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10. Wirtschaft

  Glossar  

 

 

 

Bonzeladel, Bundesadler und Bettelarme

Ach, Achtziger! Ach, goldene Achtziger Jahre! In den Achtziger Jahren war die Welt der Sozialen Marktwirtschaft noch OK. Die Wirtschaft florierte. Der Schweizer Franken war hart. Der Österreichische Schilling schillerte. Die Deutsche Mark war markig. Die Wolkenkratzer Frankfurts kratzten die Wolken. Oder besser gesagt, sie hätten gerne Wolken gekratzt. Doch am Himmel des Kapitalismus war nur eitel Sonnenschein. Vom Sommergewitter, das sich 1990 aufbraute, war in der Wirtschaft noch nichts zu erkennen.

Die Bedingungen der Achtziger waren günstig für den Kapitalismus. Er mutierte zu einer Art Ersatzreligion. Wessis, Ossis, SchweizerInnen, “ÖsterReicherInnen” und “ÖsterÄrmerInnen” glaubten in heiliger Einfältigkeit an den dekadenten Gott des Geldes. Anstatt vom Nikolausi kamen die Gaben nun vom schnöden Mammon und den sieben Wirtschaftsweisen aus dem Wirtschaftswunderland.

Die KapitalistInnen hatten sogar einen Jesus der Marktwirtschaft. Dieser Jesus Chistus hieß Ludwig Erhard. “Er hard” heilige Wunder vollbracht, heilige Wirtschaftswunder. Wen wundert’s da, daß er ebenfalls gekreuzigt wurde. Die christlich-sozialen WählerInnen huldigten ihm nämlich mit einem Kreuz auf den Wahlzetteln. Halleluja! Der Ludewig lief zwar nicht über die Wasser des Sees Genezareth, aber zumindest war er mit allen Wassern gewaschen und lieferte die seelige Genesung.

Wo ein Jesus Christus ist, muß als Gegenpart der Teufel her. Der Teufel ist bekanntlich rot und lebt in der schwarzen Hölle. Und so mußte der rote Kommunismus und die schwarze Anarchie als Synonym für alles Böse herhalten.

Das fiel den KapitalistInnen auch gar nicht schwer. Schließlich gab’s damals die Mauer noch. Und die Unterschiede in der Wirtschaftsversorgung waren unübersehbar. Hier florierte die Wirtschaft, dort drüben herrschte eine Bananenrepublik. — Hier gab es Bananen, do drieben gob’s geene Bononen. — Hier hui, drüben pfui.

Doch wahrlich, wahrlich, der heilige Panokrator saget Euch, die Menschen fallen vom Glauben ab. Das Unglück begann in den Tagen des Falls der Mauer, nicht der von Jericho, sondern der von Berlin. Nach den fetten Jahren begannen sieben magere Jahre. Die neue Armut durchzog das ganze Abendland. Armen! — Pardon, ich meine Amen!

Seit dem Fall der Mauer ist nichts mehr so wie vorher. In der EG stieg die Arbeitslosigkeit im Sommer 1997 auf über elf Prozent. Dies ist an und für sich schon eine alarmierende Zahl, doch in Wahrheit ist die Situation noch verheerender. Denn in vielen EG-Ländern werden die Arbeitslosenstatistiken schöngerechnet. In Holland wird zum Beispiel niemand mehr als arbeitslos eingestuft, der einen Gelegenheitsjob angenommen hat. In Großbritannien wird die hohe Arbeitslosigkeit dadurch kaschiert, daß sich viele Langzeitarbeitslose nicht arbeitslos melden. Rund 300.000 workless people tauchen in der Statistik nicht auf, weil sie keine Unterstützung mehr erhalten. Statistisch entzaubert liegt damit die Arbeitslosenquote in Großbritannien bei mindestens sieben Prozent. — Enjoy Seven Up!

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel in Europa je nach Region höchst unterschiedlich aus. Spanien, Portugal, Finnland und die Schweiz blieben noch einigermaßen verschont. Schlimm hat es dagegen Frankreich, Schweden und Belgien getroffen. Doch den Vogel schoß Deutschland ab — und der abgeschossene Vogel ist eher als Pleitegeier denn als Bundesadler zu bezeichnen. Kein anderes europäisches Land hat einen vergleichbaren Absturz erfahren. Deutschland hat derzeit mehr als 4,7 Millionen Arbeitslose zu verzeichnen. Das liegt fast in derselben Größenordnung wie bei der großen Weltwirtschaftskrise 1930. Die Tendenz ist steigend. Wenn sich nichts ändert, erlebt das braune Wirtschaftswunderland bald sein blaues Wunder.

Die finanzielle Zeitbombe tickt. Denn auch bei Bund, Ländern und Gemeinden stehen weitere Entlassungen bevor. Denn sie werden in absehbarer Zukunft noch weniger Geld haben, um ihre Angestellten zu bezahlen. So fehlen derzeit 18 Milliarden Mark in den bundesdeutschen Haushaltskassen. 1998 werden sogar voraussichtlich 31 Milliarden Mark fehlen. Die Finanzlöcher wachsen scheinbar derzeit noch schneller als die Ozonlöcher. Diese Schuldenlöcher lassen sich in absehbarer Zukunft auch nicht mehr flicken. VerFLICKst und zugenäht!

Theo Waigel will die Löcher dennoch stopfen. Er will die nationalen Goldreserven neu bewerten. Mit dieser goldigen Wirtschaftspolitik braut sich etwas zusammen, und zwar nicht nur die dichten Augenbrauen über Theo Waigels besorgten Augenrändern. Theo gegen der Rest der Welt! Theo gegen den Rest vom Geld! Nun gibt Theo allerdings den Devisen den Rest.

Die derzeitige wirtschaftliche Situation ist ziemlich schizo. Denn trotz hoher Arbeitslosigkeit, neuer Armut und einer Gesamt­staatsverschuldung von circa 2,3 Billionen D-Mark geht es der Wirtschaft prächtig.

Noch nie haben die europäischen Großkonzerne so große Gewinne eingefahren wie zur Zeit. Der DAX steigt in schwindelerregende Höhen. Aber von diesem Wirtschaftswachstum profitieren derzeit nur die Reichsten der Reichen wie BörsenmaklerInnen und böse "Mark-lerInnen".

Durch das Wirtschaftswachstum werden zwar voraussichtlich in Zukunft auch für Grethi und Plethi wieder vermehrt Stellen frei. Doch dies ist nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf lange Sicht wird es bis zur Jahrtausendwende keine spürbare Entlastung auf dem Arbeitsmarkt geben. Von der von Kohl versprochenen Halbierung der Arbeitslosenzahlen von (damals) acht Prozent auf vier Prozent kann jedenfalls keine Rede sein. Solche Versprechen sind reine VerKOHLung. Das Bundesministerium für Wirtschaft prognostiziert sogar bis zur Jahrtausendwende eine Steigerung der Arbeitslosenquote von derzeit rund neun Prozent auf 15 bis 17 Prozent. Dies wäre eine Verdoppelung der Arbeitslosenquote seit Kohls Versprechens-Verbrechen!

Auch eine andere Prophezeiung vom Bundeskanzler scheint unerfüllt zu bleiben. Anstatt der versprochenen blühenden Landschaften im Osten verdorren die blühenden Landschaften im Westen. Die Unternehmensinsolvenzen stiegen seit 1993 jährlich um circa 3.000 auf nun 29.500 Firmenpleiten pro Jahr. Dieser Trend wird sich laut Prognos noch mindestens bis ins Jahr 1999 fortsetzen.

Doch viel schlimmer als die industriellen und kommunalen sind die sozialen Schäden. Denn langsam aber sicher bricht der Mittelstand weg und es entsteht eine Zweiklassengesellschaft. Die eine Hälfte schwimmt im Reichtum, die andere Hälfte verarmt.

Die neue Armut wächst derzeit wie ein Krebsgeschwür. Während Anfang der achtziger Jahre nur rund zwei Prozent der deutschen Kinder in existentieller Armut aufwuchsen, sind es nun schon rund 34 Prozent. Die psychischen und physischen Folgeschäden, die dadurch entstehen, werden uns noch Jahrzehnte begleiten.

Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Bielefeld (BAG) ist 1998 infolge von Mietschulden eine große Obdachlosenwelle zu erwarten. Da in Westdeutschland schon jetzt 880.000 Obdachlose existieren, ist dies eine Katastrophe.

Neben der Obdachlosigkeit ist eine Gettoisierung zu beobachten. In manchen westdeutschen Großstädten wie Berlin, Frankfurt und Offenbach wachsen langsam Wellblechdörfer heran. Dies wird von den Medien totgeschwiegen.

Crack, einstmals ein Phänomen amerikanischer Gettos, breitet sich nun auch in diesen mitteleuropäischen Vorstädten aus. Crack ist der Gradmesser für substanzielle Armut. Jeder weiß um die Folgen von Crack. Daher werden nur solche Menschen Crack einnehmen, die mit ihrem Leben abgeschlossen haben, die keine Zukunft mehr für sich sehen.

In Österreich und in der Schweiz sind die Probleme noch nicht derart gravierend. Österreich hat im internationalen Vergleich eine extrem niedrige Arbeitslosenquote von circa vier Prozent. Der Export wird voraussichtlich dieses Jahr um 6,5 Prozent zulegen. Auch in der Schweiz ist die Arbeitslosigkeit eher moderat. Im wirtschaftlichen Vergleich der europäischen Staaten ist die Schweiz noch immer auf einer der drei Siegerplätze zu verzeichnen. Gleichwohl wächst langfristig auch in den Alpenländern die Staatsverschuldung und die Arbeitslosigkeit. Auch hier bricht der Mittelstand weg. Insbesondere in der Schweiz steht das Alpenglühen auf Alarmstufe rot, denn in der Eidgenossenschaft wird seit 1990 kein Wirtschaftswachstum mehr verzeichnet. Der wirtschaftliche "Alpentraum" könnte bald einem wirtschaftlichen Alptraum weichen.

Diese Probleme werden natürlich von den Regierungen kaschiert. Die Medien stellen weiterhin die Wirtschaftsmisere als ein vorübergehendes Problem dar. Deutschland, Österreich und die Schweiz werden immer noch als Wohlfahrtsstaaten tituliert.

In Wahrheit jedoch steuert Zentraleuropa auf südamerikanische Verhältnisse zu. Einige reiche Glückspilze und “GroßgrowbesitzerInnen” fahren zwar fette Gewinne ein. Der größte Teil der Bevölkerung verarmt jedoch. Noch nie klaffte die Schere zwischen reich und arm so weit auseinander wie heute.

Besonders schlimm hat es die Jugend Zentraleuropas erwischt. Sie wächst derzeit in starre Strukturen hinein. Alle bevorzugten Arbeitsplätze sind von älteren Generationen besetzt. Substantielle Bedürfnisse wie gesunde Ernährung, Ausbildung, Wohnung und eine sinnvolle Arbeit werden der Jugend verwehrt.

Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind derzeit ähnlich hoch, wie im Lotto zu gewinnen. Falls Sie zu den Glückspilzen mit Ausbildungsplatz gehören, ist noch lange nicht gewährleistet, daß Sie danach einen Job bekommen. Ohne Vitamin B läuft gar nichts mehr.

Auch den Studis geht es nicht besser. Die Studienbedingungen werden zunehmend unrealistisch. Dies gilt für den Numerus Clausus, die BAföGkriterien, die Klausurenanforderungen und die Studienangebote. Wenn sich PolitikerInnen über LangzeitstudentInnen beschweren, ist das reiner Zynismus. Haben Sie dennoch den Spagat geschafft und ein Studium absolviert, sind Ihre Chancen gleich null, einen vernünftigen Beruf zu bekommen.

Auch wohnungstechnisch hat es die Generation X “schwerlinks” leicht. Keine andere Generation dieses Jahrhunderts ist schlimm von Obdachlosigkeit betroffen. Mittlerweile suchen rund 40 Prozent der Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren verzweifelt eine Wohnung. Im normalen Stadtbild fällt dies kaum auf, da die meisten unter unerträglichen Bedingungen in Notlösungen übernachten.

Not macht erfinderisch. Viele aktive Jugendliche greifen zur Selbsthilfe. Sie haben aus der Not eine Tugend gemacht und leben in Wagenburgen oder in besetzten Häusern. Den Regierungen in Stuttgart und Berlin fällt dazu nichts besseres ein, als die Wagenburgen mit brachialer Gewalt zu räumen.

Doch das schlimmste Übel unter dem viele Jugendliche zu leiden haben, ist die existentielle Armut. Ständige Finanznöte lassen viele Jugendliche in einer Art Dämmerungsbewußtsein dahinvegetieren. Ein menschenwürdiges Dasein ist nicht mehr möglich. Das Überleben in diesen finanziellen Notzeiten erfordert viel Kreativität.

Manche schnorren sich durchs Leben. Dies geht aber auch nicht mehr so einfach. Schließlich gibt es bei der Massenarmut nicht mehr so viele, die sich anschnorren lassen. Und schon gar nicht mit der HasdemalneMack-Masche. Oder sie liegen den Eltern auf der Tasche. Dies wirkt sich natürlich nicht gerade förderlich auf den Generationenkonflikt aus. Besonders gut für’s Selbstwertgefühl ist dies auch nicht. Die eher rabiaten ZeitgenossInnen stehlen oder rauben. Nicht umsonst stiegen Eigentumsdelikte von 1989 bis 1997 in den von Massenarbeitslosigeit betroffenen Regionen auf das Fünffache an. Andere dealen und leben ständig unter dem Damoklesschwert des Betäubungsmittelgesetzes. Wieder andere arbeiten unter absolut unerträglichen Bedingungen. Diplom-Informatiker zersägen Paletten für sechs D-Mark die Stunde. Diplomierte Sozpäds tippen Adressen ein. Promovierte MedizinerInnen stapeln Kisten. Meist ist es jedoch eine Kombination aus allem. Ein bißchen Schnorren hier, Stereoanlage verscherbeln da, einen Hunni von der Omi anbaggern, einen Zwanni verchecken, auf dem Acker das Fallobst sammeln oder ein paar Mark bei einem Zeitarbeitsjob verdienen.

Leben läßt sich das nicht nennen, denn Leben benötigt ein Lebensziel. Es ist eher ein sinnloses Aneinandervorbeivegetieren ohne jedweden Zusammenhang. Kein Wunder, daß die Stimmung der Generation X zwischen Resignation und Aggression hin- und herpendelt.

Die Unzufriedenheit der Jugend nutzen rechte RattenfängerInnen aus, um den Strudel der Armut rechtsdrehend zu machen. Sie bieten einfache und höchst öminöse Erklärungen für die Misere an. Laut Nazis sind AusländerInnen oder gar das Weltjudentum für die Misere verantwortlich.

Im mittleren Lager sind die Erklärungen zwar schon vernünftiger, die wahre Ursache der Massenarmut wird jedoch trotzdem verfehlt. Bei den Konservativen sind es die ewig überstrapazierte Kosten der Deutschen Einheit. Bei den Liberalen ist es die Globalisierung des Arbeitsmarktes. Bei den Linken ist es Waigels katastrophale Finanzpolitik. In Österreich ist es der vorschnelle Beitritt zur EU. In der Schweiz dagegen sind es eher die Löcher im Exporthaushalt, die dort so häufig sind wie die Löcher im Schweizer Käse. — Doch das ist alles Käse!

Die Argumente bezeugen die Unfähigkeit der PolitikerInnen, über den Tellerrand hinauszuschauen und zeigen, daß sie sich im Gestrüpp des komplizierten Wirtschaftsgeschehens verstricken. Die Wirtschaft ist tatsächlich ein wahnsinnig komplexes Gebilde. Sie brauchen trotzdem nicht ProfessorIn für Wirtschaftsfragen an der Harvard University zu sein, um zu verstehen, warum derzeit alles den Bach runtergeht. Sie brauchen ja schließlich auch nicht ChefköchIn vom Ritz zu sein, um zu schmecken, daß eine Suppe versalzen ist!

Und das Salz des Lebens schmecken Sie, wenn Sie folgende Story von der goldenen Wirtschaftsbibel lesen!

Nehmen Sie einmal an, Jesus Christus hätte den Gegenwert von einem Pfennig auf ein Konto eingezahlt. Das Konto wäre mit fünf Prozent verzinst. Schon im Jahre 1403 hätten Sie von den Zinsen eine Goldkugel in Größe der Erde kaufen können. 1997 wäre Ihnen schon eine Vergoldung alle Planeten und Sterne des Universums finanziell möglich gewesen. Das goldene Zeitalter wäre angebrochen! Und das ohne Waigelsche Goldneubewertung! Halleluja!

Sie sehen an diesem Beispiel vielleicht schon, daß an der Religion des Kapitalismus irgendetwas faul ist. Geld wächst exponentiell und somit in der Endphase galaktisch schnell. Ein solches exponentielles Wachstum gibt es in der Natur nur in Form eines Krebsgeschwulstes. Alle natürlichen Prozesse haben dagegen ein begrenztes S-förmiges Wachstum. Geld ist somit eine Art Krebsgeschwür in unserer Gesellschaft. Durch seine bösartigen Metastasen wird die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung bedingt:

Stellen Sie sich einmal reiche Menschen vor! Ihre virtuellen BonzelInchen können das meiste ihres Geldes investieren. Sie können sich Aktien, Immobilien, Firmenanteile, Optionsscheine und sonstige nette Dinge kaufen. All dies bringt ihnen noch mehr Gewinn. Durch den Gewinn werden sie noch reicher. Reiche Menschen haben also die Möglichkeit, noch reicher zu werden. Zumindest wenn ihr Einkommen über der Investitionslinie liegt.

Nun sinnieren Sie einmal über richtig arme SchluckerInnen, die unter dem Existenzminimum leben! Diese pudelarmen Kreaturen haben keine Möglichkeit, in die Zukunft zu investieren. Von Aktien, Immobilien, guter Bildung und körperlicher guter Ernährung können sie nur träumen. Sie müssen ständig der Kohle hinterherhecheln und womöglich noch einen Kredit aufnehmen, um ihre nächste Miete bezahlen zu können. Da sie diese mit Zinsen zurückzahlen müssen, geraten sie in immer tiefere Verschuldung. Vorrausgesetzt natürlich, sie kommen nicht auf die kriminelle Tour oder gewinnen sechs Richtige im Lotto. Ersteres ist unwahrscheinlich verwerflich, letzteres ist verwerflich unwahrscheinlich.

Nun denken Sie vielleicht, es gibt doch auch etwas dazwischen, die guten alten MittelständlerInnen. Sie machen doch im Kapitalismus das Gros der Bevölkerung aus. Sie können sich durch Blut, Schweiß und Mühen ein gutes Einkommen sichern. Möglicherweise wird für sie der Traum vom trauten Eigenheim, einer vollprogrammierbaren Waschmaschine und sogar einem grow!-Jahresabo wahr. Da mögen Sie recht haben. Doch die MittelständlerInnen leben stets einen Schritt vor’m Abgrund der Armut. Sie dürfen sich keine Fehlinvestition leisten. Jeder größere finanzielle Verlust kann für sie die Katastrophe bedeuten, sei es eine arbeitsverhindernde Krankheit, sei es ein Hausbrand ohne Versicherung oder ähnliches. Dann geraten sie in Gefahr, Kredite aufnehmen zu müssen und zu armen SchluckerInnen zu werden. Dagegen ist die Möglichkeit für unsere MittelständlerInnen, zu reichen BonzInnen zu werden, höchst gering. Die meisten Firmen gehen schließlich erst einmal pleite. Dann ist ihr Versuch, über einen Kredit zu reichen BonzInnen zu werden, nach hinten losgegangen und sie sind arme SchluckerInnen. Das heißt, immer mehr Menschen aus dem Mittelstand werden zu armen SchluckerInnen.

Wie Sie sehen, werden die Armen automatisch immer ärmer und die Reichen immer reicher. Zudem wird der Mittelstand automatisch ausgedünnt. Dies hat mit dem exponentiellen Wachstum von Geld und Kapital zu tun.

Die Schere zwischen arm und reich klafft von Jahr zu Jahr weiter auseinander. Nicht umsonst haben mittlerweile die 400 reichsten Menschen der Welt so viel Geld wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung.

Irgendwann ist es so weit, daß die wenigen Reichen ihre Produkte nicht mehr in der armen Bevölkerung absetzen können. Die Nachfrage stagniert. Dann bricht die Wirtschaft völlig zusammen. Das System des Geldes zerstört sich so am Ende selber. Schluß! Ende! Finito! Zip und Zappenduster! Ein KO von Kohle, Kosten, Konten und Konsum.

Das totale KO ist total OK. Denn ein Ende von ist immer auch die Chance für einen Neuanfang. — Hoffentlich ein Neuanfang ohne Geld. In der Panokratie gibt es daher kein Geld! Auch sonstige Tauschmittel existieren nicht mehr.

Erst wenn der Rubel nicht mehr rollt und der Dollar nicht mehr dollt, können Sie frei werden. Dann sind Sie ein Held in einer Welt ohne Geld!

 

Geldlose Schenkwirtschaft
oder
Planlose Planwirtschaft und arbeitslose Marktwirtschaft

 

Da in Tjo kein Geld existiert, muß die Wirtschaft anders strukturiert werden. Im folgenden wird dieses panokratische Wirtschaftsystem erklärt. Betrachten wir erst einmal das Wirtschaftsystem innerhalb einer Moyzelle:

Alle MoyzellenbewohnerInnen arbeiten aus freiem Willen nach ihren Fähigkeiten und Wünschen und verschenken danach ihre Güter beziehungsweise Dienstleistungen an die übrigen Moyzellenmitglieder.

Dieser von mir postulierte Altruismus der MoyzellenbewohnerInnen ist nicht illusorisch, wie auf den ersten Blick vermutet werden könnte. Die MoyzellenmitgliederInnen sind sich schließlich untereinander sympathisch und vertraut, sonst würden sie nicht zusammenleben.

Außerdem ist eine Moyzellengruppe überschaubar klein. Die einzelnen Moyzellenmitglieder können sich daher mit der Moyzelle identifizieren und werden gerne für das Wohl der übrigen Mitglieder arbeiten. Das Hab und Gut wird untereinander geteilt und von allen benutzt.

Ansatzweise funktioniert dieses Wirtschaftssystem schon heute in Cliquen, in denen dicke Freundschaften bestehen. Hier gibt einer dem anderen aus. Jeder beschenkt jeden. Wagen und Wohnung des einen werden vom anderen mitbenutzt. Steckt einer der Clique in einer materiellen Krise, so wird ihm von den anderen Freunden ausgeholfen. Das Wirtschaftssystem innerhalb einer Moyzelle wird ähnlich, jedoch noch extremer sein.

Die vier Phasen der Marktwirtschaft

 

Tauschwirtschaft 

Sie sollten das panokratische Wirtschaftssystem nicht mit einer einfachen Tauschwirtschaft verwechseln! Das panokratische Wirtschaftssystem ist vielmehr eine parzellierte Schenkwirtschaft. Die Schenkwirtschaft läßt im Gegensatz zur Tauschwirtschaft einen prosperierenden Handel zu. Wir erläutern das anhand des allgemeingültigen Dreieckshandelsproblems:

Person A stellt Produkt A her und benötigt Produkt B.
Person B stellt Produkt B her und benötigt Produkt C.
Person C stellt Produkt C her und benötigt Produkt A.

In der Tauschwirtschaft könnte hier keine Transaktion stattfinden, sofern die drei Personen sich nicht untereinander absprechen. Bei drei Personen ist dies eventuell noch möglich, sofern sich Person A, B und C untereinander kennen und der Wert der einzelnen Produkte äquivalent ist. Dies ist jedoch äußerst selten der Fall. Außerdem werden oftmals mehr als drei Personen in eine benötigte Transaktion envolviert sein, wie in unserem Beispiel. In der realen Tauschwirtschaft wird meist kein Handel stattfinden, auch wenn er für alle Beteiligten von Vorteil wäre.

 

Marktwirtschaft oder
Yuppie du — Yuppie die!

 

Mit der Erfindung des Geldes, wird dieses Problem gelöst. Jeder der Beteiligten bietet sein Produkt auf dem Markt an, und erhält beim Verkauf als Gegenwert eine bestimmte Menge des allgemeingültigen Zahlungsmittels. Mit dem erworbenen Geld kann er dann das benötigte Produkt kaufen. Die Lösung unseres Tauschproblems in der Marktwirtschaft lautet daher:

Person A verkauft Produkt A und kauft Produkt B.
Person B verkauft Produkt B und kauft Produkt C.
Person C verkauft Produkt C und kauft Produkt A.

Die Marktwirtschaft ermöglicht somit einen effizienteren Handel als die Tauschwirtschaft. Durch die Erfindung des Geldes werden keine Absprachen mehr benötigt, die sich bei zunehmender Komplexität der Ökonomie derart kompliziert und aufwendig gestalten, daß sie nicht mehr zu bewältigen sind. Einfach Kasse!

Allerdings zeitigt die Einführung des Geldes auch negative Konsequenzen. So bietet sich erstmals die Möglichkeit der Verschuldung und damit der Verarmung und subtilen Ausbeutung.

Während Reiche ihr Geld anlegen und investieren können, haben Arme diese Möglichkeit nicht, da sie das erworbene Geld zum Leben benötigen. Geraten Arme in eine Notsituation, müssen sie Kredite aufnehmen und sie später mit Zinsen zurückzahlen. Diese Zinstilgung kann zur Kreditneuaufnahme und zu einem Teufelskreislauf der Neuverschuldung führen, aus dem sich der Schuldner nicht mehr befreien vermag.

Der Arme darf sich keine finanziellen Experimente leisten, während der Reiche auf einem fetten Kapitalpolster ruht und auch riskante Investitionen machen kann. Der Reiche wird so zunehmend reicher und der Arme immer ärmer. Der Reiche vermag von den Zinsen und Erträgen seines investierten Kapitals zu leben. Der Arme muß tagtäglich für seinen Lebensunterhalt schuften.

Das läßt sich auch leicht nachrechnen. Bei einer sechsprozentigen Verzinsung werden die 82 reichsten Leute Deutschlands jeweils täglich um 32 Millionen Mark reicher, ohne dafür nur ein Goldfingerchen zu krümmen!!! Dies entspricht dem gleichzeitigen Nettoverdienst von 438.000 Arbeitern. Das ist die angebliche Gerechtigkeit unserer sozialen Marktwirtschaft!

Der Slogan der kapitalistischen Lobby, daß sich in der Marktwirtschaft die Leistung lohne, ist somit ein Trugschluß! Fleiß und Leistung führen in der Marktwirtschaft eben nicht zum finanziellen Erfolg. Reichtum resultiert vielmehr aus dem Glück, wohlhabende Vorfahren zu haben, aus skrupellosen Unterdrückungsmethoden und aus der subtilen Ausbeutung durch Zinserträge.

Banken und Börsen werben oft mit dem Slogan: Lassen Sie das Geld für sich arbeiten! — Doch mal ehrlich, haben Sie schon jemals Geld arbeiten sehen? Sie stimmen wohl intuitiv zu, daß es wohl ziemlich unwahrscheinlich sein dürfte, daß morgen Ihre spärlichen Rubel eifrig zu Ihrem Arbeitsplatz rollen werden. Schließlich kann Geld als tote Materie naturgemäß nicht arbeiten! Doch welche Heinzelmännchen erwirtschaften dann den Gewinn der Anleger und Sparer?

Es sind aus analytischer Perspektive die Schuldner. Im Grunde genommen arbeitet also die Dritte Welt plus Unter- und Mittelschicht der Ersten Welt für die ehrenwerten Investoren von “Tun- und Tatnix.” Zwar floriert der Kapitalismus, jedoch kommt nur ein winziger Bruchteil der Menschheit in den Genuß des Reichtums.

Die Reichen unterdrücken die Armen, dies gilt sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Auf nationaler Ebene unterdrückt die Oberschicht die Mittel- und Unterschicht. Auf internationaler Ebene unterdrücken die Industrienationen die Entwicklungsländer.

Entwicklungsländer benötigen zur Armutsbekämpfung Kredite, die von Banken der Industrieländer genehmigt werden. Diese Kredite der Weltbank, des internationalen Währungsfonds und weiterer Kreditinstitute sind oftmals an strenge wirtschaftliche Sanierungsprogramme geknüpft, welche die nationale Souveränität unterhöhlen und die Bevölkerung in der Dritten Welt hart treffen. Dies erfolgt oftmals unter dem verlogenen Deckmantel der Entwicklungshilfe.

Die Kredite müssen später mit horrenden Zinsen zurückgezahlt werden. Um diese Kredite zurückzuzahlen, muß das Entwicklungsland andere höhere Kredite aufnehmen. Es gerät somit in immer höhere Auslandsverschuldung.

Die arme Unterschicht in den dortigen Ländern muß für die Tilgung der Auslandsschulden hart arbeiten und gerät trotzdem in immer tiefere Armut.

Durch Umschuldungsmaßnahmen werden die Schulden der Entwicklungsländer immer auf einem solchen Niveau gehalten, daß zwar die Wirtschaft nicht kollabiert, die kapitalimperialistische Unterdrückung der Entwicklungsländer jedoch aufrechterhalten wird.

Die Verschuldung der Dritten Welt ist natürlich nicht der einzige Grund für die dortige Misere. Ebenso spielt der zunehmende Raubbau an der Natur, kriegerische Konflikte, Verteilungsprobleme, Übervölkerung sowie der inländische Kontrast zwischen arm und reich eine gewichtige Rolle.

Trotzdem hätte das Elend der Entwicklungsländer ohne Internationalkapitalismus längst nicht so gravierende Ausmaße. Welch groteske Folgen die internationale Verschuldung zeitigt, wird insbesondere an der Landwirtschaft deutlich.

Die hochverschuldeten Entwicklungsländer bauen zur Devisenbeschaffung Maniokwurzeln, Sojaschrot, Getreidekleie und sonstige Rohstoffe für die Kraftfutterherstellung an. Diese Agrarrohstoffe werden in die europäische Gemeinschaft oder die USA exportiert. Dort wird damit Viehfutter für die grausame Massentierhaltung hergestellt. So importiert zum Beispiel die europäische Gemeinschaft für die billige Kuh- und Schweinemast Rohstoffe aus 72 außereuropäischen Ländern. (getreu dem Motto: Wir machen den Weg frei! Zumindest auf der Milchstraße zu den galaktischen EG-Butterbergen. — Ihre “BankRott”)

Die meisten dieser Rohstoffherkunftsländer haben eine Landwirtschaft, die nicht im entferntesten ihre eigene Bevölkerung ausreichend mit Nahrung versorgt. Die internationale Kreditpolitik pfuscht also den Entwicklungsländern indirekt ins Landwerk. Aber welche EuropäerInnen denken beim Verzehr ihrer Schnitzel schon an das gequälte Schwein oder gar an das hungernde Kind in der Dritten Welt?

Der Kapitalismus ermöglicht so, daß die Menschen für eine verschwindend kleine Minderheit des Jet-set schuftet. Die soziale Marktwirtschaft kann zwar die negativen Auswirkungen des Kapitalismus kurzfristig lindern, auf lange Sicht wird das Elend der Menschheit durch das Quacksalberattribut sozial jedoch nicht beseitigt. Während die Mittel- und Oberschicht der Industrienationen zugegebenermaßen im Luxus schwelgt, lebt trotz all dieser Sozialheuchelei schon heute die überwiegende Mehrheit der sozialen kapitalistischen Welt in unsozialer Armut.

Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks erschallt die kapitalistische “SündPhonie” in de Luxe mittlerweile in fast jedem Winkel des runden “GloOpus” 0815.

Während einige “Wirt-uosen” im Takt des Dow-Jones auf die Pauke hauen, gehen die meisten Menschen flöten.

Allerdings sollen sich unter dem Auditorium immer mehr Musikbanausen tummeln, die auf diese Götterdämmerungs-Melodie pfeifen.

 

Schenkwirtschaft

 oder: Schon wieder Schokolade

 

Die Schenkwirtschaft vermeidet die negativen sozialen Probleme der Marktwirtschaft. Verschuldung ist unmöglich! Gleichzeitig bewahrt die Schenkwirtschaft die Effizienz der Marktwirtschaft. Sie gestaltet sich sogar flexibler und dynamischer, da die Geldtransaktion beim Handeln entfällt und die gesamte Bürokratie nicht mehr benötigt wird.

Es gibt in der Schenkwirtschaft eine einfache Lösung für das Dreieckshandelsproblem:

Person B schenkt Produkt B an Person A.
Person C schenkt Produkt C an Person B.
Person A schenkt Produkt A an Person C.

Erkennen Sie den großen Vorteil der Schenkwirtschaft gegenüber der Tauschwirtschaft? Keine der drei beteiligten Personen erwartet einen materiellen Gegenwert von der beschenkten Person. Dadurch müssen auch keine Absprachen unter den drei beteiligten Personen erfolgen.

 

Die Schenkwirtschaftsgerechtigkeit
oder Wie werde ich ein Ekel?

 

Wenn Sie sich richtig bemühen, eine fremde Person kennenzulernen, so werden Sie fast immer entdecken, daß sich Ihnen eine neue Welt eröffnet. Jede Person ist ein Universum für sich. Es gibt nichts interessanteres und aufregenderes als das Seelenleben und den Charakter Ihres Gegenübers zu erforschen.

Die meisten Menschen muß mensch einfach zum Knuddeln gern haben. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Natürlich hat jede Person ein paar Marotten, Charakterschwächen und Macken.

Aber Sie sind es, die den Menschen vom makellosen Roboter unterscheiden und ihn darum um so liebenswerter machen. Diese kleinen Charakterfehlerchen sind wie das Salz in der reichhaltigen Suppe der menschlichen Seele. Der Grundtenor des menschlichen Individuums ist daher konstruktiv und positiv, auch wenn durchaus schlechte Eigenschaften mitschwingen.

Schauen wir uns dagegen die Menschheit als Gesamtheit an, so erkennen wir nichts mehr vom positiven Grundcharakter des Menschen. Die Menschheit benimmt sich zur Zeit auf unserem Planeten Erde so, wie ein Schimmelpilz, der einen saftigen Apfel überzieht. So liebenswert das einzelne Individuum auch ist, so bestialisch verhält sich der Mensch in der Gruppe — oder bessergesagt, in der systemgerechten, hierarchischen Gruppe.

In eher anarchistisch-libertär strukturierten Kleingruppen, wie sie gute Freundescliquen oder Geschwister oft darstellen, überlebt das Prinzip Liebe. Würden Sie persönlich nicht auch alles menschenmögliche für Ihr Kind, für Ihre Geschwister oder Ihre Freunde unternehmen, wenn diese in Bedrängnis geraten?

Wir sollten nicht behaupten, wie manche naive Philosophen, daß der Mensch von Natur aus gut ist. Der Mensch ist weder gut noch böse, er reflektiert nur die Verhältnisse, in denen er lebt. Ist das Gesellschaftssystem, in dem er lebt, autoritär und materialistisch strukturiert, so muß er sich systemadäquat verhalten, um nicht unterzugehen.

Der heutige Mensch, der von der Pike auf in die Marktwirtschaft eingebettet ist, wird daher auch den Materialismus und die damit verbundene Schlechtigkeit des autoritären Systems widerspiegeln.

Wenn der Mensch im Morast der Marktwirtschaft nicht versinken will, muß er dem Irrlicht Geld hörig sein. In diesem Schlamm von Intrigen, Geiz und Pfennigfuchserei ist er gezwungen, den inneren Schuft nach außen zu krempeln und zum Rettungsring aufzupusten. Nur gefühlskalte ArbeitgeberInnen, die ohne mit der Wimper zu zucken treue MitarbeiterInnen feuern, vermögen ihre Firma oder Abteilung im Zuge der Rationalisierung konkurrenzfähig zu halten. Nur Geizkragen, die sich beim Anblick eines Bettlers oder einer Kollekte krampfhaft an ihre Silberlinge krallen, können auf ein konstantes Anwachsen ihres Bankkontos hoffen. Nur Schufte, die skrupellose Waffengeschäfte oder schamlosen Drogenhandel betreiben, werden zu schnellem Geld kommen. Nur jene niederträchtigen Ekel werden mit ihrem Schwindel in schwindelnde Höhen hinaufkatapultiert.

Der Kapitalismus belohnt daher negative Eigenschaften wie Geiz, Mißtrauen, Skrupellosigkeit und Egoismus, während der positive Altruismus zur dümmlich-naiven Gutmütigkeit entwertet wird.

Unter diesen Umständen erweist sich der abgelutschte Slogan, daß sich in der Marktwirtschaft Leistung noch lohne, als Treibsand, der von der kapitalistischen Lobby in die kurzsichtigen Augen der Bevölkerung gestreut wurde. Die Leistung, die im Kapitalismus belohnt wird, nennt sich in der harten Realität skrupelloser Egoismus und die alte Volksweisheit bewahrheitet sich, daß hohe Tiere nicht Tauben, sondern Schweine sind. In unserer Gesellschaft landen die goldigsten und charismatischsten Personen in der Regel in der Gosse, während charakterlose Schweinebonzen auf ihren Geldsäcken thronen. Ist das die vielzitierte Gerechtigkeit unseres Rechtsstaates?

Wie anders präsentiert sich hier die parzellierte Schenkwirtschaft.

Diejenigen, die in der Panokratie selbstlos für seine Nächsten arbeiten, werden auch von ihren MitmoyzellistInnen geachtet und geliebt. Diese AltruistInnen werden auf lange Sicht reich entlohnt werden. Die Entlohnung muß nicht immer materieller Natur sein, obschon die AltruistInnen auch langfristig wertvolle Geschenke der dankbaren MitmoyzellistInnen erhalten werden. Der Lohn kann auch viel subtiler sein. Was gibt es für ein schöneres Geschenk als ein Lächeln, in dem tiefe Sympathie mitschwingt, oder ein ehrliches Lob, welches das Selbstbewußtsein hebt.

Verhält ein Individuum sich dagegen egoistisch, so verliert er an Sympathie bei seinen Mitmoyzellisten. Egoisten schneiden sich in der parzellierten Schenkwirtschaft ins eigene Fleisch. Sie isolieren sich zunehmend von der Gruppe, werden von dieser nur noch rudimentär versorgt und können im Extremfall sogar von der Moyzelle verstoßen werden. Dem Egoisten bleibt dann nichts mehr anderes übrig, als mit anderen Egoisten eine neue Moyzelle zu gründen. Egoisten schaffen sich somit folglich eine egoistische Umwelt, Altruisten werden dagegen Altruisten um sich scharen. Jede Person schafft sich automatisch einen Sozialkontext, der ihrem Verhalten gerecht wird. Nach einiger Zeit wird die betreffende Person die Lektion gelernt haben, daß sich in einer Panokratie Selbstlosigkeit auszahlt.

Ergo, Tauschwirtschaft, Kommunismus und vor allem der Kapitalismus sind materiell orientierte Wirtschaftsphilosophien, die auf das tote, indirekte Verbum Haben aufbauen. Die Panokratie hat dagegen das direkte Kardinalprinzip Sein als Basis ihrer Wirtschaftsphilosophie.

Das allgemeingültige Ideal einer Gesellschaft verschiebt sich in der Panokratie. Dadurch, daß es kein Geld mehr gibt, heißt es nicht mehr: “Ich bin wer, wenn ich ein großes Haus, teures Auto ... habe”, sondern: “Ich bin wer, wenn ich gute Laune, große Hilfsbereitschaft ... habe.”

 

Produktreduktion oder
Mein Bett, dein Bett

 

Die anarchistische Wirtschaftsform innerhalb der kleinen Moyzellen wird um ein vielfaches leistungsfähiger sein als die kapitalistische Eigenbrödlerei von heute. Alle Güter und Maschinen stehen allen Moyzellenmitgliedern gleichzeitig zur Verfügung. Es werden zum Beispiel für eine 30-Personen-Moyzelle statt 30 Waschmaschinen nur noch eine benötigt und im Gegensatz zum Kapitalismus anstatt 30 nur drei Tageszeitungen angeschafft, wobei die MoyzellistInnen obendrein die dreifache Auswahl haben. 30 Küchen reduzieren sich auf eine gemeinsam benutzte, gemütliche Kantine.

Es ist in der Panokratie für den Einzelnen dann endlich möglich, zu entscheiden, ob er heute lieber seine Freizeit im Fotolabor, im Swimmingpool, in der Elektronikwerkstatt, im Künstleratelier, im Kraftraum oder im tropischen Urwald seiner Moyzelle verbringen möchte. In der sozialen Marktwirtschaft läßt sich normalerweise höchstens eines dieser Angebote finanzieren.

Sie sehen, daß die Durchschnittsperson in der Panokratie mehr materielle Möglichkeiten hat als im Kapitalismus. Und das, obwohl die Durchschnittsperson im Kapitalismus mehr Eigentum besitzt als in der Panokratie.

Weil Hab und Gut innerhalb einer Moyzelle geschwisterlich geteilt werden, brauchen insgesamt weniger Güter angeschafft zu werden, und die einzelne Person besitzt dennoch mehr. Sie ist ja quasi im Besitz aller Güter der Moyzelle! Das einzelne Moyzellenmitglied wird materiell (und natürlich erst recht sozial) reich sein, obwohl es in Statistiken als äußerst arm erscheinen wird.

Bei der gemeinsamen Benutzung der Maschinen und Güter sind natürlich Grenzen gesetzt. Jeder braucht sein eigene Zahnbürste, seine eigenes Bett, seine eigene Kleidung und möglichst auch sein eigenes, separates, abschließbares Zimmer plus Toilette. Diese Güter werden ab sofort Individualgüter genannt.

Individualgüter sind unter anderem: Zahnbürste, Waschlappen, Seife und sonstige putzige Dinge; eigene, persönliche Toilette; Kleidung (insbesondere Unterwäsche); Bett; eigenes, abschließbares Zimmer; Dinge mit individuell-nostalgischem Wert (zum Beispiel Tagebuch des Uropas)

Die meisten Güter lassen sich jedoch gemeinsam ohne Genußabstriche benutzen. Sie werden fortan, im Unterschied zu den Individualgütern, Gemeingüter genannt.

Gemeingüter sind unter anderem: CD-othek; Bücher; Zeitschriften; Zeitungen; Swimmingpool; Wohnzimmer; Dusche; Küche, Kantine; Waschmaschine; Wäschetrockner; Staubsauger; Spülmaschine; Fotolabor; Werkzeuge; Elektroniklabor; Chemielabor; Werkstätten; Kunstatelier; Proberaum; diverse Musikinstrumente; Computer; Laserdrucker; Fernsehen und andere elektronischen Medien; Videorecorder; Videofilme; Kraftraum; Sporthalle; Verkehrsmittel (infolge der V-Red nicht unbedingt notwendig)

Gemeingüter sind also wesentlich zahlreicher und auch kostspieliger als Individualgüter. Daher vermag eine Durchschnittsperson in der sozialen Marktwirtschaft viele Gemeingüter nicht zu bezahlen. Eine parzellare Panokratie kann es sich dagegen leisten, wesentlich weniger Gemeingüter zu fabrizieren, und trotzdem jedem Menschen diese Güter bereitzustellen. Das Bruttosozialprodukt kann somit wesentlich niedriger angesetzt werden, ohne daß es zu einer Lebensqualitätseinbuße käme. Die potentielle Reduzierung dieses Bruttosozialproduktes wird fortan Produktreduktion (kurz: P-Red) genannt.

 

Eigentum oder Diebstahl

 

In einer Panokratie existiert zwar Privateigentum, jedoch kein Geld und damit kein Zins. Die alte Knechtschaft durch Zins ist beseitigt.

Individualgüter sind das einzige Privateigentum, das in einer Panokratie existiert, wobei unbewegbare Individualgüter, wie insbesondere das Privatzimmer beim Umziehen in eine andere Moyzelle wieder zum Gemeingut werden. Bei der Definition der Individualgüter einer bestimmten Person sollte großzügig vorgegangen werden. Persönliche Kunstwerke, nostalgische Objekte von geliebten Personen sowie alle Objekte, die dem Eigentümer viel bedeuten, sollten die MoyzellistInnen als Individualgut tolerieren, denn schließlich sind sie nicht in jenem Sinne Kapital, als daß sie zu einer expotentiellen Vermehrung des Eigentums beitragen könnten.

Gemeingüter gehören der Moyzelle, oder falls sie selten gebraucht werden (zum Beispiel Preßlufthammer, Spezialwerkzeuge) der Poy- oder gar der Fayzelle. So gibt es auf verschiedenen Subsidiarebenen Eigentum. Je seltener das Produkt verwendet wird, desto höher liegt die Subsidiarebene. So könnten beispielsweise bestimmte Laborgeräte, die nur alle paar Jubeljahre benötigt werden, durchaus Eigentum einer Exozelle sein.

Löst sich eine Subsidiarzelle auf, so geht das Eigentum in den Besitz der darüberliegenden Subsidiarebene über. Eine sich formierende Subsidiarebene bekommt von der übergeordneten Subsidiarzelle das nötige Eigentum zugewiesen.

Auch beim Tode einer Person gehen seine Individualgüter in den Besitz seiner Moyzelle über. Vererben lassen sich jedoch familiär-nostalgische Dinge ohne Produktivwert. Vererbung gibt es demnach nur sehr bedingt.

 

Berufsmultisubsidiarität
oder Berufung statt Beruf

 

Aber nicht nur diese Produktreduktion ist für die höhere Leistungsfähigkeit einer panokratischen Wirtschaft verantwortlich, sondern auch die sogenannte Automotivation. Was ist Automotivation?

Der Mensch in einer sozialen Marktwirtschaft wird infolge finanzieller Sachzwänge zur Arbeit gezwungen. Diese Arbeit ist oft sinnentleert.

Oder glauben Sie, daß

Menschen im Kapitalismus verrichten ihre Arbeit nur darum, weil sie sie tun müssen. Sie haben keine andere Wahl. Dazu wird die Arbeit infolge der steigenden Arbeitsteilung zunehmend inhuman, langweilig und monoton. Menschen werden vom kapitalistischen System wie SklavInnen zu Sinnlostätigkeiten beordert. Dementsprechend verrichten sie ihre Arbeit lustlos und unmotiviert. Sie quälen sich von Kaffeepause zu Kaffeepause mit Magenkrämpfen voran, machen alles so langsam und behäbig wie möglich, behindern die Arbeit ihrer KollegInnen und geben vor, in hektischer Aktivität zu sein, wenn Vorgesetzte am Arbeitsplatz vorbeischreiten. Eigene originelle Ideen werden sie nicht verwirklichen; sie möchten ja nicht ihren ChefInnen auf den Schlips treten. Auf die Qualität ihrer Produkte werden sie auch nicht sonderlich achten. Hauptsache ist nicht, daß das Produkt hochwertig ist, sondern, daß das Produkt — es lebe der Bluff — hochwertig erscheint!

Es liegt durchaus im Sinne der ProduzentInnen, wenn die fabrizierte Ware schon nach einiger Zeit von selbst kaputtgeht und die KundInnen nochmal bei ihnen einkaufen müssen, was den Profit erhöht.

Der in der Marktwirtschaft eingebettete Mensch arbeitet somit unproduktiv. Sowohl die Originalität, die Sinnhaftigkeit, die Qualität und die Quantität sind im kapitalistischen Produktionsprozeß nicht gewährleistet.

Im panokratischen Wirtschaftssystem dagegen kann jeder seine Arbeit frei aussuchen. Beruf, Berufung und Hobby sind daher identisch. Auch läßt sich seine Arbeitszeit frei einteilen. PanokratInnen werden nicht durch ChefInnen bevormundet und können daher frei ihren kreativ-originellen Ideen frönen. TjonierInnen in der Panokratie arbeiten daher motiviert. Sie werden in Freiheit mit Konzentration, Elan und Motivation an die Arbeit gehen. Sie sehen einen Sinn in ihrer Arbeit und werden, da die Kontradiktion zwischen Arbeit und Erholung aufgehoben ist, auch keinen Urlaub benötigen.

Auch werden sie darauf achten, daß ihre Produkte langlebig und qualitativ hochwertig sind. Sinnlose Ex- und-Hop-Waren werden sie nicht produzieren; wer fabriziert schon gerne freiwillig Nonsense-Produkte? ArbeiterInnen im Kapitalismus fabrizieren minderwertige Sinnloswaren und schlechte Dienstleistungen, TjonierInnen in der Panokratie dagegen hochqualitative Güter.

Kurzum, die ArbeiterInnen im Kapitalismus machen ihren Beruf, die ArbeiterInnen in einer Panokratie dagegen frönen ihrer Berufung!

Beruf beziehungsweise Berufung in der Panokratie wird wenig mit der Fronarbeit in den aktuellen Marktwirtschaften zu tun haben. TjonierInnen können sich jederzeit einer anderen Arbeit widmen, falls die bisherige ihnen keine Befriedigung mehr bietet.

Es entsteht automatisch eine sogenannte Berufsmultisubsidiarität oder kurz und goldig Bemus. Für die Bemus ein Beispiel:

Infolge der Bemus wird es also keine ausschließlichen KopfarbeiterInnen oder MuskelarbeiterInnen mehr geben. TjonierInnen sind auf allen Subsidiarebenen gefordert und in keiner überfordert. Das Leben in der Panokratie ist ausgeglichen. Gesundheitsschäden, Verblödung und Abstumpfung infolge einseitiger Arbeitsbelastung werden ausbleiben.

Ein weiterer wichtiger Pluspunkt für die Panokratie ist, daß kein Mensch mehr das “ArbeitsLos” ziehen kann. Die fehlende Arbeitslosigkeit in der Panokratie setzt weitere Produktivkräfte frei, welche die tjonische Wirtschaft antreiben.

 

Arbeitsreduktion oder
Es gibt wenig zu tun, packen wir’s an!

 

Ein weiterer Vorteil des panokratischen Wirtschaftssystem ist es, daß viele Arbeiten gar nicht mehr verrichtet werden müssen, da sie infolge der sogenannten Effizienzfaktoren entfallen. Die Effizienzfaktoren sind :

Diese Befreiung von diversen Arbeiten wird Arbeitsreduktion (kurz: A-Red) genannt. Berufe und Arbeiten, die in einer Panokratie entfallen sind beispielsweise:

VerkäuferInnen, RichterInnen, VertreterInnen, PolitikerInnen, Bankangestellte, BörsenmaklerInnen, Werbefachleute, RechtsanwältInnen, WirtschaftsingenieurInnen, UmweltingenieurIn, Müllabfuhr, KloputzerInnen, KanalisationsarbeiterInnen, PolizistInnen, Militär- und Ersatzdienstleistende, KindergärtnerInnen, KrankenpflegerInnen, TaxifahrerInnen, SchaffnerInnen, KassiererInnen, SekretärInnen, Putzhilfen, alle bürokratischen Berufe

Berufe, die in einer Panokratie zumindest in wesentlich geringerer Anzahl benötigt werden, sind:

SeelsorgerInnen, ChirurgInnen, ÄrztInnen, ZahnärztInnen, PsychiaterInnen, ArbeiterInnen

Es ist deduktiv ersichtlich, daß unter den Berufen, die in der Panokratie entfallen, gerade jene zu finden sind, die niemand gerne ausführt!

KloputzerInnen werden beispielsweise nicht mehr benötigt, da alle MoyzellistInnen als Individualgut eine eigene Trockentoilette besitzen, um die sie sich selbst kümmern. Aus demselben Grund fallen Kanalisationsarbeiten unter den Tisch der panokratischen Planung. Monotone Fließbandarbeiten, gesundheitsschädliche Arbeiten und Müllbeseitigungsarbeiten wird es — Individualproduktion sei Dank — auch nicht mehr geben. Die sozialen Aufgaben, die heute von einer anonymen, unmenschlichen Institution bewältigt werden, übernehmen die eigenen geliebten Moyzellisten. Die politischen, juristischen, exekutiven und bürokratischen Berufe entfallen, da in Tjo kein Staatsgebilde existiert.

Niemand muß in der Panokratie zu menschenunwürdigen Arbeiten gezwungen werden! Ein wichtiger Keim für die Ausbildung von hierarchischen Strukturen ist somit beseitigt.

Es werden natürlich auch einige Berufsklassen gebraucht, die in der Marktwirtschaft nicht notwendig sind. Diese sind allerdings in der Minderzahl:

MoyzellarchitektInnen, MoyzellökologeInnen

Insgesamt kann gesagt werden, daß sich in der Panokratie die meisten Tätigkeiten einsparen lassen. Die Arbeitsreduktion dürfte schätzungsweise 80 Prozent betragen. Die von diesen Tätigkeiten und Berufen befreiten Personen, können sich nun mehr den Moyzellenmitmenschen, der Grundlagenforschung, der Produktion, der Kunst und der Musik widmen — Tätigkeiten, welche die technische und kulturelle Entwicklung beschleunigen.

 

Panokratischer Umweltschutz
oder Was wird Ihnen blühen?

 

P-Red und V-Red (Produktreduktion und Verkehrsreduktion) sind die zwei dicksten Pfeiler des Umweltschutzes in der Panokratie. Ohne Lebensqualitätseinbuße werden in einer Panokratie ganz automatisch nur noch ein verschwindend kleiner Bruchteil derjenigen Ressourcen verbraucht, die in einer vergleichbaren Marktwirtschaft verschwendet würden.

Die Langlebigkeit panokratischer Produkte unterstützt diese Ressourcensparsamkeit. Ein wichtiger Vorteil der Panokratie ist somit, daß Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung praktisch der Vergangenheit angehören.

Dadurch daß jede Moyzelle ein in sich recht geschlossenes Ökosystem darstellt, von dem die Moyzellenmitmenschen auch ihre Nahrung beziehen, werden sie strikt darauf achten, daß keine Giftstoffe oder Einwegwaren importiert werden. Denn schließlich würde jeder Giftstoff spätestens nach einem Jahr auf dem Mittagstisch landen. Alle TjonierInnen würden sich und ihren Freunden selbst ins Fleisch schneiden, falls sie ein Umweltdelikt begehen.

Es werden sich somit von alleine zwei separate Kreisläufe herauskristallisieren: zum einen ein intramoyzellarer Ökokreislauf und zum anderen ein intermoyzellarer Technikkreislauf, der durch Totalrecycling der High-Tech-Güter entsteht. Umweltschädliche Waren und Stoffe werden in einer parzellaren Panokratie nicht fabriziert, denn diese Güter sind schließlich von keiner Moyzelle erwünscht. Natur und Technik müssen kein Widerspruch sein. Sie können sich vielmehr in harmonischer Symbiose ergänzen. Die wichtigste Bedingung für eine Technik-Natur-Symbiose ist die Vermeidung naturschädlicher Produkte.

Hier einige Beispiele für die Ersetzung von naturschädlichen Stoffen durch naturunschädliche:

Es läßt sich für fast jedes naturschädliche Produkt ein naturunschädliches Äquivalent finden. Auf die wenigen verbleibenden Spezialprodukte, bei denen kein naturverträglicher Ersatz gefunden werden kann, muß verzichtet werden.

 

Die Schenkebenen 
oder Tief- und Hochstapellauf

Die Produkte werden in der Panokratie auf verschiedenen Subsidiarebenen verschenkt. Um so komplexer und sophistizierter das Produkt ist, desto höher liegt die Schenkebene.

Dabei liegt die Produktionsebene mindestens eine Subsidiarzelle unter der Schenkebene. Beispielsweise werden Möbel von einer möbelspezialisierten Moyzelle fabriziert und eine Ebene höher, also innerhalb der eigenen Poyzelle, an die bedürftigen Nachbarmoyzellen verschenkt. Die Schenkebenen können variabel, je nach der aktuellen Wirtschaftssituation gehoben oder gesenkt werden.

Im folgenden einige Produkte in ihren vermutlichen Schenkebenen:

Moyzelle (~25 Personen)

Poyzelle (~625 Personen)

Fayzelle (~15.625 Personen)

Surzelle (~390.625 Personen)

Hyperzelle (~9,8 Millionen Personen)

Exozelle (~244 Millionen Personen)

Terrazelle (~6,1 Milliarden Personen)

 

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