Paul Ralph Ehrlich

Anne H. Ehrlich

 

1968 - Die Bevölkerungsbombe  The Population Bomb

 

 

1970 - Bevölkerungswachstum und Umweltkrise 

Die Ökologie des Menschen - 1970

 

Ehrlich 1974

wikipedia Autor  *1932 
in Philadelphia

en.wikipedia Autor 

DNBname (11)  DNBperson

DNBnummer (10) 

Bing.Autor   Goog.Autor

 

detopia

Ökobuch  

Bevölkerungsbuch

1960-Buch   E.htm 

 

WilliamVogt1948 

Rachel Carson (1962)

A.Toffler   G.Taylor.1968 

D.Meadows 

Wolfram.Ziegler   Emmott (2013)

detopia-2021

Ehrlich ist (auch) ein Vielschreiber, was ich noch gar nicht wusste - "ehrlich"! :-)

All seine 40 Bücher wollen wir hier nicht be(tr)achen. Ich konzentriere mich hier auf seine ersten/frühen Umweltbücher.

Selbst im neuen Jahrtausend hat er schon wieder 9 Bücher geschrieben und "rausgehauen". Das sind zuviel!

Jeder Mensch sollte pro Jahrzehnt nur ein Buch veröffentlichen dürfen - man kommt ja sonst zu gar nichts mehr ;-) 

 

1968

 

 

1970

 

 

1971

 

 

1975

 

Einige "Ehrliche" Schriften

 


1968 - Die Bevölkerungsbombe - 150 Seiten


1970 - Bevölkerungswachstum und Umweltkrise - 530 Seiten


1971 - How to Be a Survivor. A Plan to Save Spaceship Earth - Wie man ein Überlebender wird. Ein Plan, um das Raumschiff Erde zu retten


1975 - Humanökologie - Der Mensch im Zentrum einer neuen Wissenschaft - Human ecology - 234 Seiten


1981 - Der lautlose Tod - Das Aussterben der Pflanzen und Tiere. Was tun wir und was können wir tun? Extinction - 373 Seiten


1984 - Die nukleare Nacht - Die langfristigen klimatischen, genetischen und biologischen Auswirkungen von Atomkriegen  The cold and the dark. - 320 Seiten


 

2014 - Lesebericht von Sabine Höhler -  PDF 

kurzartikel über Ehrlich, "Ehrlichs Fehlprognosen"

fasst viel "ökooptimismus" zusammen

tagesspiegel  was-wissen-schafft-die-bevoelkerungsbombe-ist-verpufft  

ähnlich auch 2011 in der süddeutschen

 


 

 

 

 

1981

 

 

 

 

1984

 

 

 

 1997

 

 

 

 

2011

Paul R. Ehrlich im Interview 

sueddeutsche.de am 30.10.2011

 

SZ 1: Sie beschäftigen sich seit fast fünf Jahrzehnten mit Szenarien des Untergangs. Sind Sie darüber depressiv oder sarkastisch geworden?

Paul Ehrlich: Ich trinke viel. Das hält zumindest meine Innenwelt in einem guten Zustand, wenn schon die Außenwelt den Bach runtergeht. Nein, man darf den Humor nicht verlieren: In den USA haben wir Mitt Romney, einen Mormonen, der Präsident werden möchte! Wenn das nicht so tragisch wäre, dann könnte man darüber lachen. Ich sorge mich um meine Enkelkinder, denen ich gerne eine intakte Welt hinterlassen würde, aber die Aussichten verdunkeln sich.

SZ 2: Sie sind ein Pessimist.

Ich bin optimistisch, wenn ich mir vorstelle, was die Menschheit tun könnte. Ich bin aber sehr pessimistisch, dass sie es tatsächlich auch tun wird. Die wissenschaftliche Debatte dreht sich nicht mehr darum, ob wir mehr Menschen ernähren können, sondern wie wir den Kollaps der Zivilisation verhindern.

SZ 3: Als Sie 1968 vor der Bevölkerungsbombe warnten, lebten weniger als vier Milliarden Menschen auf der Welt. Jetzt sind es sieben Milliarden, aber die Apokalypse ist offensichtlich ausgeblieben.

Seit dieser Zeit sind 200 Millionen Menschen verhungert. Für viele ist die Apokalypse längst Realität. Eine Milliarde Menschen hungern, drei Milliarden leben von weniger als zwei Dollar am Tag. Die Bevölkerung aber wächst weiter. Und die zwei Milliarden Menschen, die bis zur Mitte des Jahrhunderts dazukommen, werden die Lebensgrundlagen noch viel stärker beeinträchtigen als die Milliarden davor. Denn sie müssen sich von ertragsarmen Böden ernähren und Wasser aus abgelegenen und verschmutzten Quellen holen.

SZ 4: Wenn die Amerikaner mit dem Rad statt mit dem SUV fahren würden, könnte die Erde doch auch neun Milliarden Menschen ernähren?

Der Druck auf die Lebensgrundlagen hängt davon ab, wie viele Menschen wir sind und wie viel jeder von uns konsumiert. Deshalb sind die USA das überbevölkertste Land der Erde. Keiner hat mir je ein triftiges Argument dafür genannt, warum in den USA mehr als 130 Millionen Menschen leben sollten. Jetzt sind wir schon mehr als 300 Millionen. Und trotz ihres überbordenden Konsums sind die Menschen nicht glücklicher als in den fünfziger Jahren.

SZ 5: Wie viele Menschen verträgt der Planet?

Wenn wir wie Käfighühner auf minimalem Raum mit minimaler Nahrung leben wollen, dann kann man eventuell sieben Milliarden Menschen auf Dauer ernähren. Doch jetzt sind wir dabei, unser natürliches Kapital aufzubrauchen: die Anbauflächen, die Biodiversität. Auch das fossile Grundwasser schwindet.

SZ 6: Schwarzmaler befürchten, dass nach dem Ende des Ölzeitalters wieder genauso viele Menschen leben werden wie davor, also etwa eine Milliarde.

Das ist möglich und sogar wahrscheinlich. Die optimale Bevölkerungsgröße liegt bei etwa 1,5 Milliarden Menschen, aber nur, wenn wir uns vernünftig verhalten. Wenn wir Krieg um Öl und Nahrungsmittel führen, dann kann die Zahl der Menschen schnell unter eine Milliarde fallen.

SZ 7: Die Politik in Deutschland macht sich Sorgen, weil hier die Bevölkerung schrumpft.

Das halten nur solche Politiker für ein Problem, die keinerlei Ahnung davon haben, wie die Welt funktioniert. Die Sorgen sind in jeder Hinsicht unbegründet. Eigentlich sollte jedes reiche Land darum bemüht sein zu schrumpfen. Aber die USA sind das einzige Land des Überkonsums, das immer noch raketengleich wächst.

SZ 8: Während Deutschland vergreist.

Wenn eine Bevölkerung aufhört zu wachsen, verändert sich natürlich die Alterszusammensetzung. Das ist Mathematik. Der einzige Weg, das zu verhindern, ist, dass man dumm genug ist zu glauben, die Bevölkerung könne ewig weiter wachsen. Natürlich schafft ein Bevölkerungsrückgang Probleme, auf der anderen Seite hat er aber auch Vorteile. Menschen, die länger arbeiten, leben länger. Sie müssen nicht mehr so viele Kinder unterstützen. Ein 70-Jähriger kann wirtschaftlich eher produktiv sein als ein Siebenjähriger.

SZ 9: Die Gefahren erscheinen sehr abstrakt. Draußen scheint die Sonne, Züge fahren und Apple stellt sein neues iPhone vor. Läuft doch.

Die meisten Menschen in New York oder Hamburg wissen überhaupt nicht, woher unser Essen stammt. Die glauben, dass es aus dem Supermarkt kommt. Da kann man leicht in die Sonne blinzeln. Ja, in den reichen Ländern können wir leicht leugnen, was passiert, aber die wissenschaftliche Gemeinde tut das nicht: Erstmals in der Geschichte könnte eine globale Zivilisation kollabieren.

SZ 10: Was also sollen wir tun? Das Auto verkaufen?

Als erstes sollten die Bürger in den USA und Deutschland zum Wählen gehen und all die Idioten loswerden. In den USA läuft seit Ronald Reagan ein großes Umverteilungs­programm, das Geld von den Armen und der Mittelklasse wegnimmt und den Superreichen gibt. Wenigstens sieht es jetzt so aus, als ob sich mit den Sit-ins an der Wall Street zum ersten Mal Protest regt. Und wenn es bei Ihnen keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, dann kaufen Sie sich ein Auto und behalten es für immer. Ich habe Glück: Ich gehe jeden Tag zu Fuß zur Arbeit an der Universität.

SZ 11: Es scheint nur so, dass die Menschen die Botschaft nicht hören wollen.

Ich muss meine Kollegen in der Wissenschaft nicht mehr überzeugen, denn die sind einer Meinung. Leider werden alle wichtigen Fragen von der Öffentlichkeit total ignoriert, besonders in den Medien der USA. Nirgends wird darüber diskutiert, dass mehr Menschen auch mehr klimaschädliche Gase produzieren. Das Bildungssystem in den USA ist kaputt, und es gibt viele Lobbyisten, die dafür bezahlt werden, dass sie Zweifel am Klimawandel säen. Dabei ist es kristallklar, was wir zu tun haben. Unglücklicherweise ist es ebenso klar, dass wir nichts davon tun.

SZ 12: Sie haben ein Umstellungsprogramm vorgeschlagen, das die Kriegswirtschaft zum Vorbild hat. Wie soll das funktionieren, wenn Präsident Obama sogar mit einem einfachen Haushalt scheitert?

Deshalb bin ich ja so pessimistisch. Aber man muss sich nur einmal erinnern: Während des Zweiten Weltkriegs haben die USA, Großbritannien und Deutschland ihre Wirtschaft in kürzester Zeit umgestellt. In den USA wurden vor dem Kriegseintritt 1941 jährlich vier Millionen Personenwagen produziert, in den folgenden vier Jahren aber Hunderttausende Militärfahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe; es wurden Atomwaffen entwickelt und eingesetzt, fast 250.000 Amerikaner im Krieg getötet, alles Mögliche rationiert. Und vier Jahre später haben wir wieder Fernseher produziert und Personenwagen. Wir können unsere Konsummuster sehr schnell ändern.

SZ 13: Es ist schwer, heute Verzicht zu üben, bloß weil irgendwann etwas Schlimmes passieren könnte.

Natürlich ist Konsumverzicht hart in einer Gesellschaft, die sich durch Konsum definiert. Aber jeder weiß doch auch, dass es der Gesundheit nützt, wenn man weniger Fleisch isst. Wer weniger konsumiert, hilft sich und schützt die Lebensgrundlagen. Das bedeutet freilich, dass wir unser gesamtes Wirtschaftssystem ändern müssten. Aber wie heißt es doch: Wer glaubt, dass die Wirtschaft ewig weiterwachsen kann, ist entweder verrückt oder Volkswirt. Diejenigen, die für so lustige Publikationen wie das Wall Street Journal schreiben, glauben, dass es so für immer weitergehen kann.

SZ 14: Das klingt hoffnungslos.

Es gibt so viele Menschen mit schlechter Bildung oder Politiker wie den Gouverneur von Texas (Rick Perry, d. Red.), der Leute hinrichten lässt und jetzt auch noch US-Präsident werden will. Er streitet jegliches Klimaproblem ab, er hat sich geweigert, mehr Geld für die Bekämpfung von Buschfeuern zur Verfügung zu stellen, obwohl es dort die schlimmste Dürre aller Zeiten gegeben hat. Stattdessen verkündete er, man solle drei Tage lang um Regen beten. ... Dieser Mann könnte Präsident der Vereinigten Staaten werden. Die Deutschen sollte das zu Tode erschrecken.

SZ 15: Jetzt mal optimistisch: Mit erneuerbarer Energie und Recycling werden wir das hinkriegen, oder?

Also, wenn Sie alles recyclen, dann wird das den Kollaps der Zivilisation um zehn Stunden hinausschieben. Recycling kann wichtig sein, aber vor allem deshalb, weil sich die Menschen dann mit der Sache befassen, um die es geht.

SZ 16: Was dann?

Wir könnten auf eine solarbasierte Wirtschaft umstellen. Das würde viel Zeit brauchen, aber die Situation dramatisch ändern, wenn zugleich die Bevölkerungszahl schrittweise gesenkt würde, wie es derzeit in Europa der Fall ist. Dafür aber ist es nach Ansicht einiger Wissenschaftler bereits zu spät.

SZ 17: Gibt es ein Land auf der Welt, das seine Probleme in den Griff bekommt?

Bhutan.

SZ 18: Bhutan?

Sie wissen doch, wo es liegt? Das ist ein kleines Land, das sich dem Wachstum des Bruttosozialglücks verschrieben hat. Sie wollen dort 60 Prozent ihres Wald unangetastet lassen, sie betreiben Familienplanung, legen Gesundheitsprogramme auf und versuchen, ihre Kultur zu bewahren. Ob sie das schaffen, weiß ich nicht, aber Bhutan ist das einzige Land, das ich kenne, das wirklich die Schritte unternimmt, die wir alle unternehmen sollten.

SZ 19: Wie hoch ist die Chance, dass die westliche Zivilisation dieses Jahrhundert übersteht? 50:50?

So um die zehn Prozent. Ich hatte darüber eine Auseinandersetzung mit einem Kollegen, der mir vorwarf, ich sei zu optimistisch. Ich arbeite hart daran, dass es elf Prozent werden. Wir sind auf dem falschen Kurs, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass wir ihn ändern.

 

 

URL: http://www.sueddeutsche.de/wissen/paul-r-ehrlich-im-interview-zehn-prozent-chance-zu-ueberleben-1.1176991  

 

 

Paul Ralph Ehrlich 2010

 

 

 

 

 

 

 

 

Books - aus englisch wikipedia 2021

 

  1. 1960   How to Know the Butterflies

  2. 1963  Process of Evolution

  3. 1964  Butterflies and Plants: A Study in Coevolution

  4. 1968   The Population Bomb (revised 1971, updated 1978, re-issued 1988, 1998, 2008 and 2018)

  5. ? 1969: Papers on Evolution. Little, Brown & Co., Boston 1969

  6. 1970  Population, Resources, Environments: Issues in Human Ecology

  7. 1971  How to Be a Survivor - A Plan to Save Spaceship Earth - Ballantine Books, New York 1971

  8. Man and the Ecosphere: Readings from Scientific American (1971)

  9. Population, Resources, Environments: Issues in Human Ecology Second Edition (1972)

  10. Human Ecology: Problems and Solutions (1973)

  11. Introductory Biology (1973)

  12. The End of Affluence (1975)

  13. Biology and Society (1976)

  14. Ecoscience: Population, Resources, Environment (1978)

  15. The Race Bomb (1978)

  16. Extinction (1981) The causes and consequences of the disappearance of species.

  17. The Golden Door: International Migration, Mexico, and the United States (1981)

  18. 1984  The Cold and the Dark: The World after Nuclear War (1984, with Carl Sagan, Donald Kennedy, and Walter Orr Roberts)

  19. The Machinery of Nature: The Living World Around Us and How it Works (1986)

  20. Earth (1987, co-authored with Anne Ehrlich)

  21. Science of Ecology (1987, with Joan Roughgarden)

  22. The Cassandra Conference: Resources and the Human Predicament (1988)

  23. The Birder's Handbook: A field Guide to the Natural History of North American Birds (1988, with David S. Dobkin and Darryl Wheye)

  24. New World, New Mind: Moving Towards Conscious Evolution (1988, co-authored with Robert E. Ornstein)

  25. 1990 - The Population Explosion (1990, with Anne Ehrlich)

  26. Healing the Planet: Strategies for Resolving the Environmental Crisis (1991, co-authored with Anne Ehrlich)

  27. Birds in Jeopardy: The Imperiled and Extinct Birds of the United States and Canada, Including Hawaii and Puerto Rico (1992, with David S. Dobkin and Darryl Wheye)

  28. The Stork and the Plow : The Equity Answer to the Human Dilemma (1995, with Anne Ehrlich and Gretchen C. Daily)

  29. A World of Wounds: Ecologists and the Human Dilemma (1997)

  30. Betrayal of Science and Reason: How Anti-Environment Rhetoric Threatens Our Future (1998, with Anne Ehrlich)

  31. 2001 - Wild Solutions: How Biodiversity is Money in the Bank (2001, with Andrew Beattie)

  32. Human Natures: Genes, Cultures, and the Human Prospect (2002)

  33. One With Nineveh: Politics, Consumption, and the Human Future (2004, with Anne Ehrlich)

  34. On the Wings of Checkerspots: A Model System for Population Biology (2004, edited volume, co-edited with Ilkka Hanski)

  35. The Dominant Animal: Human Evolution and the Environment (2008, with Anne Ehrlich)

  36. Humanity on a Tightrope: Thoughts on Empathy, Family, and Big Changes for a Viable Future (2010, with Robert E. Ornstein)

  37. Conservation Biology for All (2010, edited volume, co-edited with Navjot S. Sodhi)

  38. Hope on Earth: A Conversation (2014, co-authored with Michael Charles Tobias) ISBN 978-0-226-11368-5

  39. Killing the Koala and Poisoning the Prairie: Australia, America and the Environment (2015, co-authored with Corey J. A. Bradshaw)

  40. The Annihilation of Nature: Human Extinction of Birds and Mammals
    (2015, with Anne Ehrlich and Gerardo Ceballos)
    Die Auslöschung der Natur: Das Aussterben von Vögeln und Säugetieren durch den Menschen

 

 

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Anne und Paul Ralph Ehrlich  -  Die Bevölkerungsbombe -  The Population Bomb