Teil 1      Start    Weiter 

3.   Die Kommunistische Partei

Von  A. von Bunge 

54-66

Ihre Bedeutung  

Die kommunistische Partei Sowjetrußlands — die Bolschewiki — ist die herrschende politische Macht im Lande. Sie herrscht und regiert — als Kollektiv­person. Sie könnte mit vollem Recht sagen: "Der Staat — bin ich." Oder auch mit Lenin: "Der Staat — das sind wir."1)  Die gesamte Staatsgewalt in allen Abstufungen befindet sich in ihren Händen. In jeder Sowjetbehörde, in jeder gewerkschaftlichen Organisation, in jeder Fabrik, in jeder Schule, in jeder militärischen Einheit besteht aus den vorhandenen Kommunisten eine Urzelle, welche stets als wirkliche Trägerin der Gewalt auftritt. 

"Wir müssen es wissen und dessen eingedenk sein, daß die ganze juristische und tatsächliche Verfassung der Sowjetrepublik darauf begründet ist, daß die kommunistische Partei alles korrigiert, ernennt und alles nach einem Prinzip aufbaut."2)"Die kommunistische Partei ist das Verwaltungsorgan der Sowjetrepublik", formulierte einmal Kamenew,3)"wohin ein Kommunist auch käme, er ist dazu berufen, alles zu leiten, aber keine untergeordnete Arbeit zu verrichten."4)  

Je folgerichtiger, je durchgreifender die Sozialisierung im Lande durchgeführt wird, desto größer wird die Bedeutung der Kommunistischen Partei. Ihr Zentralkomitee wird immer mehr zum einzigen Gesetzgeber der Sowjetunion. Eine ganze Reihe wichtigster Maßnahmen, wie z.B. die Kollektivierung der Bauern, die Fesselung der Arbeiter an ihre Betriebe, die Maßnahmen zur Hebung der Arbeitsleistungen usw. wurden lediglich vom Zentralkomitee der Partei, unmittelbar und endgültig, beschlossen und vorgeschrieben. Besonders die Kollektivierung der Landwirtschaft, die in diesem Jahre ihren Schatten auf das gesamte Leben der Sowjetunion warf, wurde fast ausschließlich von der Kommunistischen Partei durchgeführt. Der Sowjetapparat spielte hierin fast gar keine Rolle. Somit bildet die Kommunistische Partei eine neue regierende Klasse, die über das Schicksal des Staates und des Volkes entscheidet.

 

1)  Lenins Werke, Band XVIII, Teil 2, Seite 55.   

2)  Ebendaselbst, Seite 181, 182.
3)  9. KK, Seite 284. In rechtswissenschaftlicher Hinsicht eine ganz unrichtige Formel.
4)  Ebendaselbst, Seite 297.   

5)  Siehe die zum XVI. Kommun. Kongreß veröffentlichten Zusammenstellungen von Nikitin, "Prawda", 1930, 26. Juni.

54/55

Die Zahl der Mitglieder  

Was stellt diese neue regierende Klasse, diese Souveränitätsträgerin dar? Am 1. April 1930 zählte die Partei 1.852.090 Mit­glieder und Partei­kandidaten.5) Die gesamte Bevölkerung des Sowjetstaates beträgt jetzt rund 156 Millionen.

So kommen auf je 1000 Einwohner 12 Kommunisten, d.h. die kommunistische Partei macht 1,2 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 2,1 Prozent der Bevölkerung im Alter über 18 Jahren aus. Dieses Zahlenverhältnis ist jedoch nicht gleichbleibend, je nachdem wir die Stadt oder das Land in Betracht ziehen. Im Jahre 1928 machte die Zahl der Kommunisten 3,18 Prozent der Stadtbewohner aus; unter der Landbevölkerung jedoch waren sie nur mit 0,26 Prozent vertreten.6) — In Innenrußland allein (RSFSR) betrug zu derselben Zeit die Zahl der kommunistischen Zellen auf dem Lande 15.500; Dorfgemeinden gab es aber 310.000, d.h. daß auf jede kommunistische Zelle mehr als 20 solcher Dorfeinheiten entfielen. Der mittlere Bestand einer kommunistischen Zelle betrug 15 Mitglieder.7) Ohne zu übertreiben, kann man daher behaupten, daß die kommunistischen Zellen nur kleine Inseln im uferlosen Meere des Bauerntumes darstellen.

Die Zahl der Mitglieder der kommunistischen Partei ist sehr veränderlich. Sie schwankte zwischen 446.000 am 1. Januar 1924 und 1.852.090 am 1. April 1930. Dies war bisher die höchste Zahl. Diesem Anwachsen ging eine verstärkte Rekrutierung von Mitgliedern voraus, durch die im ersten Viertel des Jahres 1930 den Reihen der Partei über 200.000 neue Mitglieder zugeführt wurden. Im Vergleich zu derselben Zeit des Vorjahres machte der Zuwachs mehr als das Doppelte aus.

 

Der Klassenbestand der Partei

Nach ihrem Klassenbestande setzte sich die Partei am 1. April 1930 folgendermaßen zusammen: Arbeiter 68,9 Prozent, Bauern 18,7 Prozent, Angestellte und andere 12,4 Prozent.8) Die weit überwiegende Zahl der Arbeiter scheint dem Charakter der Kommunistischen Partei vollkommen zu entsprechen, da diese doch als Trägerin und Rückgrat der "Diktatur des Proletariats" auftritt: "Unsere Partei ist eine proletarische Partei." — "Von allen Seiten umgeben von kleinbürgerlichen Elementen muß unsere Partei alle Maßnahmen ergreifen, um ihren proletarischen Kern zu stärken", wiederholen die kommunistischen Führer ständig in ihren Reden. "Nicht jedem wird die hohe Ehre zuteil, Mitglied einer Partei zu sein, deren Gründer und Leiter Lenin gewesen ist. Die Söhne der Arbeiterklasse, die Söhne der Not und des Kampfes, die Söhne der riesigen Entbehrungen und der heroischen Anstrengungen — das sind die vorbestimmten Mitglieder dieser Partei."9)  

6)  Kommunistitscheskij Kalendar, 1928, Seite 43.   7)  Ebendaselbst.    8)  "Prawda", 1930, 26. Juni.    9)  Stalin, ebendaselbst.

55


Die Resolutionen aller Konferenzen betonen immer aufs neue, daß es unerläßlich sei, die Zahl der Arbeiter nach Möglichkeit zu steigern und den Prozentsatz der Arbeiter so hoch wie möglich zu gestalten.

Der Begriff "Arbeiter" ist in der Parteistatistik jedoch kein Klassenbegriff, sondern ein reiner Standes­begriff. Als Arbeiter werden sowohl die wirklichen Arbeiter (die sogenannten "Arbeiter am Werktische") als auch gewesene Arbeiter, die später Angestellte oder Beamte geworden sind, angesprochen. Da eine sehr große Zahl von Kommunisten im Staatsdienste steht (nach Angaben der Parteizählung vom Jahre 1929 zählten von den 1.145.000 Kommunisten 439.000 zu den Angestellten im Staatsapparat, wobei die vielen Angestellten im Verwaltungsapparat der Partei und in den Gewerkschafts-Organisationen nicht eingerechnet sind), so sind die Hauptfiguren der Kommunistischen Partei der Staatsangestellte und der Beamte. Sie bilden die zahlenmäßig größte und auch einflußreichste Gruppe der Partei.

In letzter Zeit gelang es, die Zahl der "Arbeiter am Werktische" in der Partei zu heben, jedoch beklagt die Parteipresse, daß eine große Zahl der Arbeiter-Kommunisten beständig in den Dienst des Staatsapparates übergeht, oder aufs Land zur Erfüllung kommunistischer Aufträge weggeschickt wird.10) Die Partei­phraseologie, die immer behauptet, daß einzig und allein der Arbeiter das wirkliche Rückgrat der Kommunistischen Partei darstelle, dagegen der deklassierte Beamte nur ein unerwünschtes Anhängsel der Partei ausmache, — kann die Tatsache nicht leugnen, daß der "Arbeiter am Werktisch" ein verhältnismäßig seltener Gast in der Partei bleibt. Aus diesen Gründen kann die Kommunistische Partei kaum als Arbeiterpartei, als eine Partei der Arbeiterdiktatur, bezeichnet werden.

Wenn der Arbeiter ohne Einschränkung als erwünschtes Element in der Partei angesehen wird, so ist das Verhältnis zum Bauern desto unklarer und unbestimmter. Einerseits werden häufige Klagen über die Schwierigkeiten der Entwicklung des Kommunismus auf dem Lande laut. "Die Bedeutung unserer Partei auf dem Lande ist nur sehr gering. Die Bauernbevölkerung im Alter von 18 bis 60 Jahren beträgt im Reiche 53 Millionen, Kommunisten jedoch gibt es in den Landzellen nur 136.000, d.h. 0,26 Prozent. Unendlich langsam entwickelt sich das Wachsen unserer Partei auf dem Lande."12) Andererseits werden den Bauern alle nur erdenklichen Schwierigkeiten beim Eintritt in die Partei gemacht. Die Bauern sind eigentlich ungebetene Gäste bei den Kommunisten. Sie wittern in jedem Bauer einen Kulaken, einen ideologischen Großbauern; die Stimmungen der Kulaken aber machen den Kommunisten immer Sorge. 

10)  "Prawda", 26. Juni 1930.     11)  (d-2005:) fehlt      12)  Stalin, 13. KK, S. 522.

56


Die Bauern sind schlechte Parteimitglieder. Sie wollen nicht freiwillig den Kommunen und den Kollektiv­wirtschaften ("Kolchosy") beitreten: "Ich habe eine große Wirtschaft", sagt der Bauer, "weshalb soll ich denn in die Kommune gehen? Dort haben sich Faulenzer versammelt; arbeiten wollen sie nicht. Ich werde dort nur meine eigene Wirtschaft ruinieren und zum Bettler werden."13) — Je weniger es solche Parteimitglieder gibt, desto besser, behaupten mehrere Partei­theoretiker. So werden denn den Bauern nicht nur Schwierigkeiten beim Eintritt in die Partei gemacht, sondern manchmal ist ihnen die Tür der Partei einfach verschlossen. Im Jahre 1923 z.B. war den Bauern der Eintritt in die Partei vollkommen untersagt.

 

   Die Schwierigkeiten beim Eintritt in die Partei   

Die verhältnismäßig geringe Anzahl der Parteikommunisten erscheint merkwürdig. Die Kommunistische Partei behält das Macht­monopol; sie ist die Spenderin aller Gaben. Dementsprechend ist die Zahl der Eintrittsbegehrenden sehr groß; Jedoch ist es nicht leicht, in die Partei hineinzukommen. Gewöhnlich ist jede politische Partei bestrebt, die Zahl ihrer Mitglieder zu vergrößern; anders verhält es sich bei den Kommunisten. "Wir fürchten eine allzu große Erweiterung der Partei", — sagte Lenin;14) "uns ist es wichtiger, eine nicht zu große Zahl gut disziplinierter Parteimitglieder mit einem ausgesprochenen Klassen­instinkt zu haben, als eine uferlose Zahl von Kleinbürgern."

Diesen Worten zufolge stehen die Türen der Partei nur für die "echten" Vertreter des Kommunismus offen; dagegen sind alle übrigen, weniger privilegierten Sterblichen genötigt, eine vorläufige, manchmal lang­dauernde Prüfung durchzumachen, bevor sie in die Partei hineingelassen werden. Allerdings können Türen und Riegel, die die "Reinheit" der Partei schützen sollen, leicht umgangen oder aufgebrochen werden. 

"Zu uns, zu der Regierungspartei, versuchen sich stets allerhand Karrieristen und Gauner hineinzudrängen, die nichts weiter verdienen, als erschossen zu werden", sagte Lenin mit der ihm eigenen Entschlossenheit. "Sie nennen sich Kommunisten und betrügen uns; sie sind zu uns gekommen, weil wir jetzt an der Macht sind und weil ehrlichere Elemente infolge ihrer rück­ständigen Ideen und Überzeugungen sich scheuen, zu uns zu kommen. Karrieristen dagegen haben weder Überzeugungen noch irgendwelche Ehrlichkeit."15) Um derartige Elemente zu entfernen, "die der Partei ein Aussehen geben, als hätten sich zwei Parteien in einer vereinigt",16) ist es unerläßlich, den Personalbestand der Partei sorgfältig zu prüfen und ständig zu "säubern".

13)  Komsomolskaja Prawda, 1929, Nr. 33.     14)  Lenin, Werke, XVII., S. 137.     15)  Lenin, Werke, XVII., S. 38.

57


   Säuberung der Partei  

"Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, mit einem Besen in der Hand durch die Reihen der Partei zu gehen", erklärte Stalin auf dem XII. Parteikongreß. "Die Partei wäre zweifellos zerfallen, wenn man nicht mittels der 'Säuberung' Mitglieder, welche partei­widrige Ansichten vertreten, entfernen würde."17) Bereits im Jahre 1920 war eine allgemeine Säuberungsaktion vorge­nommen worden, bei welcher aus der Gesamtzahl von 750.000 Mitgliedern 174.000, d.h. ungefähr 25 Prozent, ausge­schlossen wurden. Außer dieser allgemeinen Säuberung wurden in den nächsten Jahren im Verlauf von 27 Gebiets- und Gouvern­ements­säuberungen noch 265.000 weitere Mitglieder ausgeschlossen. 

Eine solche Säuberungsaktion ist eine Angelegenheit für sich. Sie zeigt am besten, wie die kommunistische Partei über das Schicksal ihrer Mitglieder verfügt, und mit welcher Schärfe sie in die intimsten Angelegen­heiten ihres alltäglichen Lebens eingreift. Während der Säuberung wird nicht nur die Klassen­zugehörigkeit der einzelnen geprüft, ihre Parteitätigkeit, ihr Benehmen in der Partei, sondern es wird auf die kleinsten Einzelheiten ihres Privatlebens eingegangen. So wurden z.B. unlängst während der Säuberung in Nishnij-Nowgorod die Parteimitglieder gefragt, warum sie ein Trümeau, einen Teppich usw. besäßen und weshalb in ihren Räumen keine Bilder der kommunistischen Führer zu sehen seien.18)

In Bugulmà wurde ein Parteigenosse gefragt, ob es wahr sei, daß er häufig ein Teegebäck, genannt "Der Rote Oktober", esse, und ob er dadurch sein Privatbudget nicht zu sehr belaste; ferner, warum er allein das Kino besuche, seine Frau zu Hause lasse und sie nicht "entfessele"19) usw. In Moskau wurden die Studentinnen befragt, woher sie die Mittel nehmen, um Puder zu kaufen, und weshalb sie mit parteilosen Studenten Spaziergänge unternehmen.

Die Ausschlußgründe sind sehr verschieden. Am häufigsten werden Ausschließungen mit Trunksucht, Rowdytum, Veruntreuung, usw. begründet. Zwei Mitglieder wurden sogar wegen "Selbstmordversuch" ausgeschlossen. Als ein sehr schwer­wiegendes Vergehen wird die Ehe mit einem Vertreter des Klassen­feindes angesehen. Es ist dafür sogar eine besondere Bezeichnung geprägt werden: "Eine nichtentsprechende Ehe", die häufig den Ausschluß aus der Partei zur Folge hat.

16)  Sinowjew, 11. KK, S. 352.     17)  Lenin, Werke, VII., S. 122.     18)  Iswestija, 11. April 1929.     19)  Prawda, 10. Mai 1929.

58


Einer von den kommunistischen Theoretikern, Dr. A. Salkind, begründet diese Strenge damit, daß eine sexuelle Neigung zu einem Vertreter des Klassen­feindes ebenso unnatürlich und pervers sei, wie eine sexuelle Neigung zu einem Krokodil oder zu einem Orang-Utang. Dabei vergißt er offenbar, daß der bei den Kommunisten so vergötterte Karl Marx selbst mit einer "Aristokratin" verheiratet war und ihr sein ganzes Leben über treu blieb.

 

    Die kommunistische Moral  

Bei der allerstrengsten Ahndung gewisser Versäumnisse und Vergehen kann man bei den Kommunisten eine weitgehende Toleranz anderen Handlungsweisen gegenüber beobachten, die in den Augen der anderen Klassen als durchaus verächtlich gelten. Der Hauptverkünder der kommunistischen Moral war wie in allen anderen Fragen Lenin selbst. Er betonte immer: "Moralisch ist das, was der kommunistischen Partei nützlich und vorteilhaft ist." Mit dem ihm eigenen Zynismus und seiner Art, alle Dinge bei ihrem Namen zu nennen, sagte er: 

"Die Partei ist kein Mädchenpensionat; man soll die Parteiarbeiter nicht mit dem Maßstabe einer kleinlichen, bürger­lichen Moral messen. Es kann vorkommen, daß ein Lump uns gerade dadurch nützlich wird, daß er ein Lump ist.20)

In Übereinstimmung mit derartigen Ansichten konnten Leute wie der bekannte Bolschewik Viktor Taratuta in der Partei bleiben, hohes Ansehen genießen und eine glänzende Karriere machen. Über diesen Taratuta sagte Lenin dem sozialdemokratischen Historiker Roschkoff: "Er ist gerade deshalb gut, weil er vor nichts zurückschrickt; könnten Sie sich z.B. zur Erreichung von Parteizielen von einer reichen Kaufmannsfrau aushalten lassen? Nein, und ich würde das auch nicht machen. Taratuta aber hat es doch fertiggebracht. Dieser Mensch ist unersetzlich." 

Über einen anderen bekannten Bolschewiken, Leshawa-Murat, erzählt der Schriftsteller Jaroslawsky,21) daß er zur Zeit des zaristischen Regimes Mitglied der politischen Geheimpolizei (Ochrannoje Otdelenije) war. Obgleich das überall bekannt war, machte Leshawa eine glänzende Karriere, wobei ihm seine Vergangen­heit erst im Momente seines Übergangs zur Opposition zum Vorwurfe gemacht wurde.22)

20)  Siehe bei dem Sozialdemokraten W. Woitinsky, "Die Jahre der Niederlagen und der Siege", Band 2.    
21)  Zeitschrift "Der Bolschewik", 1928, Nr. 23-24.      22)  St. Iwanowitsch, WKP., S. 189 (russ.).

59


   Das Benehmen der Kommunisten  

Ungeachtet aller Säuberungen und Ausschließungen, ungeachtet der Kontrolle der Parteimitglieder und aller Schwierigkeiten beim Eintritt in die Partei — erscheint die Kommunistische Partei, die ein Muster für das Gesamtproletariat sein sollte, bei weitem nicht auf der Höhe ihrer angeblichen Berufung. Die Sowjetpresse strotzt von Vorwürfen gegen die Partei­mitglieder, denen sie die verschiedensten Vergehen und Verirrungen auf allen möglichen Gebieten vorwirft. "Die Parteimitglieder trinken mehr als die Parteilosen."23) "Die Kommunisten, deren Zahl auf der Siasski-Fabrik 35 Prozent der Gesamtarbeiter ausmacht, benehmen sich schlechter als die übrigen. Betrunken schlafen sie an den Maschinen, sie rauchen während der Arbeitszeit, verstümmeln sich Finger und Beine."24) 

— Auf der Fabrik "Lenta" z.B. hat sich die kommunistische Zelle vollkommen zersetzt. Die Leute tranken, nahmen in die Partei nur Vorgesetzte und überhaupt nur "nötige" Elemente auf. Der Fabrikdirektor, ein Kommunist, zwang die hübscheren Arbeiterinnen zum Geschlechtsverkehr mit ihm, verfolgte die Arbeiter wegen der sogenannten "Selbstkritik" usw.25) Auf der "Textilfabrik namens Lenin" wurden mehrere Mitglieder der komm­unistischen Zelle zu Gefängnisstrafen wegen organisierten, systematischen Diebstahles von Wolle verurteilt.26) Im Mai dieses Jahres wurden in Astrachan 45 Parteimitglieder, von denen die überragende Mehrzahl seit dem Jahre 1917 der Komm­unistischen Partei angehörte, wegen Trunksucht, Orgien, Unzucht, Bestechung, Veruntreuungen, Vergewaltigung von Frauen usw. dem Gericht übergeben.27)

Derartige Beispiele könnte man bis ins Unendliche fortsetzen. Die Sowjetpresse stellt einfach fest, daß Parteimitglieder die übrigen demoralisieren, indem sie bei ihnen die Überzeugung wecken, einem Kommunisten wäre alles erlaubt, ihm ginge alles von der Hand usw.

 

   Die Kommunisten als regierende Partei  

Als neue, regierende Klasse haben sich die Kommunisten ebenfalls kaum bewährt. Lenin, der anfangs den Standpunkt vertrat, daß jede Köchin einen sozialistischen Staat regieren könne, ist binnen kurzer Zeit durch die Erfahrung eines Besseren belehrt worden. Bereits im fünften Jahre des Bestehens der bolschewistischen Regierung erklärte er auf dem XI. Kongreß:

"Die Kommunisten verstehen es ganz vorzüglich, über den revolutionären Kampf zu sprechen; um jedoch aus unserer Lage, unserer Armut und unserem Betteltum einen Ausweg zu finden, brauchen wir bedachte, kultivierte, zuverlässige Leute; über solche aber verfügen wir nicht. Niemand ist daran schuld; es herrscht überall Gefummel, Wirrwarr, Unsinn. Zu wirtschaften verstehen wir nicht. Wir haben vollkommen klar bewiesen, daß wir so wie die Kapitalisten nicht zu wirtschaften verstehen. Man muß es begreifen und sich vor dem Bekenntnis nicht fürchten, daß die verantwortlichen Kommunisten in 99 Fällen von 100 nicht diejenigen Posten bekleiden, zu welchen sie sich eignen könnten."28)

23)  Komsom, Prawda, 1929, Nr. 53.    24)  Projektor, 14. April 1929.      25)  Komsom, Prawda, 1929, Nr. 33.
26)  Trud, 1928, Nr. 220.      27)  Komsom, Prawda, 1929, Nr. 120.

60


Der verstorbene Krassin, einer der nächsten Mitarbeiter Lenins, äußerte sich über seine Parteigenossen noch schärfer. In seinen unlängst in London veröffentlichten Briefen an seine Frau schreibt er:

"Es ist schwer, sich von der in Moskau herrschenden Unordnung einen Begriff zu machen. Die Ignoranz in den höheren Instanzen Moskaus ist so groß, die Geschäfte werden so schlecht geführt, daß ich persönlich jede Hoffnung verliere. Meine Parteigenossen waren Schwätzer und sind Schwätzer geblieben. Wieder ist meine ganze Arbeit und Anstrengung verloren gegangen. Eine Gruppe von Idioten hat meine ganze Arbeit zunichte gemacht, etwa so, wie ein Knabe das Spinngewebe zerreißt."29)

An einer anderen Stelle schildert Krassin seine Parteigenossen in folgender Weise: "Unter uns befinden sich 10 Prozent Idealisten, die bereit sind, für ihre Überzeugungen zu sterben, die aber unfähig sind, sie zu verwirklichen; und 90 Prozent Gauner und Karrieristen (Streber), die sich uns zugesellt haben zu ihrem eigenen Nutzen und Vorteil."

Es erscheint unmöglich, den Worten solcher Kenner ihrer Umgebung, wie Lenin und Krassin, noch etwas hinzuzufügen. Besonders häufig klagte Lenin über den Mangel an Kultur und Bildung unter den Kommunisten. Er ging sogar bis zu derartigen Vergleichen und Voraussetzungen: "Wenn das siegende Volk auf einer höheren Kulturstufe steht als das besiegte, so drängt es dem letzteren seine Kultur auf. Es kommen aber auch umgekehrte Fälle vor. Ist nicht etwa Ähnliches in der Residenz der USSR geschehen, und sind nicht die Kommunisten von einer fremden Kultur geknechtet?"30)

* (d-2015:)   wikipedia   Leonid_Borissowitsch_Krassin   1870-1926           wikipedia  Krasin   *1917, Eisbrecher

 

  Der Bildungszensus der Kommunisten  

Die Berechtigung der Klagen Lenins über die Unbildung der Kommunisten wird durch die Angaben über ihren Bildungsgrad bestätigt. Nach den Feststellungen der Parteizählung im Jahre 1927 hatten von den Parteimitgliedern zu verzeichnen:

Höhere Bildung           9.614   d.h.   0,8 % 
Mittlere Bildung       104.707   d.h.   9,1 % 
Volksschulbildung    720.203   d.h.   63,0 % 
Häusliche Bildung     283.512   d.h.  21,8 % 
Analphabeten gab es   26.100   d.h.  5,3 % 31)

 

28)  Stenogr. Bericht des XI. Kongresses, S. 37-38.    29)  Krassin, Briefe an seine Frau. Briefe vom 25. September und 8. Oktober 1922. 
30)  Lenin meint damit die "bürgerliche" Kultur des vorrevolutionären Rußlands. 11. KK, S. 37-38.    31) Kommunistitscheskij Kalendar, 1928 (russ.).

61


Auf diese Weise verfügten von der Gesamtzahl der Kommunisten, die im Jahre 1927  1.143.150 betrug, nur 114.231, d.h. 9,9 Prozent über höhere und mittlere Bildung. Zu gleicher Zeit betrug die Zahl derjenigen Kommunisten, die sich im Staatsdienste befanden, verschiedene Ämter bekleideten und das Land regierten, 438.832. Wenn man sogar annehmen würde, daß alle 114.231 Kommunisten mit höherer und mittlerer Bildung in dieser Zahl der Angestellten mit einbegriffen waren, so hätten demnach doch noch 324.500 Angestellte mit Haus- und Volksschulbildung als Regierungsvertreter fungiert. Deswegen wohl klagte z.B. der Kommunist Bumashny auf dem XII. Parteikongreß über das häufige Analphabetentum im Partei- und Staats­apparat.

In letzter Zeit hat der Prozentsatz der Analphabeten abgenommen, und am 1. April 1930 waren im ganzen nur 1,6 Prozent der gesamten kommunistischen Partei, und 3,5 Prozent der Kommunisten in den bäuerlichen Zellen Analphabeten.32) Wie niedrig der Bildungsgrad der Parteimitglieder ist, kann daraus ersehen werden, daß von 1184 leitenden Angestellten eines Bezirks am 1. April 1930 nur 34, d.h. 3,5 Prozent Hochschulbildung zu verzeichnen hatten, daneben 16,2 Prozent mittlere und 80,5 Prozent Volksschulbildung aufwiesen.33)

 

   Das innere Leben der Partei  

Es dürfte klar sein, daß das innere Leben einer Partei, die aus den geschilderten Elementen besteht, kein geistig hohes Niveau aufweisen kann. Die ehemals kleine Kommunistische Partei mit ungefähr 40- bis 50.000 Mitgliedern, die sich hauptsächlich aus Intellektuellen und aus den "klassenbewußten" Arbeitern rekrutierte, von einem revolutionären Pathos durchdrungen war, durch langjährige gemeinsame, "unterirdische" (geheime) Arbeit zusammengeschweißt dastand und vor 12 Jahren die Macht an sich riß, hat sich also im Laufe dieser Zeit vollkommen verändert. Sie ist zu einer schwerfälligen, von fremden Elementen überfüllten Regierungspartei geworden, die über das Monopol der Macht und Legalität verfügt.

Außerhalb der Partei ist es fast unmöglich, sich im politischen oder auch im wirtschaftlichen Leben zu betätigen. Die Partei hat keine Rivalen, sie hat niemanden zu bekämpfen. Ihre Theorie und ihre Lebensanschauung sind verknöchert. In den Werken Lenins ist "alles" ein für alle Mal geklärt und gelöst. Hier gibt es Antworten auf alle Fragen der Theorie und der Praxis. Zur Zeit verfügt die Partei nicht einmal über einen Führer, der ihre Ideologie und zugleich ihren Willen personifizieren könnte. Stalin stellt den Willen, jedoch nicht das Denken der Partei dar.

32)  "Prawda", 20. Mai 1930.    33)  Ebendaselbst. 

62


Das Parteileben als solches stagniert. Für ein Durchschnittsmitglied besteht es lediglich im Besuche der obligatorischen Versammlungen und Demonstrationen, die meist nur aus Furcht vor der Parteikontrolle besucht werden. 

"Die Versammlungen sind unendlich langweilig. Man muß Vorträge anhören, deren Beschlüsse schon längst vorher angefertigt sind. Das Durchschnitts­mitglied zieht es vor, über alle Fragen sich auszuschweigen, um nur nicht in irgendeine "Abirrung" zu geraten. Die Richtschnur für das Benehmen besteht darin, keine Irrtümer zu begehen. Und da nur derjenige nicht irrt, der nichts tut, so zieht das Mitglied vor, nach Möglichkeit nicht das Geringste zu unter­nehmen, um nur keine Fehler zu machen. Es besteht nur das eine Interesse, auf irgendeine Weise zu erfahren, für wen oder wofür die Mehrheit abstimmen wird, um mit ihr abzustimmen."34)

"Die Partei lebt in zwei Stockwerken. Im oberen Stockwerke wird alles entschieden, im unteren erfährt man nur die Entscheidungen."35) "Die obere Schicht entscheidet alles, ohne die Partei zu befragen; die Partei ist hierbei nur anwesend, sie 'arbeitet' die gefaßten Beschlüsse durch und stimmt ihnen zu."36) Die Parteimitglieder kommen davon ab, Fragen durchzudenken. Es wird zur Gewohnheit, "nicht zu denken, sondern nur auszulegen und zu kommentieren".37)

Die Parteimitglieder des "unteren Stockwerkes" hören die Parteivorträge an, die nach ein und demselben Schema gemacht werden. Das Interesse an den Versammlungen fällt. Ebenso geht auch in katastrophaler Weise der Besuch dieser Versammlungen zurück. Die kommunistische Presse berichtet über verschiedene Maßnahmen, die dazu dienen sollen, die Besucherzahl zu heben. So werden in einigen Städten nach den Versammlungen Kinovorstellungen gratis geboten, wobei jedoch nur diejenigen die Vorstellung mit ansehen dürfen, die den Vortrag wirklich mit angehört haben. An anderen Orten werden die Kinovorstellungen durch Blasorchester oder Tanzvergnügen ersetzt. Jedoch scheinen alle diese Maßnahmen nur wenig zu helfen, da die Presse sich ständig und eifrig mit der Frage beschäftigt, wie das Interesse an den Versammlungen zu heben wäre. ...

 

   Die innerparteilichen Zwistigkeiten  

Während "im unteren Stockwerk" der Partei das Leben einschläft, geht im "oberen Stock" ein heftiger innerer Kampf vor sich. Dieser Kampf nahm seinen Anfang bereits zu Lebzeiten Lenins. Nach seinem Tode und mit der Zunahme der Schwierigkeiten des Staatslebens nahm er einen immer heftigeren Charakter an.

34) "Komsomolskaja Prawda", 1929, Nr. 137.     35)  Stenogr. Bericht des XIII. Kommun. Kongresses, S, 264.    36)  "Prawda", 24. Juni 1930.    37)  Ebendaselbst.

63


Das war nicht nur ein Kampf um die Macht, sondern auch eine heftige Kollision verschiedener Gesinnungen, verschiedener Strömungen im Kommunismus, und auch ein Kampf der unterschiedlichen Elemente innerhalb der Partei selbst. Die kommunistischen Theoretiker führen diese Zwistigkeiten auf den ständigen Zufluß kleinbürgerlicher Elemente in die Partei und auf deren Wunsch, die Gewalt an sich zu reißen, zurück.

Es würde zu weit führen, alle diese taktischen und prinzipiellen Fragen zu erörtern, durch deren Auftauchen die seinerzeit einheit­liche Partei in mehrere Teile zerspalten wurde, um so mehr, als viele von diesen Zwistigkeiten jetzt nur noch historisches Interesse haben. Es ist aber notwendig, auf eine der Folgen dieser Zwistigkeiten hinzuweisen, da sie eine überaus große Bedeutung hat.

 

   Lenins alte Garde  

Die Führer der kommunistischen Partei, ihre "Elite", sind die alten Bolschewiken, die sogenannten "Unter­irdischen", die sich in der Vorkriegszeit an dem Kampfe um die revolutionäre Umwälzung illegaler Weise ("unterirdisch") betätigten, und die schon zu der Zeit der Partei angehörten, als die Mitgliedschaft keine Privilegien und Vorteile bot, sondern mit Gefahren und Entbehrungen verbunden war. Lenin, auf den man bei jeder Fragestellung eigentlich zurück­greifen muß, sagte:

"Der Charakter unserer Partei wird nicht durch ihren gegenwärtigen Bestand bestimmt, sondern durch die kolossale, unbegrenzte Autorität derjenigen äußerst dünnen Schicht, welche man als alte Parteigarde ansehen kann."38)

Nun sind die Reihen dieser alten Garde z.Z. sehr gelichtet. Nach der Parteizählung vom Jahre 1927 gab es nur noch 10.728 solcher Genossen, d.h. weniger als 1 Prozent sämtlicher Parteimitglieder. "Die Hälfte von ihnen sind Invaliden, die ein für alle Mal aus der Front ausgeschieden sind."39)

Zur Pflege dieses aussterbenden Restes, dieser "Männer des Rates und der Tat", hat die Kommunistische Partei eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen. Es wurden unzählige Vorschriften ausgearbeitet, nach welchen diese alten Parteimitglieder ihr Leben auf die Minute regeln sollen, um möglichst lange der Partei und der Kommunistischen Internationale dienen zu können. Jedoch bleiben diese Maßnahmen zwecklos, und die Gruppe der alten Garde ist im Aussterben begriffen. "Wir begraben täglich unsere besten Genossen" — wurde auf dem XIV. Kongreß erklärt.40)

38)  Siehe das Zitat im 14. KK, S. 285.    39)  Partija w zifrach, Moskau, 1928, S. 93 (russ.). 

64


  Der innere Kampf  

Durch die inneren Zerwürfnisse in der Partei wird gerade diese dünne Schicht der alten Garde gespalten und zersplittert. Einer nach dem anderen scheiden diese nächsten Mitarbeiter Lenins aus. Es vollzieht sich jetzt ein allen Revolutionen eigener Prozeß des Aussterbens der "orthodoxen" Revolutionsführer. 

Aus unbestimmbaren Gründen hat dieser Prozeß bis jetzt noch nicht die Form gegenseitiger Hinrichtungen angenommen, wie dies zur Zeit der französischen Revolution der Fall war. "Die französischen Revolutionäre ertränkten einander im Blut", schreibt ein deutscher Journalist, "die russischen Revolutionäre ertränken einander im Sumpf. Jedoch ist das Resultat dasselbe: — Ausscheidung der aktiven Revolutionäre und ihr erzwungenes Nichtstun." 

Und wirklich sehen wir in Sowjetrußland eine tatsächliche Ausschaltung dieser aktiven Revolutionäre der alten Garde. Ununter­brochen werden alte, aktive Parteimitglieder ihrer führenden Stellungen enthoben, eventuell auch aus den Reihen der Partei ausgestoßen und dadurch zu politischem Tode verurteilt. Der physische Tod und der Eintritt der Invalidität werden, in ihrer vernichtenden Arbeit, noch durch dieses "Absägen" und durch die Verbannung unterstützt.

"Die Politik des <Absägens> ist für die Partei voller Gefahren. Diese Methode ist gefährlich und ansteckend. Heute kommt einer, morgen ein anderer, übermorgen ein dritter an die Reihe. Was wird nun in der Partei übrig bleiben, und was wird aus der Partei werden?" So äußerte sich Stalin im Dezember 1925. Heute ist derselbe Stalin der eifrigste Führer und Vollstrecker der von ihm ehedem verurteilten Politik. Er verbannt die bekanntesten Führer in kleine Städte, stößt sie aus der Partei aus, entbindet sie ihrer Ämter. 

Nach der Entfernung von Tomsky, Bucharin und Lunatscharsky ist außer Rykoff41) kein einziger Mitarbeiter Lenins in der Umgebung Stalins geblieben. Sie sind alle durch neue Personen ersetzt worden, welche zu Zeiten Lenins nur untergeordnete Rollen spielten. In seinem Kampfe mit der alten Garde sucht Stalin sich auf jüngere, nachrevolutionäre Elemente zu stützen. Vor der Hand bleibt er Sieger; es ist aber eine Frage, wie lange und wie weit ihm diese Elemente folgen werden. 

So sieht im ganzen das Bild der Kommunistischen Partei am Ende des 13. Jahres ihrer Herrschaft aus. Aus der Erfahrung dieser Jahre sehen wir, daß die kommunistische Partei eine riesige Parteibürokratie geschaffen hat, welche die ihr zugewiesene Arbeit nur schlecht bewältigt, weil sie schlecht geschult und wenig gebildet ist, die aber die warmen Plätze in der Verwaltung fest besetzt hält und vornehmlich daran interessiert ist, diesen Zustand aufrecht zu erhalten.

Die Kommunistische Partei hat ihr revolutionäres Pathos verloren. Sie ist von neuen, häufig fremdstämmigen Elementen durchsetzt worden, welche sich ihr nicht aus idealen Gründen, sondern nur des persönlichen Vorteils wegen angeschlossen haben, der mit der Zugehörigkeit zu einer regierenden Partei stets verbunden ist. Diese Elemente beginnen immer mehr und mehr den Ton in der Partei anzugeben. Die alte Generation der Kommunisten ist geschwächt und ermüdet; sie harrt ihrer Ablösung, und vom Charakter dieser Ablösung hängt viel für das fernere Schicksal der Revolution ab.

66

 # 

 

40) Stenogr. Bericht des XIV. Kommun. Kongresses, S. 825.   

41) Auch Rykoff ist neuerdings "kaltgestellt" (Nov. 1930).

  ^^^^ 

 

www.detopia.de