Yuval Noah Harari

Eine kurze Geschichte

der Menschheit

 

2011 in Israel auf Hebräisch, first edition

2013 bei DVA München, 525 Seiten

2011   ca. 550 Seiten

wikipedia.Buch

DNB.Buch (19)

detopia:

Harari-Start   Ökobuch 

Lewis Mumford    Julian.Jaynes 

Lauterburg 1998 Eine ultra-kurze Geschichte der Menschheit

Schwanitz 1999: Bildung - alles, was man wissen muss

 

Angaben aus der Verlagsmeldung

Eine kurze Geschichte der Menschheit:

Der Weltbestseller Kizur Toldot Ha-Enoshut / von Yuval Noah Harari

Krone der Schöpfung oder Schrecken des Ökosystems?

Vor 100.000 Jahren lebte Homo sapiens als unbedeutende Spezies in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents. Heute ist der Mensch Herr und Schrecken des Planeten. Doch wie konnte es dazu kommen?

In seiner fulminanten Reise von den Menschenaffen bis übermorgen bürstet Yuval Noah Harari die Geschichte des Menschen als eine Geschichte des Fortschritts gegen den Strich.

Er blickt gleichermaßen mit Mikroskop wie Teleskop auf unsere erstaunliche Entwicklung und zeigt erzählerisch so brillant wie humorvoll, wer wir sind und was aus uns wird. Der Weltbestseller in edler, limitierter Geschenkausstattung.


detopia-2020:

Sicher ist es richtig, "kurze Geschichten" zu 'erzählen' - über das Weltall, über Philosophien, über den Antichrist. Das ist vermutlich nützlich bei dem Über-Angebot der Medien zu allen denkbaren Themen.

Dann gibt es ohnehin die "Extrakt"-Büchleins, also wie etwa 'Faust 1 und 2 auf 30 Seiten".

Dann gibt es: "Alles, was du wissen musst, über...."

Früher gab es Bücher mit dem Titel: "Damit Sie mitreden können..."

Denn es gibt auch "Irrtümer-Bücher", die dann alles aufdecken und widerlegen. Und während die einen alles 'ganz kurz' machen, so müssen die anderen sich dann auch 'bescheiden' und nennen die Bücher "Die größten Irrtümer..." (von das und das).

Und dann gibt es Titel wie "Internet für Dummies..." usw.  Und "Survival an der Uni".

Und dann gibt es "Influencer-Aufklärung", die einem per Video erklären, dass in der Spüle mehr Bakterien sind als im WC - auch unter der Schlagzeile: "Was du noch nicht wusstest..."

Und dann gibt es noch 'eine sehr kurze Geschichte der Öko-Stalinisten' - nur mal als Beispiel.

usw. usf.

Ich finde den Harari in Ordnung. Aber ob er etwas zur ökologisch-detopischen Zeitenwende beitragen kann, muss ich noch untersuchen. Denn es ist heutzutage nicht mehr so, dass die Weltgeschichte irgendwie unbestechlich ist. Leider fällt auch hier manchmal der Stein nach oben. Aber ich habe bisher nur Home Deus gelesen.

Inhalt    Inhalt (DNB) pdf

Teil 1: Die kognitive Revolution

1 Ein ziemlich unauffälliges Tier 11
2 Der Baum der Erkenntnis 32
3 Ein Tag im Leben von Adam und Eva 58
4 Die Sintflut 86

Teil 2: Die landwirtschaftliche Revolution

5 Der größte Betrug der Geschichte 103
6 Pyramiden bauen 129
7 Speicher voll 157
8 Die Geschichte ist nicht gerecht 174

Teil 3: Die Vereinigung der Menschheit

9 Der Pfeil der Geschichte 207
10 Der Geruch des Geldes 219
11 Der Traum vom Weltreich 237
12 Das Gesetz der Religion 260
13 Das Erfolgsgeheimnis 296

Teil 4: Die wissenschaftliche Revolution

14 Die Entdeckung der Unwissenheit 309
15 Wissenschaft und Weltreich 345
16 Die Religion des Kapitalismus 384
17 Das Räderwerk der Industrie 419
18  Eine permanente Revolution 438

19 Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage 471
20 Das Ende des Homo sapiens 497

Nachwort: Von Tieren zu Göttern 521

Zeittafel 523
Karten 527
Abbildungen 528
Anmerkungen 530

 

aus wikipedia-2020

 

Eine kurze Geschichte der Menschheit ist ein Sachbuch von Yuval Noah Harari, Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem, das 2011 in Israel in hebräischer Sprache erschien. Die englische Übersetzung mit dem Titel Sapiens: A Brief History of Mankind kam 2014 auf den Markt. Die deutsche Übersetzung aus dem Englischen hat Jürgen Neubauer erstellt, sie ist 2013 in der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen. Das Buch wurde bis 2018 in knapp 50 Sprachen übersetzt und erreichte eine verkaufte Auflage von über 10 Millionen.

Im Vergleich mit der Zeitspanne seit dem Urknall, der ca. 13,8 Mrd. Jahre zurückliegt, ist die Geschichte der Menschheit mit ca. 70.000 Jahren relativ kurz. Das Buch beschreibt die Entwicklung der Menschheit von ihren Anfängen bis zum heutigen „Beherrscher der Erde“. Mit Kenntnissen aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen geht der Autor großen Fragen nach. Ist der Mensch die Krone der Schöpfung oder der Schrecken des Ökosystems? Diese Vorherrschaft hat sich bis heute stetig zugespitzt. Was hat uns zu dem gemacht, was wir sind? Was sind wir morgen?

Menschenähnliche Wesen gab es bereits vor 2,5 Mio. Jahren. Aus der Familie der Menschenaffen hat sich vor ca. 150.000 Jahren in Ostafrika die heutige Art des Homo sapiens entwickelt. Es gab mindestens fünf andere Ausprägungen derselben Gattung, wie zum Beispiel den Neandertaler, die jedoch alle nicht überlebt haben. Im Vergleich zu Tieren sind alle Menschenarten durch den aufrechten Gang und ein vergleichsweise großes Gehirn gekennzeichnet. Das Gehirn ist mit 25 % des Gesamtbedarfs ein großer Energiefresser. Durch die Entdeckung des Feuers und das Kochen von Nahrungsmitteln konnte der Mensch, der als Jäger und Sammler lebte, den Aufwand zur Energieaufnahme erheblich reduzieren.

Harari unterteilt die Geschichte der Menschheit in vier Phasen, die er Revolutionen nennt:

Die kognitive Revolution

Lernfähigkeit, Gedächtnis und kommunikative Kompetenz bezeichnet Harari als die kognitiven Fähigkeiten, die sich ab ca. 70.000 Jahren v. Chr. beim Homo sapiens entwickelt haben. Es begann der Aufbau komplexer Strukturen, die wir heute Kulturen nennen. Der Mensch begann seinen Lebensraum auszudehnen, zuerst in den Nahen Osten und dann in den gesamten Eurasischen Raum, später per Boot auch nach Australien sowie Ozeanien. Die ersten Gegenstände, die man als Kunst und Schmuck bezeichnen kann, stammen aus dieser Zeit. Mit Hilfe von Sprache entwickelte er Legenden, Mythen, Werte, Normen, Wissen, Religionen und andere Fantasieprodukte, die die Grundlage waren, um Kollektive und sonstige Formen der Zusammengehörigkeit zu entwickeln und zu festigen. Dieser Prozess ermöglicht effektive Organisationsformen, um gemeinsam komplexe Handlungen erfolgreich zu vollziehen. Er ist die Grundlage für ein geregeltes Sozialverhalten und für die Dominanz des Homo sapiens im Ökosystem. Im Laufe der Zeit verdrängte der Homo sapiens alle anderen Menschenarten, wobei die Wissenschaft die Einzelheiten dieses Prozesses, der vor ca. 50.000 Jahren endete, noch nicht abschließend geklärt hat. Bei der Ausdehnung seines Lebensraums verursachte der Jäger und Sammler ein großes Artensterben insbesondere in der Tierwelt. Schon damals hielt der Homo sapiens den traurigen Rekord als dasjenige Lebewesen, welches das Aussterben der meisten Tier- und Pflanzenarten verantwortet.

Die landwirtschaftliche Revolution

Als Folge einer regional steigenden Zahl an Menschen wurde der Homo sapiens sesshaft und begann mit Ackerbau, er domestizierte Wildtiere und betrieb Viehzucht. Harari nennt dies die landwirtschaftliche Revolution. Es wurden feste Siedlungen errichtet. So konnten mehr Menschen ernährt werden, die Nachteile waren eine ungewohnt harte Arbeit, eine weniger variantenreiche Ernährung, eine regional höhere Bevölkerungsdichte, die Zunahme von Krankheiten sowie der Drang nach Wohlstand („Luxusfalle“). Für die zu Haustieren domestizierten Tiere bewertet Harari die landwirtschaftliche Revolution als eine schreckliche Katastrophe. Wegen der jahreszeitlichen und klimatischen Unsicherheiten eines bäuerlichen Lebens entwickelte der Mensch die Vorratshaltung. Besitz führte allerdings bei Dritten zu Begehrlichkeiten. Es bildete sich ein System von Herrschern und Eliten, um die Bauern zu schützen oder auszurauben. Die Eliten häuften Reichtümer an und bildeten Herrschaftsbereiche. Sie festigten ihre Systeme durch kulturelle oder religiöse Ordnungen, an die alle glaubten (wie z. B. Monarchie). Zur besseren Organisation des Zusammenlebens entwickelte der Mensch Hilfsmittel wie Zahlensysteme und Schrift, und es entstanden hierarchische Strukturen.

Die Vereinigung der Menschheit

Mit der Vereinigung der Menschheit bezeichnet Harari den Prozess, dass einzelne Kulturen andere Kulturen ganz oder teilweise vereinnahmen. Er sieht auch darin eine Revolution. Grundlage dieses Prozesses sind nach seinen Worten die Ordnung des Geldes, die Ordnung der Imperien und die Ordnung der Weltreligionen. Gemeint sind Händler, Eroberer und Propheten. Geld hat den Handel gegenüber der Tauschwirtschaft wesentlich effizienter gemacht, es erleichtert die Aufbewahrung von Vermögen und es ermöglicht den Transport von materiellen Werten. Harari bezeichnet Geld als ein Fantasieprodukt: „Vertrauen ist der Rohstoff, aus dem Münzen geprägt sind.“ Imperien vereinigen unterschiedliche Kulturen unter einem Dach und schaffen dabei eine eigene dominierende Kultur, die sich auch nach Untergang des Imperiums weiterentwickelt. Religion ist die dritte große Kraft, die zur Einigung der Menschheit beitrug. Sie nimmt Bezug auf eine übermenschliche Ordnung und gibt in Form von einheitlichen Werten und Normen einer Ordnung ein stabiles Fundament.

Die wissenschaftliche Revolution

Vor rund 500 Jahren begann die wissenschaftliche Revolution, deren Dynamik in den letzten 200 Jahren weiter zugenommen hat. Der Mensch erkannte, dass man durch Forschung und neue Technologien zu Macht, Ruhm und Reichtum kommen kann. Treiber dieser Entwicklung waren der Imperialismus und die Entstehung des Kapitalismus. Beides hat seinen Ursprung zunächst in Europa und später auch Nordamerika sowie den dortigen Regierungen und Unternehmen. Es entstanden Finanzmärkte, die im Vertrauen auf gewinnbringende Wachstumsaussichten die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigten.

Durch medizinischen Fortschritt erhöhte sich die Lebenserwartung. Die Zahl der Menschen auf unserem Planeten ist im Zuge der wissenschaftlichen Revolution von ca. 500 Mio. im 16. Jahrhundert auf über 7,5 Mrd. gestiegen. Die industrielle Wirtschaft hat das Problem des Mangels gelöst und heute durch die Ethik des Konsums ersetzt. Die Folgen sind Umweltzerstörung, die Auflösung des Familienverbunds, ein steigender Einfluss des Staats auf das Individuum und das Entstehen von „erfundenen“ Gemeinschaften (z. B. Nationen oder Fanclubs).

Das Ende des Imperialismus, der atomare Frieden, eine erhebliche Steigerung des materiellen Wohlstands und medizinischer Fortschritt prägen die Gegenwart. Harari geht der Frage nach, ob der Mensch heute glücklicher ist, und stellt fest, dass Glück von unseren von der Biochemie beeinflussten subjektiven Empfindungen, unserem Lebenssinn oder der Abwesenheit von subjektiven Empfindungen und einem Lebenssinn abhängig ist.

Mit großer Sorge bewertet Harari die Bio- und die Cyborgtechnik sowie die Entwicklung von nicht-organischem Leben, da sie anstelle der natürlichen Auslese gottgleich das intelligente Design von Lebewesen stellen kann und der Mensch keinen Plan haben könnte, was er mit diesem Wissen werden will oder, dystopisch ausgedrückt, wollen will.

Rezeption

Das Buch gelangte in vielen Ländern auf die Bestsellerlisten. In Israel war es 100 Wochen bei den Sachbüchern auf Platz 1. Von der allgemeinen Literaturkritik wurde es überwiegend positiv aufgenommen, während wissenschaftliche Stellungnahmen zu einem differenzierteren und teilweise negativen Ergebnis kamen.

 

 

^^^^

(Ordner)   www.detopia.de