traum vom Mond